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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Schnell-Penta befragen könnten, aber als er auf seine derzeitige Position befördert wurde, bekam er die Allergiebehandlung. Schnell-Penta würde ihn umbringen. Also müssen wir unseren Fall auf die alte mühselige Art und Weise aufbauen.
    Jeder physikalische Beweis für das Verbrechen ist schon lange in Rauch aufgegangen. Also sind wir doch wieder beim Thema Motive angelangt, Mylord Auditor. Welche Leute in der Analyseabteilung für Komarranische Angelegenheiten hatten sowohl Zugang zum Wissen über den biotechnisch erzeugten Prokaryoten wie auch einen Grund, das zu tun? Er hatte Zugang; er hat seinen Vater, Ser Galen, auf der Erde getroffen, kurz bevor das ursprüngliche komarranische Komplott fehlschlug.« »Ich weiß«, sagte Miles schroff. »Ich bin dort gewesen.« O Gott, Duv … »Ich weiß nicht, wieviel Gewicht Sie der Tatsache beimessen, daß Ihr Klonbruder Galenis Vater erschossen hat …« »Wenn das ein Problem sein sollte, dann wäre es schon längst ein Problem gewesen.« »Vielleicht. Aber es muß noch ein Gefühl hinterlassen haben.
    Dann haben Sie obendrein noch dazu beigetragen, seine Heiratspläne zu vereiteln.« »Darüber ist er hinweg.« »Welche Heiratspläne?«, wollte Gregor wissen.
    Miles knirschte mit den Zähnen. Haroche, Sie Idiot. »Duv war einmal sehr an Laisa interessiert. Deshalb hat er sie auch zu deinem Empfang für die Botschafter begleitet, wo ihr euch kennengelernt habt. Seitdem hat Duv begonnen, sich für eine andere Frau zu interessieren.« »Oh«, sagte Gregor und wirkte betroffen. »Ich wußte nicht, daß … es zwischen Laisa und Galeni so ernst war.« »Die Sache war einseitig.« Haroche schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Miles, aber der Mann hat Sie angerufen und – ich zitiere – einen ›kriecherischen gottverdammten kleinen Kuppler‹ genannt.« Haroche blickte abwesend, und sein Gesichtsausdruck glich einen Moment lang so sehr dem von Illyan, wenn er eines seiner wortwörtlichen Zitate aus seinem Chip von sich gab, daß Miles den Atem anhielt. »Und dann hat er sehr leidenschaftlich erklärt: ›Vor bedeutet Dieb. Und ihr gottverdammten barrayaranischen Diebe haltet alle zusammen. Sie und Ihr verdammt feiner Kaiser und Ihr ganzes verdammtes Pack.‹ Und Sie erwarten von mir im Ernst, ich soll annehmen, daß ihm das nur als leichte Unannehmlichkeit vorkam?« Gregor hob die Augenbrauen.
    »Das hat er mir ins Gesicht gesagt«, versetzte Miles. Nach Gregors Gesichtsausdruck zu schließen, konnte der Kaiser nicht verstehen, warum dies eine Entschuldigung darstellen sollte.
    »Nicht hinter meinem Rücken«, versuchte Miles zu erklären.
    »Niemals hinter meinem Rücken, nicht Galeni. Das ist … nicht sein Stil.« An Haroche gerichtet fügte er hinzu: »Woher, zum Teufel, haben Sie das? Läßt der KBS jetzt schon alle privaten Komkonsolen seiner Analytiker abhören? Oder hatte jemand Galeni schon im Visier, bevor Illyan seinen Zusammenbruch erlebte?« Haroche räusperte sich. »Genaugenommen nicht Galenis Komkonsole, Mylord, sondern die Ihre.« »Was!« »Alle öffentlichen Kanäle in Palais Vorkosigan werden aus Sicherheitsgründen vom Büro des KBS-Chefs überwacht. Das geht schon seit Jahrzehnten so. Die einzigen drei, die nicht überwacht werden, sind die persönlichen Geräte des Grafen und der Gräfin und Ihre persönliche Komkonsole. Gewiß haben das Ihre Eltern Ihnen gegenüber schon einmal erwähnt, denn die wissen es.« Natürlich von Illyan überwacht. Sein Vater und seine Mutter würden nichts dagegen haben. Und er hatte an jenem Abend Galenis Anruf auf … der Komkonsolenstation in der Gästesuite ent gegengenommen, ganz recht. Miles gab innerlich kochend nach, doch seine Gedanken wirbelten, als er versuchte, sich an alles zu erinnern, was er in den letzten drei Monaten zu irgend jemandem über eine Komkonsole im Palais Vorkosigan gesagt hatte.
    »Ihre Loyalität gegenüber Ihrem Freund ist Ihnen hoch anzurechnen, Miles«, fuhr Haroche fort. »Aber ich bin mir nicht so sicher, ob er wirklich Ihr Freund ist.« »Nein«, sagte Miles. »Nein. Ich weiß, was Galeni gezahlt hat, um so weit zu kommen. Das würde er nicht für einen … privaten Groll aufs Spiel setzen. Hier handelt es sich um eine Spur aus Rauch und Spiegelungen.
    Und überhaupt, selbst angenommen, Galeni hätte ein Motiv, mir etwas anzuhängen, wie steht es dann mit dem eigentlichen Verbrechen? Welches Motiv hatte er, um Illyan fertigzumachen?« Haroche zuckte die Achseln. »Ein politisches,

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