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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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tat. Ich möchte den Mörder finden.«
    »Um … den Tod Ihres Bruders zu rächen?«, fragte Elena vorsichtig.
    »Nein. Um ihm einen Job anzubieten!« Fell lachte, ein dröhnendes, fröhliches Lachen. »Ist Ihnen bewußt, wie viele Leute schon seit wie vielen Jahren versucht haben, das zu erreichen?«
    »Ich kann es mir vorstellen«, sagte Miles. »Wenn Sie helfen können …«
    Im Nachbarzimmer summte Ryovals halbzerstörte Komkonsole.
    Fell schaute auf. Seine Augen blickten gespannt. »Niemand kann hier ohne den Code hereinrufen«, erklärte er und wuchtete sich hoch. Miles konnte ihm auf dem Rückweg in das Arbeitszimmer kaum folgen und glitt wieder auf den Stuhl vor der Komkonsole.
    Er aktivierte die Vid-Scheibe. »Ja?« Und fiel fast wieder vom Stuhl.
    647
    Marks aufgedunsenes Gesicht erschien über der Vid-Scheibe. Er sah aus, als wäre er gerade aus der Dusche gekommen. Sein Gesicht war abgerieben, das Haar feucht und zurückgeklatscht. Er trug graue Stricksachen wie Miles. Blaue Flecken, die an den Rändern schon grün-gelb wurden, ließen seine Haut wie einen Fleckerlteppich erscheinen, doch beide Augen waren offen und glänzten lebhaft. Seine Ohren waren noch dran. »Ach«, sagte er fröhlich, »da bist du ja. Ich dachte mir's doch, daß du da bist. Hast du schon herausgebracht, wer du bist?«
    »Mark!« Miles versuchte fast, in das Vid-Bild zu kriechen. »Geht es dir gut? Wo bist du?«
    »Aha, ich sehe, du hast es herausgebracht. Gut. Ich bin bei Lilly Durona. Du lieber Himmel, Miles. Was für ein Ort. Was für eine Frau. Sie hat mich baden lassen. Sie hat mir meine Haut wiedergegeben. Sie hat meinen Fuß eingerenkt. Sie hat mir ein Hypnospray mit einem Muskelrelaxans für meinen Rücken gegeben.
    Mit ihren eigenen Händen hat sie medizinische Dienste an mir geleistet, die zu intim und zu widerlich sind, um sie zu beschreiben, die aber sehr dringend notwendig waren, das kann ich dir versichern, und sie hat meinen Kopf gehalten, während ich geschrien habe. Habe ich das Bad erwähnt? Ich liebe sie, und ich möchte sie heiraten.«
    All das wurde mit einer so trockenen Begeisterung vorgetragen, daß Miles nicht wußte, ob Mark einen Witz machte. »Was hast du denn genommen?«, fragte er mißtrauisch.
    »Schmerzstiller. Jede Menge Schmerzstiller. Oh, es ist wunderbar!« Er schenkte Miles ein seltsames breites Grinsen. »Aber mach dir keine Sorgen, mein Kopf ist völlig klar. Es ist einfach das Bad.
    Ich habe mich zusammengerissen, bis sie mir das Bad angerichtet hat. Das hat mich meiner Kraft beraubt. Weißt du, was für eine 648
    wunderbare Sache ein Bad ist, wenn man abwaschen kann, was …
    ach, laß gut sein!«
    »Wie bist du von hier weggekommen und zurück zur Durona-Klinik?«, fragte Miles ungeduldig.
    »Mit Ryovals Leichtflieger natürlich. Der Code-Schlüssel hat funktioniert.«
    Hinter Miles holte Baron Fell Luft. »Mark«, er beugte sich mit einem Lächeln in die Reichweite der Vid-Kamera. »Würden Sie bitte Lilly einen Moment lang an den Apparat lassen, bitte?«
    »Ah, Baron Fell!«, sagte Mark. »Gut. Sie wollte ich als nächstes anrufen. Ich möchte Sie zum Tee einladen, hier bei Lilly. Wir haben eine Menge zu besprechen. Du sollst auch kommen, Miles.
    Und bring alle deine Freunde mit.« Mark blickte ihn sehr bedeutungsvoll an.
    Ganz ruhig griff Miles nach unten und drückte den Alarmknopf an Iversons Kommunikator. »Warum, Mark?«
    »Weil ich sie brauche. Meine eigenen Truppen sind viel zu müde, um heute noch mehr zu arbeiten.«
    »Deine Truppen?«
    »Bitte tu, was ich dir gesagt habe. Weil ich dich darum bitte.
    Weil du es mir schuldest«, fügte Mark hinzu, so leise, daß Miles sich anstrengen mußte, um es zu hören. Marks Augen funkelten.
    »Er hat ihn gebraucht«, murmelte Fell. »Er muß es wissen, wie …« Er beugte sich wieder hinein und sagte zu Mark: »Wissen Sie, was Sie in Händen haben, Mark?«
    »O Baron. Ich weiß, was ich tue. Ich weiß nicht, warum so viele Leute so viele Schwierigkeiten haben, das zu glauben«, fügte Mark in einem Ton hinzu, der beleidigt klang. »Ich weiß genau, 649
    was ich tue.« Dann lachte er. Es war ein sehr beunruhigendes Lachen, nervös und zu laut.
    »Lassen Sie mich mit Lilly sprechen«, sagte Fell.
    »Nein. Kommen Sie her und sprechen Sie hier mit Lilly«, sagte Mark ungeduldig. »Sie wollen ja sowieso mit mir reden.« Er richtete den Blick direkt auf Fells Augen. »Ich verspreche Ihnen, Sie werden es profitabel finden.«
    »Ich glaube schon,

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