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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zerstört … und Galeni war ein ehrgeiziger Mann gewesen, bemüht, Komarr zu dienen in dieser neuen und friedvolleren Zukunft, die Gregor sich vorgestellt hatte, und er war sich seiner Möglichkeiten dabei außerordentlich bewußt gewesen. »Eine Begnadigung ist für die Schuldigen da«, sagte Miles. »Es ist nicht das gleiche wie ein Freispruch.« Haroche kratzte sich am Kopf und verzog erneut das Gesicht, oder vielleicht sollte das ein Lächeln sein. »Ich … hatte eigentlich einen anderen Grund, weshalb ich Sie hier heraufgebeten hatte, Lord Vorkosigan. Ich schaue an mehr als einer Front in die Zukunft.« Haroche zögerte einen langen Augenblick, dann fuhr er fort: »Ich habe mir erlaubt, von Ihrem Neurologen beim KMK eine Kopie der medizinischen Befunde über Ihren Zustand anzufordern. Über die Geschichte mit Ihren Anfällen. Ich glaube, sein Behandlungsplan klingt vielversprechend.« »Der KBS«, murmelte Miles, »war immer so allgegenwärtig wie die Küchenschaben. Zuerst zapfen Sie meine Komkonsole an, dann meine medizinischen Daten … erinnern Sie mich doch morgen früh daran, daß ich meine Stiefel ausschüttle.« »Ich bitte um Verzeihung, Mylord. Ich denke, Sie werden mir vergeben. Ich mußte die näheren Umstände kennen, bevor ich sagen konnte, was ich jetzt sagen will. Doch wenn diese Vorrichtung zur Auslösung kontrollierter Anfälle sich so zuverlässig erweist, wie Sie hoffen …« »Sie kontrolliert nur die Symptome. Das ist keine Heilung.« Mit einer Handbewegung tat Haroche den Unterschied ab.
    »Das ist eine Frage der medizinischen Definition und nicht eine von praktischer Bedeutung. Ich bin praktisch eingestellt. Ich habe die Berichte über Ihre Dendarii-Aktionen für den KBS gelesen.
    Sie und Simon Illyan waren ein außerordentliches Gespann.« Wir waren die besten, o ja.
    Miles gab ein nichtssagendes Knurren von sich, denn er war plötzlich unsicher, welche Richtung Haroche einschlagen würde.
    Der General lächelte schief. »Illyans Platz auszufüllen ist eine verdammt große Herausforderung. Mir widerstrebt es, einen Vorteil aufzugeben. Jetzt, wo ich eine Gelegenheit habe, mit Ihnen persönlich zusammenzuarbeiten und Ihre Akte wirklich im Detail zu studieren … bin ich mir zunehmend sicher, daß Illyan einen ernsthaften Fehler begangen hat, als er Sie entließ.« »Das war kein Fehler. Was ich bekam, hatte ich mehr als verdient.« Miles’ Mund wurde trocken.
    »Das sehe ich nicht so. Ich glaube, daß Illyan überreagiert hat.
    Meiner Meinung nach hätte ein schriftlicher Verweis zu den Personalakten ausgereicht.« Haroche zuckte die Achseln. »Sie hätten ihn zu Ihrer Sammlung hinzufügen können. Ich habe schon mit Leuten Ihrer Art zusammengearbeitet, die bereit sind, Risiken zu übernehmen, die keiner eingehen will, um Ergebnisse zu erzielen, die kein anderer erzielen kann. Ich liebe Ergebnisse, Miles. Ich liebe sie sehr. Die Dendarii-Söldner waren für den KBS eine großartige Ressource.« »Das sind sie noch. Kommodore Quinn wird Ihr Geld annehmen. Und die von Ihnen gewünschten Waren liefern.« Miles’ Herz begann zu pochen.
    »Diese Quinn kenne ich nicht, und sie ist keine Barrayaranerin.
    Ich würde es viel lieber vorziehen – falls Ihre medizinische Behandlung erfolgreich ist –, Sie wieder einzusetzen.« Miles mußte schlucken, um noch atmen zu können. »Alles … soll wieder sein wie zuvor? Weitermachen, wo ich aufgehört habe?« Die Dendarii … Admiral Naismith … »Nicht ganz, wo Sie aufgehört haben, nein. Zunächst einmal waren Sie nach meinen Berechnungen schon etwa zwei Jahre überfällig zur Beförderung zum Hauptmann. Aber ich glaube, Sie und ich könnten ein Team sein, so wie Sie und Illyan es waren.« Haroche zwinkerte, in seinen Augen erschien ein kleines Funkeln. »Vielleicht verzeihen Sie mir meinen Anflug von Ehrgeiz, wenn ich sage: vielleicht könnten wir sogar besser sein? Ich wäre stolz, Sie an Bord zu haben, Vorkosigan.« Miles saß wie betäubt da. Einen Augenblick lang konnte er idiotischerweise nichts anderes denken als: Ach, bin ich froh, daß ich gestern abend schon diesen Anfall hatte, sonst würde ich mich jetzt gleich wieder auf diesem Teppich krümmen. »Ich … ich …« Seine Hände zitterten, sein Kopf barst schier vor Freude. Ja! Ja!
    Ja! »Ich würde… zuerst diesen Fall abschließen und Gregor sein Würgehalsband zurückgeben müssen. Aber dann … klar!« Seine verletzte Lippe sprang wieder auf, als er sie schmerzhaft zu einem nicht

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