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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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von sich und ging zu einer kurzen Gegenklage bezüglich des verschwundenen Solian und des düsteren Beweises des Blutes auf dem Deck der Ladebucht über, wobei er in einer kurzen logistischen Erörterung darlegte, wie die nach draußen beförderte Leiche von einem möglichen Mitverschwörer außerhalb der Station fortgeschafft worden sein könnte. Das brachte Venn zumindest zeitweise zum Schweigen; sein Gesicht zuckte wie das eines Menschen mit Magenschmerzen.
    Während Venn sich zu der Wache in der Steuerkabine
    begab, um Miles' Zutritt zu dem Zellenblock zu regeln, blickte Miles auf Ekaterin und schaute sich dann ein wenig zweifelnd in dem keineswegs einladenden Gerüstbereich um. »Möchtest du hier warten oder dabei sein?«
    »Möchtest du, dass ich dabei bin?«, fragte sie mit einem Mangel an Begeisterung in der Stimme, den sogar Miles spürte. »Ich weiß ja, dass du alle, die sich in deiner Sichtweite befinden, nach Bedarf in Beschlag nimmst, aber ich werde doch dafür sicher nicht gebraucht.«
    »Nun ja, vielleicht nicht. Aber es sieht danach aus, als könnte es hier draußen etwas langweilig werden.«
    »Sehen Sie, ich reagiere nicht ganz so allergisch auf
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    Langeweile wie du, mein Lieber, aber um die Wahrheit zu sagen, ich hoffte eher, ich könnte mehr von der Station sehen, während du hier den Nachmittag hindurch gebunden bist. Die Eindrücke, die wir auf dem Weg hierher hatten, schienen mir ganz verlockend.«
    »Aber ich brauche Roic.« Er zögerte und überdachte das Problem ihrer Sicherheit.
    Sie blickte freundlich spekulierend zu Bel hinüber, der zuhörte. »Ich gebe zu, ich hätte gern einen Führer, aber glaubst du wirklich, dass ich hier einen Leibwächter brauche?«
    Es war möglich, dass sie beschimpft werden könnte,
    wenn auch nur von Quaddies, die wussten, wessen Frau sie war, aber körperliche Angriffe, das musste Miles einräumen, schienen unwahrscheinlich. »Nein, aber…«
    Bel lächelte sie herzlich an. »Falls Sie meine Begleitung annehmen würden, Lady Vorkosigan, so wäre ich erfreut, Ihnen Station Graf zu zeigen, während der Lord Auditor hier seine Gespräche führt.«
    Ekaterins Gesicht hellte sich noch mehr auf. »Das würde mir sehr gefallen, ja, danke. Hafenmeister Thorne. Falls die Dinge sich gut entwickeln, wie wir ja hoffen müssen, dann werden wir vielleicht nicht lange hier bleiben. Ich glaube, ich sollte die Gelegenheit nutzen.«
    Bel war in allem, vom Zweikampf bis zu Flottenmanövern, erfahrener als Roic, und es war wesentlich weniger wahrscheinlich, dass er hier durch Unkenntnis der örtlichen Verhältnisse in Schwierigkeiten geraten würde.
    »Nun … in Ordnung, warum nicht? Genieße es!« Miles
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    tippte auf seinen Kommunikator. »Ich rufe dich an, sobald ich fertig bin. Vielleicht kannst du etwas einkaufen.« Mit einem Lächeln winkte er ihnen nach. »Bring bloß keine abgeschnittenen Köpfe mit.« Er blickte auf und stellte fest, dass Venn und Greenlaw ihn bestürzt anstarrten. »Ach –das war ein alter Familienscherz«, erklärte er matt. Die Bestürzung nahm jedoch nicht ab.
    Ekaterin lächelte zurück und rauschte an Bels freundlich angebotenem Arm davon. Zu spät fiel Miles ein, dass Bel in seinem sexuellen Geschmack bemerkenswert vielseitig war und dass er vielleicht Ekaterin hätte warnen sollen, dass sie nicht besonders feinfühlig sein müsste in der Ablehnung von Bels Aufmerksamkeiten, sollte er ihr tatsächlich welche zuteil werden lassen. Aber Bel würde doch sicher nicht… andererseits würden sie vielleicht einfach abwechselnd ausprobieren, wie weit man gehen konnte.
    Widerstrebend wandte er sich wieder seiner Aufgabe zu.
    Die barrayaranischen Gefangenen steckten zu dritt in
    einer Zelle, die für zwei Insassen bestimmt war, ein
    Umstand, der Venn halb zu einer Beschwerde, halb zu
    einer Entschuldigung veranlasste. Sicherheitsposten Nr. 3, so gab er Miles zu verstehen, war auf einen solchen

Zustrom widerspenstiger Planetarier nicht vorbereitet
    gewesen. Miles murmelte verständnisvoll, wenn auch nicht notwendigerweise mitfühlend, und unterließ die Bemerkung, dass die Zellen der Quaddies größer waren als die Schlafkojen für vier Mann an Bord der Prinz Xav.
    Miles begann die Vernehmung mit dem Führer von
    Bruns Kommando. Der Mann war bestürzt, als er erkennen 1054
    musste, dass seine Heldentaten der energischen Aufmerksamkeit eines kaiserlichen Auditors zuteil wurden. Die Folge davon war, dass er sich in seinem Bericht über die

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