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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zusätzlichen Stoff um seinen Leib gebührend zusammen. Zwei Paar dicker Socken verhinderten, daß ihm die geborgten Stiefel von den Füßen glitten. Es war alles sehr ärgerlich, aber durchaus nicht seine größte Sorge, während er versuchte, nach dreißig Minuten Vorbereitung einen Überfall auf den Planeten durchzuziehen.
    Seine größte Sorge war ihre Landestelle. Das Dach des Gebäudes, in dem sich Thorne befand, wäre seine erste Wahl gewesen, aber der Shuttlepilot hatte Angst, das ganze Gebäude würde zusammenstürzen, wenn sie versuchten, das Landeshuttle auf dem Dach abzusetzen, und das Dach war sowieso nicht flach, sondern spitz.
    Die nächstmögliche Landestelle war vom beschädigten und verlassenen Shuttle der Ariel besetzt. Beim Landeplatz der dritten Wahl sah es so aus, als müßten sie lange gehen, besonders auf dem Rückweg, wenn die Sicherheitsleute des Hauses Bharaputra Zeit gehabt haben würden, Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dem Feind direkt in die Arme zu laufen, war nicht sein bevorzugter An141
    griffsstil. Nun ja, vielleicht würden Sergeant Kimura und das Gelbe Kommando im zweiten Landeshuttle Baron Bharaputra mit etwas Dringenderem konfrontieren. Paßt auf euer Shuttle auf, Kimura. Es ist jetzt unsere einzige Reserve. Ich hätte die ganze verdammte Flotte mitbringen sollen.
    Er ignorierte das Klirren und Kreischen seines eigenen Shuttles, als sie in die Atmosphäre eintauchten – es war ein höllisch exzellenter Sturzflug, aber diesmal konnte es ihm gar nicht schnell genug gehen –, und beobachtete in den farbigen Codes und Mustern des Datendisplays seines Helms, wie diejenigen, die ihm aus der Höhe Deckung gaben, vorankamen. Die verdutzten bharaputranischen Kampfshuttles, die die Peregrine bewacht hatten, mußten nun plötzlich ihre Aufmerksamkeit teilen. Sie verschwendeten ein paar nutzlose Schüsse auf die Peregrine selbst, taumelten hinter Kimura her und wendeten dann, um Miles' Angriffsformation zu verfolgen. Ein Bharaputraner bezahlte seinen Versuch sofort damit, daß er in Stücke gesprengt wurde, und Miles flüsterte auf der Stelle eine markige Belobigung seines Dendarii-Kampfpiloten in seinen Recorder. Der andere Bharaputraner zog sich genervt zurück und wartete auf Verstärkung. Na, das war einfach gewesen. Der Rückweg würde den größten Spaß bereiten.
    Er spürte schon den Adrenalinstoß im Körper, seltsamer und süßer als ein Drogenrausch. Die Euphorie würde stundenlang anhalten, dann plötzlich aufhören und ihn als ausgebrannte Hülle mit blutunterlaufenen Augen und hohler Stimme zurücklassen. War es das wert? Ja, wenn wir gewinnen.
    Wir werden gewinnen.
    Als sie über dem Planeten in Blickrichtung ihres Zieles einschwenkten, versuchte Miles erneut, mit Thorne Kontakt aufzunehmen. Die Bharaputraner störten die Hauptbefehlskanäle. Er versuchte, eine kurze Anfrage über kommerzielle Frequenzen zu 142
    schicken, bekam jedoch keine Antwort. Er hätte jemanden beauftragen sollen, diese kommerziellen Kanäle abzuhören. Nun ja, sobald sie unten auf dem Planeten wären, würde er wohl durchkommen. Er rief die Holo-Ansicht des medizinischen Komplexes auf. Geisterhafte Bilder tanzten vor seinen Augen. Er spürte kurz die Versuchung, seinen Kampfshuttles zu befehlen, sie sollten eine Salve abschießen und einen Graben von seinem geplanten Landeplatz zu Thornes Unterschlupf sprengen und ihm damit diese unbequemen Gebäude aus dem Weg schaffen. Aber es würde zu lange dauern, bis der Graben ausgekühlt war, und außerdem könnte diese Deckung den Truppen des Hauses Bharaputra
    ebensoviel nutzen wie den seinen. Er überlegte, wie wahrscheinlich es war, daß es da Tunnel gab, Versorgungstunnel und Rohrleitungen. Bei dem Gedanken an Rohrleitungen mußte er schnauben, und er runzelte die Stirn, als er daran dachte, wie Taura von Mark blind in diesen Fleischwolf geführt wurde.
    Das wilde, ruckartige Abbremsen hörte schließlich auf, als um sie herum Gebäude aufragten – gute Positionen für Heckenschützen – und das Shuttle mit einem Bums auf dem Boden aufsetzte.
    Quinn, die auf dem Sitz gegenüber hinter dem Piloten versucht hatte, Kommunikationskanäle zu aktivieren, schaute auf und sagte einfach: »Ich habe Thorne hereinbekommen. Versuch es mal mit 6-2-j. Nur Audio, einstweilen kein Vid.«
    Mit einer Seitwärtsbewegung der Augen und einem bewußten Zwinkern schaltete Miles auf den Kanal seines ehemaligen Untergebenen. »Bei? Wir sind unten und kommen, euch zu holen.
    Macht

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