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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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hauchten verneinend. Lilly hob einen Finger und brachte sie zum Schweigen.
    »Der Hintergrund«, sagte die alte Frau. »Ich glaube, die Zeit ist gekommen, Ihnen eine Geschichte zu erzählen.«
    Er nickte und lehnte sich mit seiner Teetasse zurück.
    »Es waren einmal« – sie lächelte kurz – »drei Brüder. Ein richtiges Märchen, was? Der älteste und ursprüngliche und zwei junge Klons. Der älteste war – wie es in diesen Geschichten geschieht –
    in ein prächtiges Erbe geboren. Titel – Reichtum – ein sorgenfreies Leben. Sein Vater war nicht ganz ein König, aber er gebot über mehr Macht als jeder König in der Zeit vor den Wurmlochsprüngen. Und so wurde er das Ziel vieler Feinde. Da man wußte, daß er seinen Sohn liebte, kam mehr als einem seiner Feinde der Gedanke, zu versuchen, ihn durch den Tod seines einzigen Kindes zu treffen. Daher diese eigenartige Vervielfältigung.« Sie nickte ihm zu. Sein Unterleib zitterte. Er nippte noch mehr Tee, um seine Verwirrung zu verbergen.
    Sie hielt inne. »Können Sie schon einen Namen nennen?«
    »Nein, Madame.«
    »Hm.« Sie verließ das Märchen. Ihre Stimme wurde schneidiger.
    »Lord Miles Vorkosigan von Barrayar war das Original. Er ist jetzt etwa achtundzwanzig Standardjahre alt. Sein erster Klon wurde direkt hier auf Jackson's Whole gemacht, vor zweiundzwanzig Jahren, bestellt von einer komarranischen Widerstandsgruppe vom Haus Bharaputra. Wir wissen nicht, wie dieser Klon sich selber nennt, aber das komplizierte Austauschkomplott der Komarraner vor etwa zwei Jahren ging schief, und der Klon entkam.«
    »Galen«, flüsterte er.
    Sie schaute ihn scharf an. »Er war der Anführer dieser Komarraner, ja. Der zweite Klon … ist ein Rätsel. Die naheliegendste 533
    Vermutung besagt, daß er von den Cetagandanern hergestellt wurde, aber niemand weiß es. Er ist zum erstenmal vor zehn Jahren erschienen, als voll entwickelter und außerordentlich brillanter Söldnerkommandant, der für sich den völlig legalen betanischen Namen Miles Naismith in Anspruch nimmt, nach seiner mütterlichen Linie. Er hat sich als Feind der Cetagandaner erwiesen, so daß die Theorie, er sei ein abtrünniger Cetagandaner eine gewisse zwingende Logik für sich hat. Niemand kennt sein Alter, doch offensichtlich kann er nicht älter als achtundzwanzig sein.« Sie nahm einen Schluck Tee. »Wir glauben, daß Sie einer dieser beiden Klons sind.«
    »Ihnen geschickt wie eine Kiste Gefrierfleisch? Die Brust herausgesprengt?«
    »Ja.«
    »Na und? Klons – selbst eingefrorene – können hier nichts Neues sein.« Er blickte auf Rowan.
    »Lassen Sie mich fortfahren. Vor etwa drei Monaten kehrte der von Bharaputra gemachte Klon zurück – mit einer Mannschaft von Söldnersoldaten im Rücken, die er anscheinend von der Dendarii-Flotte gestohlen hatte, mit dem einfachen Trick, daß er vorgab, sein Klonzwilling zu sein, Admiral Naismith. Er griff Bharaputras Klonkrippe an, in einem Versuch, eine Gruppe von Klons entweder zu stehlen oder vielleicht zu befreien, die als Körper für Gehirntransplantationen vorgesehen waren, ein Gewerbe, das ich persönlich verabscheue.«
    Er berührte seine Brust. »Hat er … Mißerfolg gehabt?«
    »Nein. Aber Admiral Naismith folgte ihm in wilder Jagd, um sein gestohlenes Schiff und seine Truppe zurückzubekommen. In dem Durcheinander, das dann hier auf Jackson's Whole folgte, in den zentralen chirurgischen Einrichtungen des Hauses Bharaputra, 534
    wurde einer von beiden getötet. Der andere entkam, zusammen mit den Söldnern und den meisten von Bharaputras sehr wertvollen Klons. Sie machten einen Narren aus Vasa Luigi – ich habe mich krankgelacht, als ich davon hörte.« Sie nippte ernst an ihrem Tee.
    Er konnte es sich fast vorstellen, wie sie lachte.
    »Bevor sie durch das Wurmloch sprangen, boten die Dendarii-Söldner eine Belohnung an für die Rückgabe einer Kryokammer, die die sterblichen Überreste eines Mannes enthielt, von dem sie behaupteten, er sei der von den Bharaputras gezüchtete Klon gewesen.«
    Seine Augen weiteten sich. »Ich?«
    Sie hob die Hand. »Vasa Luigi, Baron Bharaputra, ist absolut überzeugt, daß sie logen und daß der Mann in der Box in Wirklichkeit ihr Admiral Naismith war.«
    »Ich?«, sagte er weniger sicher.
    »Georish Stauber, Baron Fell, lehnt es ab, eine Vermutung anzustellen. Und Baron Ryoval würde eine ganze Stadt niederreißen, wenn er auch nur eine fünfzigprozentige Chance hätte, Admiral Naismith in die Hände zu

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