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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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bekommen, der ihn vor vier Jahren verletzt hat, wie keiner in einem ganzen Jahrhundert.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem skalpellscharfen Lächeln.
    Es machte alles Sinn, was überhaupt keinen Sinn machte. Es war wie eine Geschichte, die er vor langer Zeit gehört hatte, in der Kindheit, und auf die er jetzt wieder stieß. In einem anderen Leben.
    Vertrautheit wie unter Glas. Er berührte seinen Kopf, der schmerzte. Rowan beobachtete die Geste mit Besorgnis.
    »Haben Sie keine medizinischen Unterlagen? Irgend etwas?«
    »Mit einem gewissen Risiko haben wir die Entwicklungsunterlagen von Bharaputras Klon bekommen. Leider gehen sie nur bis zum Alter von vierzehn Jahren. Wir haben nichts über 535
    Admiral Naismith. Leider kann man eine Triangulation nicht mit einem einzigen Datenpunkt machen.«
    Er wandte sich Rowan zu. »Du kennst mich von innen und außen.
    Weißt du es nicht?«
    »Du bist seltsam.« Rowan schüttelte den Kopf. »Deine Knochen sind zur Hälfte Ersatzteile aus Plastik, weißt du das? Die echten, die noch übrig sind, zeigen alte Brüche, alte Traumata … Ich würde vermuten, du bist nicht älter als Bharaputras Klon sein sollte, und ich würde vermuten, du bist älter als der ursprüngliche Lord Vorkosigan – und das macht keinen Sinn. Wenn wir nur einen einzigen soliden, sicheren Hinweis bekommen könnten. Die Erinnerungen, die du bisher berichtet hast, sind schrecklich mehrdeutig. Du kennst Waffen, wie der Admiral sie kennen dürfte
    – aber Bharaputras Klon war als Attentäter trainiert worden. Du erinnerst dich an Ser Galen, und das sollte nur Bharaputras Klon tun. Ich habe etwas über diese Zuckerbäume herausgefunden. Sie werden Ahornbäume genannt und stammen von der Erde – wohin Bharaputras Klon zum Training gebracht wurde. Und so weiter.«
    Sie warf frustriert die Hände hoch.
    »Wenn du nicht die richtigen Antworten bekommst«, sagte er langsam, »stellst du vielleicht nicht die richtige Frage.«
    »Was ist dann die richtige Frage?«
    Er schüttelte stumm den Kopf. »Warum …« Er breitete die
    Hände aus. »Warum übergebt ihr nicht meinen eingefrorenen Körper den Dendarii und nehmt euch die Belohnung? Warum
    verkauft ihr mich nicht an Baron Ryoval, wenn der mich so dringend haben möchte? Warum habt ihr mich wiederbelebt?«
    »Ich würde Baron Ryoval nicht einmal eine Laborratte verkaufen«, stellte Lilly kategorisch fest. Ein kurzes Lächeln zuckte über ihre Lippen. »Das ist eine alte Geschichte zwischen uns.«
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    Wie alt? Älter als er, wer immer er sein mochte.
    »Was die Dendarii angeht – mit denen können wir immer noch einen Handel abschließen. Das hängt davon ab, wer du bist.«
    Sie näherten sich dem Kern der Sache; das spürte er. »Ja?«
    »Vor vier Jahren besuchte Admiral Naismith Jackson's Whole, und abgesehen davon, daß er einen höchst spektakulären Coup bei Ry Ryoval gelandet hat, verschwand er mit einem gewissen Dr.
    Hugh Canaba, einem von Bharaputras Topgenetikern. Nun, ich habe Canaba gekannt. Und noch wichtiger, ich weiß, was Vasa Luigi und Lotus gezahlt haben, um ihn nach Jackson's Whole zu bringen, und in wie viele Geheimnisse des Hauses Bharaputra er eingeweiht war. Sie hätten ihn nie lebend davonkommen lassen.
    Doch er ist weg, und niemand auf Jackson's Whole hat ihn je aufspüren können.«
    Sie beugte sich gespannt vor. »Nehmen wir mal an, Canaba wurde nicht bloß zu einer Luftschleuse hinausgestoßen – Admiral Naismith hat schon bewiesen, daß er Leute wegbringen kann.
    Tatsächlich ist das eine Spezialität, für die er berühmt ist. Darin wurzelt unser Interesse an ihm.«
    »Ihr wollt von diesem Planeten weg?« Er blickte sich in Lilly Duronas bequemem, unabhängigem kleinem Reich um. »Weshalb?«
    »Ich habe einen Handel mit Georish Stauber – Baron Fell. Es ist ein sehr alter Handel, da wir sehr alte Händler sind. Meine Zeit läuft sicherlich aus, und Georish wird allmählich«, sie zog eine Grimasse, »unzuverlässig. Falls ich sterbe oder falls er stirbt – oder falls es ihm gelingt, sein Gehirn in einen jüngeren Körper transplantieren zu lassen, wie er es wenigstens einmal einzurichten versucht hat –, dann wird unsere alte Abmachung gebrochen sein.
    Der Durona-Gruppe werden vielleicht weniger bewundernswerte 537
    Abmachungen angeboten werden als die, die wir solange mit Haus Fell gehabt haben. Die Gruppe wird vielleicht zerbrochen – verkauft – geschwächt und beschwört damit möglicherweise einen Angriff von alten

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