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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zahlen und verschwinden.«
    »Jeden vernünftigen Preis.« Die braunhaarige ältere Frau warf ihrem Kommandeur einen seltsam einhaltgebietenden Blick zu.
    »Wir sind gekommen, einen Mann abzuholen, nicht einen belebten Körper. Eine verpfuschte Wiederbelebung läßt meiner Meinung nach an einen Rabatt für beschädigte Waren denken.« Diese Stimme, diese ironische Altstimme … Ich kenne dich.
    »Seine Wiederbelebung ist nicht verpfuscht«, sagte Rowan scharf. »Falls es ein Problem gegeben hat, dann bei der Vorbereitung …«
    Die heiße Frau machte einen Ruck und runzelte heftig die Stirn.
    »… aber tatsächlich erholt er sich gut. Meßbare Fortschritte jeden Tag. Es ist einfach zu früh. Sie drängen zu sehr.« Einen Blick auf Lilly? »Der Stress und der Druck verlangsamen genau die Ergebnisse, die sie beschleunigen wollen. Er selbst drängt zu sehr, er verwickelt sich so sehr in Knoten …«
    Lilly hob besänftigend die Hand. »So redet meine Spezialistin für Kryo-Wiederbelebung«, sagte sie zum Admiral. »Ihr Klonbruder ist in einem Zustand der Genesung, und man kann erwarten, daß es noch besser wird. Falls es das ist, was Sie tatsächlich wünschen.«
    Rowan biß sich auf die Lippe. Die heiße Frau kaute an einer Fingerspitze.
    »Jetzt kommen wir zu dem, was ich wünsche«, fuhr Lilly fort.
    »Und vielleicht hören Sie es gern, daß es nicht um Geld geht.
    Sprechen wir ein wenig über die jüngste Geschichte. Jüngst natürlich aus meiner Sicht.«
546
    Admiral Naismith blickte durch die großen, quadratischen Fenster nach draußen. Sie rahmten einen weiteren dunklen jacksonischen Winternachmittag ein, mit tief dahinziehenden Wolken, aus denen Schnee zu fallen begann. Der Energieschirm funkelte und fraß stumm die Eisnadeln auf. »Von jüngster Geschichte geht mir viel durch den Kopf, Madame«, sagte er zu Lilly. »Falls Sie sie kennen, wissen Sie, warum ich mich hier nicht aufhalten möchte.
    Kommen Sie zur Sache.«
    Das war nicht indirekt genug für jacksonische Geschäftsetikette, aber Lilly nickte. »Wie geht es Dr. Canaba zur Zeit, Admiral?«
    »Was?«
    Lilly beschrieb erneut ihr Interesse am Schicksal des flüchtigen Genetikers, und zwar für eine Jacksonierin ziemlich knapp. »Ihre Organisation hat Hugh Canaba komplett verschwinden lassen. Ihre Organisation hat zehntausend marilacanische Kriegsgefangene unter der Nase ihrer cetagandanischen Aufseher von Dagoola Vier fortgeholt, wobei ich allerdings zugebe, daß sie auf spektakuläre Weise nicht verschwunden sind.
    Irgendwo zwischen diesen beiden erwiesenen Extremen liegt das Schicksal meiner kleinen Familie. Sie werden mir den kleinen Scherz verzeihen, wenn ich sage, Sie erscheinen mir gerade das zu sein, was der Doktor verordnet hat.«
    Naismiths Augen weiteten sich. Er rieb sich das Gesicht, saugte zwischen den Zähnen Luft ein und brachte ein angespannt wirkendes Grinsen zustande. »Ich verstehe, Madame. Nun ja. In der Tat kann man ein solches Projekt, wie Sie es vorschlagen, durchaus diskutieren, besonders, wenn Sie meinen, Sie würden sich gern Dr. Canaba anschließen. Ich bin aber nicht darauf vorbereitet, es an diesem Nachmittag aus meiner Tasche zu ziehen, wie Sie vielleicht verstehen werden …«
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    Lilly nickte.
    »Doch sobald ich Kontakte mit meiner Verstärkung aufgenommen habe, kann etwas arrangiert werden, glaube ich.«
    »Dann kommen Sie wieder zu uns zurück, Admiral, sobald Sie Kontakt mit Ihrer Verstärkung aufgenommen haben, und Ihr Klonzwilling wird Ihnen ausgehändigt.«
    »Nein …!«, begann die heiße Frau und erhob sich halb. Ihre Kameradin faßte sie am Arm und schüttelte den Kopf, und sie sank wieder auf ihren Sitz zurück. »Ganz recht, Bei«, murmelte sie.
    »Wir hatten gehofft, ihn heute mitzunehmen«, sagte der Söldner und schaute ihn an. Ihre Blicke trafen sich kurz. Der Admiral schaute weg, als müßte er sich gegen einen zu intensiven Reiz schützen.
    »Aber wie Sie verstehen können, würde mir das meinen hauptsächlichen Trumpf bei diesen Verhandlungen nehmen«, murmelte Lilly. »Und das übliche Arrangement, eine Hälfte im voraus und die andere bei Lieferung ist offensichtlich nicht realisierbar.
    Vielleicht würde ein bescheidener finanzieller Vorschuß Sie beruhigen.«
    »Man scheint sich bis jetzt gut um ihn gekümmert zu haben«, sagte die braunhaarige Offizierin unsicher.
    »Aber das würde Ihnen auch die Möglichkeit geben«, der Admiral runzelte die Stirn, »ihn an andere interessierte Parteien zu

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