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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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gelangen konnten, und er überließ ihnen Martin und den Bodenwagen, um sie zu Galenis Wohnung zu bringen. Ivan behielt er bei sich und lehnte dessen schlaues Angebot ab, Galeni zu versorgen und dann Delia heimzubringen, indem er darauf hinwies, daß Ivans Bodenwagen noch beim Hauptquartier des Führungsstabs geparkt war. Dann verdrängte er den diensthabenden Offizier von seiner Komkonsolenstation und übernahm sie selbst.
    Illyan holte einen weiteren Stuhl herbei, um zuzuschauen. Miles schob eine Code-Karte in den Leseschlitz der Komkonsole.
    »Majestät«, grüßte Miles förmlich, als Gregors Oberkörper über der Vid-Scheibe erschien. Der Kaiser wischte sich mit einer Serviette den Mund ab.
    Bei der hochoffiziellen Anrede zuckte Gregor mit den Augenbrauen; Miles hatte seine ganze Aufmerksamkeit für sich. »Ja, Mylord Auditor. Gibt es Fortschritte? Probleme?« »Ich bin fertig.« »Du lieber Himmel! Äh … würdest du das bitte genauer erklären?« »Du bekommst alle Einzelheiten«, Miles warf einen Seitenblick auf Illyan, »in meinem Bericht, aber kurz gesagt, du bist einen provisorischen KBS-Chef ärmer. Galeni war nie der Schuldige.
    Haroche selbst war es. Ich hatte herausgefunden, daß die Transmissionsverkapselungen der Prokaryoten in den Luftfiltern hängengeblieben sein mußten.« »Hat er das gestanden?« »Noch besser. Wir haben ihn erwischt, als er versuchte, den Filter in seinem alten Büro auszutauschen, wo er offensichtlich Illyan seine Dosis verpaßt hatte.« »Ich … nehme an, daß das nicht zufällig passiert ist.« Miles fletschte die Zähne zu einem wölfischen Grinsen. »Der Zufall«, dozierte er, »begünstigt den Kopf, der vorbereitet ist, wie jemand gesagt hat. Nein, nicht durch Zufall.« Gregor lehnte sich zurück. Er wirkte sehr beunruhigt. »Er hat erst heute morgen mir höchstpersönlich meinen täglichen KBS-Bericht abgeliefert, und die ganze Zeit wußte er … Ich war fast drauf und dran, ihn als dauernden Chef des KBS zu bestätigen.« »Ja. Und er wäre fast ein guter gewesen. Hör mal … äh … ich habe Duv Galeni versprochen, ich würde dich bitten Laisa zu sagen, daß er kein Verräter ist. Wirst du mein Versprechen einlösen?« »Natürlich. Die Szene von gestern abend hat ihr außerordentlichen Kummer bereitet. Haroches Erklärung hat in uns allen höchst schmerzliche Zweifel geweckt.« »Lucas war immer aalglatt«, murmelte Illyan.
    »Warum hat er das getan?« fragte Gregor.
    »Ich habe noch eine Menge Fragen, auf die ich Antworten haben möchte, bevor ich mich hinsetze und meinen Bericht zuammenstelle«, sagte Miles, »und die meisten davon scheinen mit warum zu beginnen. Das ist die interessanteste Frage von allen.« »Und die am schwersten zu beantwortende«, warnte Illyan.
    »Wo, was, wie, wer – darauf konnte ich manchmal wenigstens die materiellen Beweise sprechen lassen. Warum war fast theologisch und stellte sich oft als über meine Reichweite hinausgehend heraus.« »Es gibt soviel, was nur Haroche uns sagen kann«, erklärte Miles. »Aber um so schlimmer, wir können bei dem Kerl kein Schnell-Penta verwenden. Ich glaube … wir könnten vielleicht etwas aus ihm herausbekommen, wenn wir ihm noch heute abend auf die Pelle rücken, während er noch aus dem Gleichgewicht ist.
    Morgen wird er seinen beträchtlichen Grips wieder beisammen haben, einen militärischen Verteidiger verlangen und sich nicht mehr beirren lassen. Nein … nicht wir. Es ist offensichtlich, daß er mich wie die Pest haßt, obwohl hier wieder die Frage auftaucht, warum … Simon, können Sie … sind Sie bereit, für mich ein Verhör durchzuführen?« Illyan rieb sich mit der Hand übers Gesicht. »Ich kann es versuchen. Aber wenn er willens war, mich fertigzumachen, weiß ich nicht, warum er nicht willens sein sollte, jedem moralischem Druck zu widerstehen, den ich ausüben kann.« Gregor schien seine Hände zu studieren, die er vor sich auf seiner Komkonsole verschränkt hatte, dann blickte er auf. »Wartet«, sagte er, »ich habe eine bessere Idee.«

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Kapitel 27
    »Muß ich da wirklich zuschauen?« murmelte Ivan in Miles’ Ohr, als ihre kleine Gruppe den streng überwachten Korridor zu Haroches Zelle hinabtrottete. »Das verspricht sehr unangenehm zu werden.« »Ja, aus zwei Gründen. Du bist die ganze Zeit über mein offizieller Zeuge gewesen und wirst zweifellos später unter Eid alle möglichen Zeugenaussagen machen müssen, und weder Illyan noch ich sind körperlich in der Lage,

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