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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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schneller Austausch der Parolen, und schon waren sie drin. Die eine Hälfte des Blauen Kommandos verteilte sich auf der Stelle, um die müden Verteidiger des Gebäudes aus dem Kommando Grün zu verstärken, die andere Hälfte bewachte Miles.
    Der Sanitäter bugsierte die Schwebepalette mit der tragbaren Kryokammer durch die Tür und wurde von seinen Kameraden
    schnell einen Korridor entlang dirigiert. Vernünftigerweise erledigten sie die Vorbereitungen an Phillipi in einem Nebenraum, außerhalb des Blickfeldes ihrer Klon-Geiseln. Schritt Eins bestand darin, soviel wie möglich vom eigenen Blut des Patienten zu entfernen, und das unter diesen hektischen Bedingungen während eines Kampfes, ohne einen Versuch, es aufzufangen und zu lagern.
    Grob, schnell und äußerst unsauber. Kein Anblick für Zartbesaitete oder für jemanden, der nicht darauf vorbereitet war.
    »Admiral«, meldete sich eine ruhige Altstimme.
    Miles drehte sich um und stand Bel Thorne von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Das Gesicht des Hermaphroditen war fast so grau wie die Kapuze des Schutzanzugs, die es einrahmte, ein aufgedunsenes Oval voller Runzeln und Müdigkeit. Dazu noch ein Blick, den Miles trotz seines Ärgers hier nicht gerne sah. Niederlage. Bel sah geschlagen aus, sah aus, als hätte er alles verloren.
    Und das hat er auch. Sie tauschten kein einziges Wort des Tadels oder der Verteidigung aus. Es war nicht nötig, es war alles in Bels 146
    Gesicht zu lesen und auch in seinem, vermutete Miles. Er nickte nur und nahm damit Bel zur Kenntnis – und alles andere.
    Neben Bel stand ein weiterer Soldat, der Scheitel seines Helms –
    meines Helms – reichte nicht ganz bis zu Bels Schulter. Miles hatte schon halb vergessen, wie verblüffend Mark war. Sehe ich wirklich so aus?
    »Du …« Miles' Stimme schnappte um, und er merkte, daß er eine Pause machen und schlucken mußte, »später werden wir, du und ich, uns mal länger unterhalten. Es gibt eine Menge, was du anscheinend nicht verstehst.«
    Mark reckte trotzig das Kinn. Mein Gesicht ist doch sicher nicht so rund. Das mußte eine Illusion sein, eine Wirkung der Kapuze.
    »Was ist mit diesen Kindern?«, fragte Mark. »Diesen Klons.«
    »Was ist mit ihnen?« Ein paar junge Männer in braunen Seidenjacken und Shorts schienen tatsächlich den Dendarii-Verteidigern zu helfen, eher erschrocken und aufgeregt als mürrisch. Eine andere Gruppe, Jungen und Mädchen gemischt, saß unter dem wachsamen Blick eines mit einem Betäuber bewaffneten Dendarii ängstlich zusammengedrängt auf dem Boden. Mist, sie sind wirklich nur Kinder.
    »Wir – ihr müßt sie mitnehmen. Oder ich gehe nicht mit.« Mark biß die Zähne zusammen, aber Miles sah, wie er schluckte.
    »Führe mich nicht in Versuchung«, knurrte Miles. »Natürlich nehmen wir sie mit, wie würden wir denn sonst hier lebendig herauskommen, verdammt noch mal.«
    Marks Gesicht hellte sich auf, und er war zwischen Hoffnung und Haß hin und her gerissen. »Und was dann?«, fragte er mißtrauisch.
    »Oh«, jubilierte Miles sarkastisch, »wir werden direkt zur Station Bharaputra hinübertanzen und sie dort absetzen und Vasa Luigi freundlich für die Leihgaben danken. Idiot! Was glaubst du denn?
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    Wir laden sie auf und hauen ab wie der Teufel. Der einzige Ort, wohin wir sie stecken könnten, wäre zur Luftschleuse hinaus, und ich garantiere dir, du gingest als erster.«
    Mark zuckte zusammen, aber er holte tief Luft und nickte. »Dann ist es in Ordnung.«
    »Es ist nicht IN ORDNUNG!«, stieß Miles hervor. »Es ist
    bloß … bloß …«, er brachte nicht das richtige Wort hervor, um zu beschreiben, was es bloß war, abgesehen vom am meisten vermasselten Schlamassel, dem er je begegnet war. »Wenn du schon drauf und dran warst, eine so idiotische Nummer abzuziehen wie die hier, dann hättest du wenigstens den Experten in der Familie zu Rate ziehen sollen!«
    »Dich? Dich um Hilfe bitten? Glaubst du, ich bin verrückt?«, fragte Mark wütend.
    »Ja …« Sie wurden von einem blonden Klonjungen unterbrochen, der mit offenem Mund zu ihnen getreten war und sie anstarrte.
    »Ihr seid wirklich Klons«, sagte er verwundert.
    »Nein, wir sind Zwillinge, die mit sechs Jahren Unterschied geboren wurden«, versetzte Miles. »Ja, wir sind genauso Klons wie du, das stimmt, und jetzt geh zurück und setz dich hin und gehorche den Befehlen, verdammt noch mal!«
    Der Junge zog sich hastig zurück und flüsterte: »Es stimmt!«
    »Verdammt«, heulte Mark im

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