Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
unerwartet geschrumpft«, sagte Haroche. »Wenn Sie so nett wären, Majestät …« Er nickte in Richtung auf die Komkonsole; Gregor schaltete sie ein. Haroche steckte eine gesicherte Datenkarte in den Leseschlitz und übergab deren Pendant Miles.
    »Ich bin sicher, Sie werden dies später eingehender studieren wollen, aber ich kann Ihnen jetzt eine kurze Zusammenfassung liefern.
    Was man Ihnen anhängen wollte, Miles, war nahezu perfekt gemacht. Der Eintrag Ihres vorgeblichen Besuchs in das Logbuch der Asservatenkammer war außerordentlich gut durchgeführt; mein Team hatte es verdammt schwer, eine Spur zu finden, wie das Ganze eingefädelt worden war. Ich fing wirklich an zu staunen. Dann kam mir der Gedanke, man solle noch einmal Ihren Retina-Scan überprüfen. Ihr Retina-Scan war durch Ihre Kryo-Wiederbelebung leicht verändert worden, waren Sie sich dessen bewußt?« Miles schüttelte den Kopf. »Allerdings überrascht mich das nicht.« Viel von mir wurde durch meine Kryo-Wiederbelebung leicht verändert.
    »Es heißt, daß jeder Verbrecher einen Fehler begeht. Nach meiner Erfahrung stimmt das nicht unbedingt, aber diesmal ist es passiert. Der Retina-Scan im Log der Asservatenkammer ist die Kopie eines Scans, der letztes Jahr gemacht wurde und nicht mit Ihrem derzeitigen identisch. Wie Sie an diesem Overlay sehen können.« Haroche ließ die beiden Scans über der Vid-Scheibe von Gregors Komkonsole verschmelzen; die Veränderungen sprangen, purpurn hervorgehoben, ins Auge; das Bild wirkte wie der bösartige Blick eines verkaterten Zyklopen. »Und damit sind Sie entlastet, Mylord Auditor.« Haroche öffnete die Hand.
    »Danke«, knurrte Miles. Ich war nie belastet. »Was hat das mit Duv Galeni zu tun?« »Haben Sie Nachsicht mit mir. Aufgrund der Beweise – oder deren Fehlen – sagt mein Team, daß die Datei der Komkonsole der Asservatenkammer von einem Maulwurfsprogramm verändert worden sein muß, das Galeni physisch über deren Leseschlitz eingegeben hat. Diese Konsole arbeitet im Stand-alone-Betrieb.
    Es gibt keinen anderen Weg.« »Galeni oder jemand anders«, korrigierte Miles.
    Haroche zuckte die Achseln. »Auf diese Weise haben wir Galeni jedoch nicht identifiziert. Der andere Angriffspunkt, auf den ich mein Team angesetzt habe, ist natürlich das Zugangsprotokoll des Gebäudes. Das erwies sich als fruchtbarer. Dieses Logbuch wurde nicht an Ort und Stelle verändert, sondern aus einiger Entfernung, über die Datenverbindungen zu anderen Systemen des KBS-Hauptquartiers. Mein Team mußte bis zur Maschinencode-Ebene graben, um darauf zu stoßen; ich empfehle Ihnen lobend ihre Hingabe und ihre Geduld, Majestät, wie auch ihre Sachkunde.« Haroche ließ Schirm um Schirm Logikverknüpfungen durchrauschen. »Die bedeutungsvollen Punkte sind rot hervorgehoben; Sie können es selbst verfolgen. Mein Team hat die Veränderung bis zur Ebene der Sektionsleiter zurückverfolgt – das System hat Sperren in den Sektionen bis hinauf zu dieser Ebene, wie Sie sehen. Sperren, die die Sektionsleiter übergehen können – ich selbst oder inzwischen mein Stellvertreter in der Abteilung H.A. Allegre, Olshansky, der Chef der Abteilung G.A. wenn er hier ist.
    Mein Team hat die Spur durch Allegres Komkonsole hindurchverfolgt, bis hinab auf die Ebene seiner Analytiker. Zu Hauptmann Galenis Komkonsole.« Haroche seufzte. »Die Analytiker in all unseren Abteilungen haben einen beträchtlichen Grad an Ermessensspielraum, was die Daten angeht, auf die sie zugreifen können. Ehrlich gesagt kann ich nicht behaupten, zuviel; es ist ihre Aufgabe, alles zu überblikken, da auf höherer Ebene aufgrund ihrer Berichte, Empfehlungen und Meinungen Entscheidungen getroffen werden. Ich habe selbst einige Jahre diese Arbeit gemacht, in der Abteilung H.A. Aber Galeni hat anscheinend seine Analytikercodes benutzt, um Zugang zur Komkonsole seines Chefs zu bekommen, und von dort ist er dann in die größeren Systeme gesprungen.« »Oder jemand hat es getan und dabei Galenis Komkonsole verwendet«, gab Miles zu bedenken. Ihm war flau im Magen. Die roten Hervorhebungen auf dem Vid-Display sahen aus wie Blutschmierer. »Ist das wirklich ein Beweis?« Wenn schon ein Schwindel, warum dann nicht auch zwei? Oder … so viele wie nötig, bis ein Verdächtiger herauskam, den Miles weder kannte noch mochte?
    Haroche blickte bedrückt drein. »Das ist vielleicht alles, was wir bekommen können. Ich würde alles dafür geben, wenn wir den Mann unter

Weitere Kostenlose Bücher