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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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noch mehr Verzögerungen, während sie ihre Lieblingstheorie erörterten, daß die Entführer cetagandanische Kopfjäger seien. Und Haus Ryoval verfügte über etwa fünfzig verschiedene Standorte und Anlagen, die überprüft werden 641
    mußten, dieses Gebäude hier nicht eingeschlossen, denn es war wirklich geheim.
    Dann kam Lilly Durona zu dem Schluß, daß du doch verloren gegangen warst. Da es wichtiger zu sein schien, dich zu finden, richteten wir alle verfügbaren Kräfte auf dieses Ziel. Aber wir hatten nur wenige Hinweise. Den verlassenen Leichtflieger fanden wir erst nach zwei Tagen. Und er lieferte uns keine Anhaltspunkte.«
    »Ganz recht. Aber ihr hattet den Verdacht, daß Ryoval Mark hatte.«
    »Aber Ryoval wollte Admiral Naismith haben. Wir dachten, Ryoval würde herausfinden, daß er den falschen Mann hatte.«
    Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Sein Kopf tat ihm weh.
    Und auch sein Bauch. »Habt ihr euch je vorgestellt, daß es Ryoval egal wäre? Ich möchte, daß ihr in ein paar Minuten den Korridor hinuntergeht und euch die Zelle anschaut, in der sie ihn festgehalten haben. Und daß ihr sie riecht. Ich möchte, daß ihr sie euch genau anschaut. Na, geht jetzt schon. Sergeantin Taura soll bleiben.«
    Widerstrebend führte Quinn Elena und Bel hinaus. Miles neigte sich vor, Taura beugte sich zu ihm, um besser zu hören.
    »Taura, was ist geschehen? Du bist eine Jacksonierin. Du weißt, was Haus Ryoval ist, was dieser Ort hier ist. Wie habt ihr alle das aus den Augen verlieren können?«
    Sie schüttelte den großen Kopf. »Kapitänin Quinn dachte, Mark sei ein völliger Stümper. Nach deinem Tod war sie so wütend, daß sie ihm kaum die Uhrzeit gesagt hätte. Und zuerst war ich ihrer Meinung. Aber … ich weiß nicht. Er hat sich solche Mühe gegeben. Der Überfall auf das Klon-Internat ist nur um ein Haar schiefgegangen. Wenn wir schneller gewesen wären oder wenn die 642
    Shuttle-Außenverteidigung ihren Job getan hätte, dann hätten wir es geschafft, glaube ich.«
    Er schnitt eine Grimasse der Zustimmung. »Für Timingfehler gibt es bei solchen Operationen ohne Spielraum keine Gnade.
    Befehlshaber können auch kein Erbarmen haben, sonst könnte man gleich im Orbit bleiben und die Truppen direkt in die Müllvernichter des Schiffs stecken und somit Schritte sparen.« Er machte eine Pause. »Quinn wird eines Tages eine gute Befehlshaberin sein.«
    »Das glaube ich auch, Sir.« Taura nahm den Helm ab, schob ihre Kapuze zurück und schaute um sich. »Aber irgendwie habe ich angefangen, den kleinen Fiesling gern zu haben. Er hat es versucht.
    Er hat es versucht und hat keinen Erfolg gehabt, aber sonst hat es überhaupt niemand versucht. Und er war so allein.«
    »Allein. Ja. Hier. Fünf Tage lang.«
    »Wir haben wirklich geglaubt, Ryoval würde herausfinden, daß er nicht du ist.«
    »Vielleicht … vielleicht war es so.« Ein Teil seines Verstandes klammerte sich selbst an diese Hoffnung. Vielleicht war es nicht so schlimm gewesen, wie es aussah, so schlimm, wie seine galoppierende Phantasie es ihm einredete.
    Quinn und die anderen kamen zurück. Sie blickten alle grimmig drein.
    »Also«, sagte er, »ihr habt mich gefunden. Vielleicht können wir uns jetzt alle auf Mark konzentrieren. Ich habe in den letzten Stunden hier alles abgesucht und keinen Hinweis gefunden. Haben Ryovals Leute ihn mitgenommen, als sie abgehauen sind? Ist er draußen und wandert frierend in der Wüste umher? Ich habe sechs von Iversons Leuten hinausgeschickt, damit sie mit Teleskopen nach ihm suchen, und ein anderer soll die Daten des Müllver643
    nichters der Anlage überprüfen, ob da fünfzig Kilo Proteinklumpen aufgeführt sind. Hat noch jemand eine kluge Idee, Leute?«
    Elena hatte einen Blick in den Nachbarraum geworfen. »Was meinst du, wer Ryoval erledigt hat?«
    Miles öffnete die Hände. »Ich weiß es nicht. Bei seiner Karriere hatte er Hunderte von Todfeinden.«
    »Er ist von einer unbewaffneten Person getötet worden. Einen Tritt in die Kehle, dann wurde er irgendwie zu Tode geprügelt, als er am Boden lag.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    »Hast du auch die Instrumente bemerkt?«
    »Ja.«
    »Miles, das war Mark.«
    »Wie wäre das möglich? Es muß irgendwann letzte Nacht gewesen sein. Nachdem er fünf Tage bearbeitet worden war – und Mark ist ein kleiner Kerl wie ich. Ich glaube nicht, daß es physisch möglich ist.«
    »Mark ist ein kleiner Kerl, aber nicht wie du«, sagte Elena. »Und er hat in Vorbarr

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