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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Kurierlieferung an jemanden namens Mark«, sagte er.
    »Ich bin Mark.«
    Der Kurier trat zu ihm, fuhr ihm mit einem Bestätigungsscanner über das Gesicht, öffnete ein dünnes Etui, das mit einer Kette an seinem Armgelenk hing und reichte Mark eine Karte in einem unbeschriebenen Umschlag. »Beste Grüße von Baron Fell, Sir, und er hofft, daß dies Ihre Reise beschleunigen wird.«
    Die Kreditkarte. Aha! Und dazu ein Wink mit einem sehr großen Zaunpfahl. »Meine besten Wünsche an Baron Fell und … und …
    was wollen wir noch Baron Fell sagen, Miles?«
    »Ich würde es bei Danke belassen, glaube ich«, riet ihm Miles.
    »Wenigstens bis wir weit, weit weg sind.«
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    »Sagen Sie ihm meinen Dank«, sagte Mark dem Kurier, der
    nickte und wieder auf dem Weg verschwand, den er gekommen war.
    Mark schielte nach Lillys Komkonsole in einer Ecke des Zimmers. Sie schien weit weg zu sein. Er zeigte auf sie. »Könntest du mir den Fernleser von dieser Komkonsole da bringen, Miles?«
    »Sicher.« Miles nahm das Board und reichte es ihm.
    »Ich sage voraus«, sagte Mark und wedelte mit der Karte herum,
    »daß ich ganz schön übers Ohr gehauen wurde, aber nicht so sehr, daß ich es riskieren würde, zu Fell zurückzugehen und mich mit ihm darüber zu streiten.« Er schob die Karte in den Leseschlitz und lächelte. »Haargenau.«
    »Was hast du bekommen?«, fragte Miles und reckte den Hals.
    »Nun, das ist eine sehr persönliche Frage«, sagte Mark. Miles zog schuldbewußt den Hals ein. »Machen wir einen Handel. Hast du mit dieser Ärztin geschlafen?«
    Miles biß sich auf die Lippe. Offensichtlich kämpfte in ihm die Neugier mit seiner Einstellung als Gentleman. Mark beobachtete ihn interessiert, um zu sehen, wie es ausgehen würde. Persönlich hätte er auf die Neugier gesetzt.
    Miles holte ziemlich tief Luft. »Ja«, sagte er schließlich.
    Hab ich mir's doch gedacht. Ihr Glück, so schloß Mark, war genau fifty-fifty aufgeteilt. Miles bekam das Glück und er den Rest.
    Aber nicht diesmal. »Zwei Millionen.«
    Miles stieß einen Pfiff aus. »Zwei Millionen Kaiserliche Mark?
    Beeindruckend.«
    »Nein, nein. Zwei Millionen betanische Dollar. Wahrscheinlich etwa acht Millionen Mark, nicht wahr? Oder eher zehn. Hängt vom aktuellen Kurs ab, nehme ich an. Es ist auf jeden Fall nicht annä687
    hernd zehn Prozent vom Wert des Hauses Ryoval. Eher so zwei Prozent«, rechnete Mark laut. Und hatte die seltene und reine Freude, Miles Vorkosigan sprachlos gemacht zu haben.
    »Was wirst du damit anfangen?«, flüsterte Miles nach etwa einer Minute.
    »Investieren«, sagte Mark entschlossen. »Die Wirtschaft von Barrayar expandiert doch, nicht wahr?« Er machte eine Pause.
    »Allerdings werde ich zuerst eine Million an den Sicherheitsdienst zurückzahlen – für ihre Dienste in den letzten vier Monaten.«
    »Niemand gibt dem Sicherheitsdienst Geld!«
    »Warum nicht? Schau dir zum Beispiel eure Söldneroperationen an. Soll das Söldnergeschäft nicht einen Profit abwerfen? Die Dendarii-Flotte könnte ein wirklicher Goldesel für den Sicherheitsdienst sein, wenn sie richtig geleitet würde.«
    »Man sieht den Profit in politischen Konsequenzen«, sagte Miles nachdrücklich. »Jedoch – falls du es wirklich tun willst, so möchte ich dabeisein. Ich möchte den Ausdruck auf Illyans Gesicht sehen.«
    »Wenn du brav bist, lasse ich dich mitkommen. Oh, ich werde es wirklich tun. Es gibt einige Schulden, die ich nie zurückzahlen kann«, er dachte an Phillipi und die anderen. »Aber ich habe die Absicht, die zurückzuzahlen, die ich kann – ihnen zur Ehre. Doch du kannst darauf wetten, daß ich den Rest behalte. Ich sollte ihn eigentlich in etwa sechs Jahren verdoppeln können und dann wieder dort sein, wo ich begonnen habe. Oder noch besser. Es ist viel leichter, zwei Millionen aus einer Million zu machen, als zwei aus eins, falls ich das Spiel richtig verstehe. Ich werd's lernen.«
    Miles starrte ihn fasziniert an. »Das wirst du ganz gewiß.«
    »Hast du eine Vorstellung, wie verzweifelt ich war, als ich mit diesem Überfall anfing? Wieviel Angst ich hatte? Ich möchte 688
    einen Wert haben, den keiner mehr ignorieren kann, selbst wenn er nur in Geld gemessen wird. Geld ist eine Art von Macht, die fast jeder haben kann. Man braucht dazu nicht einmal ein Vor am Anfang seines Namens.« Er lächelte matt. »Vielleicht bekomme ich nach einer Weile meinen eigenen Platz. Wie Ivan. Schließlich würde es komisch aussehen, wenn ich im Alter von,

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