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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zuerst ein paar mögliche
    Entwürfe ansehen?«
    »Ja, natürlich. Morgen … oder rufen Sie mich an, wenn
    Sie fertig sind. Sie haben meine Nummer?«
    »Ja, Sie haben mir ja auf Komarr einige Nummern
    gegeben. Die habe ich immer noch.«
    »Ah, das ist gut.« Sie gingen die große Treppe hinab,
    und sein Gesicht wurde nachdenklich. Unten angekommen
    blickte er zu ihr auf und fügte hinzu: »Und haben Sie denn auch noch das kleine Souvenir?«
    Er meinte den Anhänger an einer Kette: ein winziges
    Modell des Planeten Barrayar, Erinnerung an die
    schlimmen Ereignisse, über die sie in der Öffentlichkeit nicht reden konnten. »O ja.«
    Hoffnungsvoll hielt er inne: sie war betroffen, dass sie den Schmuck nicht aus ihrer schwarzen Bluse ziehen und ihm hier und jetzt zeigen konnte, aber sie hatte das Stück für zu wertvoll gehalten, um es jeden Tag zu tragen, und – sorgfältig eingewickelt – weggeräumt, in eine Schublade im Haus ihrer Tante. Einen Moment später war der Bodenwagen unter dem Vordach zu hören, und Vorkosigan geleitete sie wieder durch die Doppeltür nach draußen.
    »Dann noch einen schönen Tag, Madame Vorsoisson.«
    Er schüttelte ihre Hand, fest und ohne sie zu lange zu halten, und half ihr in den Fond des Bodenwagens. »Ich sollte wohl lieber mal Ivan den Kopf zurechtrücken.«
    - 55 -
    Nachdem das Verdeck sich geschlossen hatte und der
    Wagen losgefahren war, machte Vorkosigan kehrt und ging wieder ins Haus. Als der Bodenwagen durch das Tor fuhr, war der Lord Auditor schon nicht mehr zu sehen.
    Ivan stellte einen der benutzten Salatteller auf den
    Boden und setzte das Kätzchen daneben ab. Er musste
    zugeben, ein junges Tier fast jeder Art gab ein
    ausgezeichnetes Requisit ab; er hatte bemerkt, wie
    Madame Vorsoissons kühler Gesichtsausdruck weicher
    geworden war, als er mit dem bepelzten kleinen
    Schmarotzer herumgeschäkert hatte. Wo hatte Miles diese erstaunliche Witwe aufgetan? Ivan lehnte sich zurück und beobachtete, wie die rosige Zunge des Kätzchens über die Sauce fuhr, und er dachte niedergeschlagen über sein Unternehmen vom vergangenen Abend nach.
    Seine Rendezvouspartnerin war als so passable junge Frau erschienen: eine Universitätsstudentin, die zum ersten Mal von Zuhause weg war und eigentlich von einem kaiserlichen Vor-Offizier beeindruckt sein sollte. Kühn dreinblickend und kein bisschen schüchtern, hatte sie ihn in ihrem Leichtflieger abgeholt. Ivan war genug Experte in der Handhabung von Leichtfliegern, um psychologische Barrieren niederzureißen und die richtige Stimmung zu schaffen. Ein paar sanfte Sturzflugmanöver, und man konnte fast immer einige dieser niedlichen kleinen Schreie auslösen, wobei sich die junge Dame enger an einen klammerte, während ihre Brust sich hob und senkte und sie immer schneller durch die geöffneten und zunehmend küssbaren Lippen atmete. Dieses Mädchen jedoch … seit er in Miles' Leichtflieger in der Falle gesessen hatte, als der - 56 -
    in einer seiner manischen Phasen den Aufwind über
    Hassadar demonstriert hatte, war Ivan nicht mehr so nahe daran gewesen, während eines Fluges seine letzte Mahlzeit von sich zu geben. Sie hatte teuflisch gelacht, während Ivan mit zusammengebissenen Zähnen hilflos gelächelt hatte und seine Fingerknöchel an den Sitzgurten weiß hervorgetreten waren.
    Dann waren sie in dem Restaurant, das sie ausgewählt
    hatte, ach so beiläufig diesem mürrischen Welpen von
    einem Examensstudenten begegnet, und Ivan war
    allmählich aufgegangen, was da gespielt wurde. Sie hatte ihn benutzt, verdammt, um die Ergebenheit des Welpen zu testen, und der Schweinehund hatte sich herumgedreht und direkt aufs Stichwort hin geknurrt. Guten Abend, Sir. Oh, ist das nicht dein Onkel, von dem du erzählt hast, dass er beim Militär ist? Ich bitte um Verzeihung… Die geschmeidige Art, wie es ihm gelungen war, das übertrieben höfliche Angebot eines Stuhls in eine subtile Beleidigung zu verwandeln, war praktisch Ivans kleinstem Verwandten angemessen gewesen. Ivan war früh geflohen und hatte ihnen gewünscht, sie möchten sich aneinander erfreuen.
    Sollte doch die Strafe dem Verbrechen entsprechen. Er
    wusste nicht, was dieser Tage mit jungen barrayaranischen Mädchen los war. Sie wurden fast… fast galaktisch, als hätten sie bei Miles' formidabler Freundin Elli Quinn Unterricht genommen. Die herbe Empfehlung seiner Mutter, er solle sich an Frauen seines eigenen Alters und seiner eigenen Klasse halten, schien allmählich

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