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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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gesagt!«
    »Das war meine Beobachtung, Fähnrich.«
    »Ach so.«
    »Nun, lassen wir das einstweilen. Zurück zu Ihren
    Problemen. Warum haben Sie nicht den Befehl zur
    Rückkehr beantwortet, den Sie über Ihren Kommunikator
    bekamen?«
    Corbeau tippte auf sein leeres linkes Handgelenk; die
    Quaddies hatten bei der Verhaftung alle barrayaranischen Kommunikatoren konfisziert. »Ich hatte ihn abgenommen und in einem anderen Zimmer gelassen. Ich muss geschlafen haben, während es piepste. Von dem Befehl zur Rückkehr habe ich erst erfahren, als diese beiden, beiden…«, er rang einen Moment lang mit sich, dann fuhr er bitter fort, »Schläger an die Tür von Granat Fünf schlugen. Sie schoben sie einfach beiseite…»
    »Haben sie sich ordnungsgemäß ausgewiesen und den
    Befehl eindeutig überbracht?«
    Corbeau, zögerte, sein Blick auf Miles wurde schärfer.
    »Ich gebe zu, Mylord«, sagte er langsam, »Sergeant
    Touchevs Ankündigung »Also, Mutanten-Liebhaber, die
    Show ist vorbei‹ vermittelte meinem Empfinden nach nicht gerade die Nachricht »Admiral Vorpatril hat allen barrayaranischen Besatzungsmitgliedern befohlen, auf ihre Schiffe zurückzukehren«. Nicht direkt jedenfalls. Ich war ja gerade erst aufgewacht, wissen Sie.«
    »Haben sie sich ausgewiesen?«
    »Nein – nicht mit Worten.«
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    »Haben sie Kennkarten gezeigt?«
    »Nun ja… sie waren in Uniform, mit ihren Armbinden
    von der Militärpolizei.«
    »Haben Sie sie als Sicherheitsleute der Flotte erkannt, oder meinten Sie, es handle sich um einen privaten Besuch – ein paar Kameraden, die in ihrer Freizeit ihren rassistischen Dampf ablassen?«
    »Es… hm… nun – die beiden Sachen schließen sich
    nicht gerade gegenseitig aus, Mylord. Meiner Erfahrung nach.«
    Damit hat der Junge leider Recht. Miles holte Luft.
    »Aha.«
    »Ich bewegte mich langsam, noch halb im Schlaf. Als
    sie mich herumschubsten, dachte Granat Fünf, sie würden mich angreifen. Ich wünschte, sie hätte nicht versucht zu…
    Ich schlug Touchev erst nieder, als er sie aus ihrem
    Schwebesessel warf. Von da an… ging alles irgendwie den Bach runter.« Corbeau blickte finster auf seine Füße, die in Friktionspantoffeln aus Gefängnisbeständen steckten.
    Miles lehnte sich zurück. Wirf diesem Jungen eine
    Rettungsleine zu. Er ist am Ertrinken. »Wissen Sie«, sagte er sanft, »Ihre Karriere ist nicht schon notwendigerweise im Eimer. Sie haben sich genau genommen nicht unerlaubt von der Truppe entfernt, solange Sie gegen Ihren Willen von den Behörden der Station Graf festgehalten werden, und genauso steht es ja mit Bruns Einsatzkommando hier.
    Eine kleine Weile werden Sie sich noch im einem juristischen Schwebezustand befinden. Mit Ihrer Ausbildung und Operation als Sprungpilot würden Sie vom militärischen 1062
    Standpunkt aus gesehen einen teuren Verlust darstellen.
    Wenn Sie die richtigen Schritte tun, dann könnten Sie aus dieser Sache immer noch ziemlich sauber herauskommen.«
    Corbeau verzog das Gesicht. »Ich…«Er verstummte.
    Miles gab einen ermutigenden Laut von sich.
    »Ich mag meine verdammte Karriere nicht mehr«, stieß
    Corbeau hervor. »Ich möchte nicht mehr«, er fuchtelte
    vage herum, »bei diesem, diesem … Affenzirkus
    mitmachen.«
    Miles unterdrückte ein gewisses Mitgefühl und fragte:
    »Wie ist Ihr derzeitiger Status – wie weit sind Sie mit Ihrer Dienstzeit?«
    »Ich habe mich mit einem dieser neuen fünfjährigen
    Dienstverträge verpflichtet, und zwar mit der Option zur Weiterverpflichtung oder fünf Jahre Reservedienst. Ich bin jetzt drei Jahre dabei und habe noch zwei vor mir.«
    Im Alter von dreiundzwanzig, so erinnerte sich Miles.
    erschienen einem zwei Jahre noch als lange Zeit. In diesem Stadium seiner Karriere konnte Corbeau kaum mehr als ein Juniorpilot sein, wenn auch seine Versetzung zur Prinz Xav auf eine erstklassige Beurteilung hindeutete.
    Corbeau schüttelte den Kopf. »Heutzutage sehe ich das
    irgendwie anders. Einstellungen, die ich für selbstverständlich nahm, Witze, Bemerkungen, einfach die Art, wie die Dinge erledigt werden – das alles macht mir jetzt zu schaffen. Es nervt. Leute wie Sergeant Touchev, Kapitän Brun –du lieber Himmel. Waren wir schon immer so schrecklich?«
    »Nein«, sagte Miles. »Wir waren viel schlimmer. Das
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    kann ich persönlich bezeugen.«
    Corbeau starrte ihn fragend an.
    »Doch wenn alle fortschrittlich gesinnten Männer aus
    den Streitkräften ausgeschieden wären, wie Sie es jetzt zu tun

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