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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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der Satz über die Uhrenfabrik sei ein Scherz gewesen. »Ist das nicht ziemlich teuer?«
    »Ich möchte eines leasen, wenn ich kann. Kaufen, falls ich muß.
    Im Orbit von Barrayar oder Komarr scheint es drei oder vier Möglichkeiten zu geben.«
    »Doch – wie?« Nicht einmal die Vorkosigans dürften genug Kleingeld in der Tasche haben, um sich ein Sprungschiff zu kaufen.
    »Ich kann etwas beleihen«, sagte die Gräfin ziemlich vage und blickte sich um.
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    »Seit die Kunststoffe in Mode gekommen sind, kann man den Familienschmuck nicht mehr verpfänden.« Er folgte ihrem Blick.
    »Nicht doch Palais Vorkosigan!«
    »Nein, es ist ein Erbgut. Das gleiche Problem gilt für die Distriktsresidenz in Hassadar. Allerdings kann ich Vorkosigan Surleau auf mein Wort hin als Sicherheit geben.«
    Das Herz des Reiches, o Mist …
    »All diese Häuser und ihre Geschichte sind recht schön«, beklagte sie sich und hob die Augenbrauen, als sie seinen entsetzten Gesichtsausdruck sah, »aber ein verdammtes Museum stellt keinen sehr liquiden Vermögenswert dar. Auf jeden Fall sind die Finanzen mein Problem. Du wirst deine eigenen Sorgen haben.«
    »Eine Crew?«, war der erste Gedanke, der ihm in den Sinn und über die Lippen kam.
    »Ein Sprungpilot und ein Ingenieur werden als Minimum mit dem Schiff zusammen kommen. Als Frachtaufseher gibt es ja diese ganzen untätigen Dendarii, die im Orbit von Komarr hängen.
    Ich stelle mir vor, du könntest unter ihnen ein oder zwei Freiwillige finden. Es ist klar, daß sie sich mit der Ariel nicht wieder in den Lokalraum von Jackson's Whole wagen können.«
    »Quinnie hat vom Kratzen an der Tür schon blutige Finger«, sagte Bothari-Jesek. »Selbst Illyan wird sie nicht viel länger hinhalten können, wenn dem Sicherheitsdienst nicht bald ein Durchbruch gelingt.«
    »Wird Illyan versuchen, mich zurückzuhalten?«, fragte Mark besorgt.
    »Wenn es nicht um Aral ginge, dann würde ich mich selbst auf den Weg machen«, sagte die Gräfin. »Und ich würde mich ganz gewiß nicht von Illyan aufhalten lassen. Du bist mein Bevollmächtigter. Mit dem Sicherheitsdienst werde ich verhandeln.«
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    Dessen war Mark sich sicher. »Die Dendarii, an die ich denke, sind sehr motiviert, aber – ich sehe da Probleme auf mich zukommen, wenn es darum geht, daß sie meinen Befehlen gehorchen.
    Wer wird diesen kleinen privaten Ausflug befehligen?«
    »Es gibt eine goldene Regel, mein Junge. Wer zahlt, schafft an.
    Das Schiff wird dir gehören. Die Auswahl der Begleiter wird bei dir liegen. Wenn sie mitkommen wollen, dann müssen sie zusammenarbeiten.«
    »Das würde nur bis nach dem ersten Wurmlochsprung halten.
    Dann würde Quinn mich in einen Wandschrank sperren.«
    Die Gräfin mußte unwillkürlich lachen. »Hm. Da ist was dran.«
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. Ein paar Minuten lang schloß sie ihre Augen, dann öffnete sie sie wieder. »Elena«, sagte sie. »Bist du bereit, Lord Vorkosigan den Eid zu schwören?«
    »Ich habe schon Lord Vorkosigan den Eid geleistet«, sagte Elena spröde. Damit meinte sie Miles.
    Die grauen Augen wurden hart wie Feuerstein. »Der Tod löst alle Schwüre.« Und dann glitzerten sie. »Das Vor-System war noch nie sehr gut darin, die Bälle aufzufangen, die die galaktischen Techniken ihm zuwerfen. Weißt du, ich glaube, es gibt noch keine gerichtliche Entscheidung über den Status eines mündlichen Eids, wenn eine der beiden Parteien sich in Kryostase befindet. Dein Wort kann nicht dein Odem sein, wenn du letztlich keinen Odem hast. Wir werden einfach unseren eigenen Präzedenzfall schaffen müssen.«
    Elena ging zum Fenster und starrte in die Leere hinaus. Die Lichter des Raums, die sich in den Scheiben spiegelten, verhinderten einen Blick auf die nächtliche Szene draußen. Schließlich drehte sie sich entschlossen auf dem Absatz herum, fiel vor Mark 447
    auf beide Knie und hob die gefalteten Hände. Automatisch umschloß Mark ihre Hände mit den seinen.
    »Mylord«, sagte sie, »ich gelobe dir den Gehorsam einer Lehensfrau.«
    »Hm …«, sagte Mark, »hm … ich glaube, ich brauche vielleicht mehr als das. Versuch es einmal so: ›Ich, Elena Bothari-Jesek, bestätige, daß ich eine freie Bürgerin des Distrikts Vorkosigan bin.
    Ich trete hiermit in den Dienst von Lord Mark Pierre Vorkosigan, als einfacher Gefolgsmann – einfache Gefolgsfrau? – und nehme ihn als meinen Lehnsherrn, bis mein Tod oder er mich davon

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