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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Kopfbrett des Bettes.
    Mark schaute nach hinten und fing den intensiv fragenden Blick des Grafen auf. Er war tausendmal schlimmer als der Ich-lie285
    be-Naismith-Blick der Dendarii. Er preßte die Fäuste gegen den Kopf und knirschte: »Hier drin ist nicht Miles!«
    »Ich weiß«, sagte der Graf ruhig. »Vermutlich habe ich nach …
    mir selbst gesucht. Und nach Cordelia. Und nach dir.«
    Voller Unbehagen mußte Mark seinerseits im Grafen nach sich selbst suchen. Er war sich nicht sicher. Früher einmal die Haarfarbe; er und Miles hatten beide das gleiche dunkle Haar, das er in Vids aus Admiral Vorkosigans jüngeren Tagen gesehen hatte.
    Theoretisch hatte er gewußt, daß Aral Vorkosigan der jüngere Sohn des alten Grafen Piotr Vorkosigan war, aber der gefallene ältere Bruder war schon seit sechzig Jahren tot. Er war erstaunt, daß der gegenwärtige Graf sich so unmittelbar daran erinnerte oder eine Verbindung zu ihm selbst herstellte. Seltsam und erschrekkend. Ich habe diesen Mann umbringen sollen. Das könnte ich immer noch. Er nimmt sich überhaupt nicht in acht.
    »Ihre Leute vom Sicherheitsdienst haben mich nicht einmal unter Schnell-Penta verhört. Beunruhigt es Sie gar nicht, daß ich vielleicht immer noch darauf programmiert bin, Sie zu ermorden?«
    Oder wirkte Mark so wenig bedrohlich?
    »Ich dachte, du hättest schon einmal deine Vaterfigur erschossen.
    Das war Katharsis genug.« Der Graf verzog nachdenklich den Mund.
    Mark erinnerte sich an Galens überraschten Blick, als ihn der Strahl des Nervendisruptors mitten im Gesicht getroffen hatte. Wie immer Aral Vorkosigan aussehen würde, wenn er starb, so doch bestimmt nicht überrascht, dachte Mark.
    »Du hast damals Miles das Leben gerettet, nach seiner Beschreibung des Vorfalls«, sagte der Graf. »Du hast schon vor zwei Jahren auf der Erde gewählt, auf welcher Seite du stehen möchtest.
    Sehr wirksam. Ich habe viele Befürchtungen, was dich angeht, 286
    Mark, aber mein Tod durch deine Hand gehört nicht dazu. Du liegst keineswegs einen Punkt hinter deinem Bruder zurück, wie du dir vorstellst. Nach meiner Zählung steht es unentschieden.«
    »Original. Nicht Bruder«, sagte Mark steif und starr.
    »Cordelia und ich sind deine Erzeuger«, sagte der Graf mit Nachdruck.
    Ablehnung stand in Marks Gesicht geschrieben.
    Der Graf zuckte die Achseln. »Was immer Miles ist, wir haben ihn dazu gemacht. Es wäre vielleicht klug von dir, dich uns mit Vorsicht zu nähern. Vielleicht sind wir auch für dich nicht gut.«
    Marks Unterleib zitterte vor einem schrecklichen Verlangen, das von einer schrecklichen Furcht gezügelt wurde. Erzeuger. Eltern.
    Er war sich nicht sicher, ob er so spät noch Eltern wollte. Sie waren so riesige Gestalten. In ihrem Schatten kam er sich so wertlos vor, zerbrochen wie Glas, ein Nichts. Er empfand plötzlich den seltsamen Wunsch, Miles wieder bei sich zu haben. Jemand von seiner eigenen Größe, jemand, mit dem er reden konnte.
    Der Graf schaute erneut in das Schlafzimmer. »Pym hätte deine Sachen einräumen sollen.«
    »Ich habe keine Sachen. Nur die Kleider, die ich trage … Sir.« Es war unmöglich, seine Zunge davon abzuhalten, die ehrenvolle Anrede hinzuzufügen.
    »Du muß doch noch mehr zum Anziehen gehabt haben!«
    »Was ich von der Erde mitgebracht habe, befindet sich jetzt in einem Schließfach auf Escobar. Die Miete ist inzwischen aufgebraucht, und die Sachen sind wahrscheinlich konfisziert worden.«
    Der Graf schaute ihn von Kopf bis Fuß an. »Ich werde jemanden kommen lassen, der bei dir Maß nimmt, und dann werden wir dir eine Ausstattung bestellen. Wenn du unter normaleren Umständen 287
    zu Besuch wärst, würden wir dich herumführen. Dich den Freunden und Verwandten vorstellen. Mit dir die Stadt besichtigen. Dich Eignungstests unterziehen und Maßnahmen zur Förderung deiner Bildung einleiten. Einiges davon werden wir auf alle Fälle machen.«
    Eine Schule? Welcher Art? An die Militärakademie von Barrayar geschickt zu werden, kam Marks Vorstellung von einem Abstieg in die Hölle sehr nahe. Konnten sie ihn zwingen …? Es gab Methoden des Widerstands. Er hatte erfolgreich Widerstand dagegen geleistet, daß man ihm Miles' Garderobe ausborgte.
    »Wenn du etwas möchtest, dann rufe Pym über deine Konsole«, instruierte ihn der Graf.
    Menschliche Diener. Äußerst seltsam. Die körperliche Angst, die ihn auf den Kopf gestellt hatte, ließ nach und wich einer formloseren allgemeinen Besorgnis. »Kann ich etwas zu essen

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