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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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erklärt, aber diese Notwendigkeit war jetzt überholt. Baz und Elena sind jetzt auch beide weg von den Dendarii. Hast du das nicht gehört? Wir alle sind bald nur noch Geschichte.« Jedenfalls alle von uns, die es überlebt haben.
    »Ja«, seufzte Bel. »Es ist sehr vernünftig, wenn man die Vergangenheit loslässt und weitergeht.« Der Hermaphrodit blickte auf. »Das heißt, wenn einen die Vergangenheit auch 1042
    loslässt. Also halten wir diese Sache bei deinen Leuten so einfach wie möglich, bitte?«
    »In Ordnung«, stimmte Miles widerstrebend zu.
    »Einstweilen werden wir die Vergangenheit erwähnen,
    aber nicht die Gegenwart. Mach dir keine Sorgen – sie
    werden… äh… diskret sein.« Er deaktivierte den
    Sicherheitskegel über dem kleinen Konferenztisch und
    öffnete die Türen. Dann hob er seinen Kommunikator an
    die Lippen und murmelte: »Ekaterin, Roic. könntet ihr bitte in die Offiziersmesse herüberkommen.«
    Als beide eingetroffen waren – Ekaterin lächelte
    erwartungsvoll –, sagte Miles: »Wir haben eine Portion unverdientes Glück. Obwohl Hafenmeister Thorne jetzt für die Quaddies arbeitet, ist er ein alter Freund von mir aus einer Organisation, bei der ich in meinen KBS-Tagen mitgearbeitet habe. Ihr könnt euch auf das verlassen, was Bel zu sagen hat.«
    Ekaterin streckte die Hand aus. »Ich freue mich sehr, Sie endlich kennen zu lernen, Kapitän Thorne. Mein Mann und seine alten Freunde haben Sie sehr gelobt. Ich glaube, man hat Ihre Gesellschaft sehr vermisst.«
    Bel blickte ausgesprochen verblüfft drein, doch er nahm die Herausforderung an und schüttelte Ekaterins Hand.
    »Danke, Lady Vorkosigan. Aber ich bekleide hier nicht
    mehr diesen alten Rang. Nennen Sie mich Hafenmeister
    Thorne, oder einfach Bel.«
    Ekaterin nickte. »Und bitte nennen Sie mich Ekaterin.
    Oh – das gilt vermutlich nur privat.« Sie warf Miles einen stumm fragenden Blick zu.
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    »Ja, richtig«, sagte Miles und machte eine Geste, die
    auch Roic einschloss, der aufmerksam zuschaute. »Bel
    kannte mich damals unter einer anderen Identität. Was die Leute von Station Graf angeht, sind wir uns eben erst begegnet. Aber wir verstehen uns prächtig, und Bels Talent im Umgang mit schwierigen Planetariern zahlt sich für die Quaddies aus.«
    Roic nickte. »Hab verstanden, Mylord.«
    Miles führte sie in die Lukenbucht, wo der Techniker
    der Turmfalke darauf wartete, sie durch die Röhre wieder an Bord von Station Graf zu schicken. Miles kam der Gedanke, dass es noch einen anderen Grund gab, warum Ekaterins Sicherheitsstufe so hoch sein musste wie seine eigene: Den historischen Berichten einiger Leute und ihrem eigenen Zeugnis zufolge sprach er im Schlaf. Er beschloss, dies besser nicht zu erwähnen, bis Bel weniger nervös auf diese neue Situation reagierte.
    Zwei Quaddie-Männer von der Stationssicherheit warteten in der Frachtladebucht auf sie. Da dieser Bereich von Station Graf dem Komfort und der Gesundheit ihrer planetarischen Besucher und Bewohner zuliebe mit
    künstlich generierten Schwerkraftfeldern ausgestattet war, schwebten die beiden in persönlichen Schwebestühlen, die auf den Seiten mit Markierungen der Stationssicherheit verziert waren. Bei den Schwebern handelte es sich um niedrige Zylinder, die im Durchmesser kaum größer waren als die Schultern eines Mannes: sie vermittelten den allgemeinen Eindruck, als würden Menschen in levitierenden Waschzubern dahinfliegen, oder sie erinnerten 1044
    vielleicht an den magischen fliegenden Mörser der Baba Yaga in den barrayaranischen Volksmärchen. Bel nickte dem Quaddie-Sergeanten zu und murmelte einen Gruß, als sie in die hallende Kaverne der Ladebucht gelangten. Der Sergeant nickte zurück, sichtlich beruhigt, und richtete seine gebündelte Aufmerksamkeit auf die gefährlichen Barrayaraner. Da die gefährlichen Barrayaraner unverhohlen gafften wie Touristen, hoffte Miles, dass der knallhart wirkende Bursche bald weniger nervös sein würde.
    »Diese Personenschleuse hier«, Bel zeigte auf die
    Öffnung, durch die sie gerade gekommen waren, »ist es, die von der nicht autorisierten Person geöffnet wurde. Die Blutspur endete dort drinnen, in einem schmierigen Fleck.
    Sie begann«. Bel schritt quer über die Bucht bis zur Wand an der rechten Seite, »ein paar Meter entfernt, nicht weit von der Tür zur nächsten Bucht. Hier wurde die große Blutpfütze gefunden.«
    Miles ging hinter Bel her und musterte das Deck. In den paar Tagen seit dem Vorfall war es

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