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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Ergebnisse seines Fluchtversuchs ab. Es war einfach nicht genügend Zeit gewesen. Es stimmte, er hatte die Kilos wieder zugelegt, die er hatte abnehmen müssen, um auf Escobar Admiral Naismith zu spielen, dazu vielleicht einen leichten Bonus, und das in nicht mehr als vierzehn Tagen, anstatt des Jahres, das die Kilos zuerst gebraucht hatten, um sich anzusammeln. Die Andeutung eines Doppelkinns. Sein Rumpf war merklich kräftiger, sein Unterleib –
    Mark bewegte sich vorsichtig – schmerzhaft ausgedehnt. Nicht genug, nicht genug, um schon in Sicherheit zu sein.
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    Quinn mußte sich, wie es ihrer Art entsprach, erst überzeugen und versuchte ihm die barrayaranische Uniform anzuziehen. Das Ergebnis war … sehr unmilitärisch. Sie gab knurrend auf und ließ ihn sich selbst anziehen. Er wählte saubere Schiffsstrickhosen, weiche Friktionssandalen und eine weite barrayaranische Ziviljacke mit großen Ärmeln und einer bestickten Schärpe. Es kostete ihn einen Augenblick sorgfältiger Überlegung zu entscheiden, welcher Anblick Quinn mehr ärgern würde: wenn sich die Schärpe sozusagen wie ein Äquator über seinen sich rundenden Bauch legen würde, oder unter die Ausbuchtung, wie eine Binde. Nach ihrem sauren Gesichtsausdruck zu schließen letzteres, und dabei beließ er es.
    Sie spürte seine übermütige Stimmung. »Amüsierst du dich?«, fragte sie sarkastisch.
    »Das ist das letztemal, daß ich heute Spaß habe, nicht wahr?«
    Mit einer Geste der offenen Hand deutete sie an, daß sie es gelassen hinnahm.
    »Wohin bringst du mich? Und wo sind wir übrigens?«
    »Im Orbit von Komarr. Wir werden jetzt insgeheim auf eine der barrayaranischen Militärraumstationen übersetzen. Dort werden wir ein sehr privates Gespräch mit Oberst Simon Illyan, dem Chef des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes, haben. Er ist mit einem Schnellkurier vom Hauptquartier auf Barrayar hierhergekommen, und das aufgrund einer ziemlich verschwommenen codierten Nachricht, die ich ihm geschickt habe, und er wird sehr scharf darauf sein zu erfahren, warum ich ihn in seiner Routine gestört habe. Er wird wissen wollen, was so verdammt wichtig war.
    Und …« – sie seufzte zittrig – »ich werde es ihm sagen müssen.«
    Sie führte ihn aus seiner Kabinenzelle durch die Peregrine. Sie hatte offensichtlich die Wache vor seiner Tür weggeschickt, als sie 254
    gekommen war, aber jetzt schienen alle Korridore tatsächlich verlassen zu sein. Nein, nicht verlassen. Geräumt.
    Sie kamen zu einer Luke für Mini-Shuttles und gingen hindurch.
    Kapitänin Bothari-Jesek selbst saß am Steuer. Bothari-Jesek und niemand sonst. Wirklich eine sehr private Party.
    Bothari-Jeseks übliche Kühle wirkte heute besonders frostig. Als sie ihn über die Schulter hinweg anschaute, riß sie die Augen weit auf und runzelte die Stirn –Überraschung und Mißbilligung seiner teigig aufgedunsenen Erscheinung.
    »Verdammt, Mark. Du siehst ja aus wie eine Wasserleiche, die nach einer Woche an die Oberfläche gekommen ist.«
    So fiihle ich mich auch. »Danke«, sagte er höflich.
    Sie schnaubte – er war sich nicht sicher, ob aus Amüsiertheit, Abscheu oder Spott – und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Steuerung. Luken schlossen sich, Klampen zogen sich zurück, und das Raumboot der Dendarii löste sich von der Peregrine. Zwischen Schwerelosigkeit und der Beschleunigung richtete sich Marks Aufmerksamkeit wieder auf seinen ausgedehnten Bauch, und er kämpfte schluckend gegen die Übelkeit.
    »Warum hat der Leiter des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes nur den Rang eines Obersten?«, fragte Mark, um sich von seinem Unwohlsein abzulenken. »Das kann doch nicht wegen der Geheimhaltung sein. Jedermann weiß, wer er ist.«
    »Eine weitere barrayaranische Tradition«, sagte Bothari-Jesek.
    Das Wort ›Tradition‹ hatte bei ihr einen etwas bitteren Unterton.
    Aber wenigstens sprach sie mit ihm. »Illyans Vorgänger auf diesem Posten, der verstorbene große Oberst Negri, ließ sich nie über den Rang eines Obersten hinaus befördern. Diese Art von Ehrgeiz war für Kaiser Ezars Vertrauten anscheinend bedeutungslos. Alle wußten, daß Negri mit der Stimme des Kaisers sprach, und seine 255
    Befehle gingen über alle Rangunterschiede hinaus. Illyan … hatte vermutlich immer leichte Hemmungen, sich über den Rang seines früheren Bosses hinaus befördern zu lassen. Er erhält jedoch das Gehalt eines Vizeadmirals. Der arme Trottel, der als nächster nach Illyans Abschied Chef des

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