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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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inzwischen schon jemand Unschuldiger aufgespürt und beschuldigt sein sollen. Wenn nicht Firka der Unschuldige war, dann gab es im Augenblick niemanden,
    gegen den sich die Intrige richtete.
    Um eine Fahnenflucht zu vertuschen? Konnten Firka
    und Solian wegen Solians Fahnenflucht zusammengearbeitet haben? Oder… wann war vielleicht eine Fahnenflucht keine Fahnenflucht? Wenn es sich dabei um einen Trick bei verdeckten Operationen des KBS handelte, ja dann. Außer dass Solian dem Sicherheitsdienst der Streitkräfte angehörte, nicht dem KBS: ein Wachmann, kein Spion oder ausgebildeter Agent. Dennoch… ein ausreichend intelligenter, loyaler, hoch motivierter und ehrgeiziger Offizier, der sich in einem komplizierten Wirrwarr wiederfand, mochte vielleicht nicht auf Befehle von oben warten, wenn er eine sich schnell entwickelnde riskante Sache verfolgte. Das zu wissen hatte Miles ja allen Grund.
    Natürlich konnte ein solcher Offizier dabei umkommen,
    wenn er solche gefährlichen Risiken auf sich nahm. Das zu wissen hatte Miles ja ebenfalls allen Grund.
    Ungeachtet der Absicht, was war die tatsächliche
    Wirkung des Blutköders gewesen? Oder was wäre sie
    gewesen, wenn nicht die unter einem schlechten Stern
    stehende Romanze von Corbeau und Granat Fünf mit
    barrayaranischen Vorurteilen und Rüpeleien in Konflikt geraten wäre? Das prächtige scharlachrote Szenario auf dem Deck der Ladebucht hätte bestimmt die offizielle

Aufmerksamkeit wieder auf Solians Verschwinden
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    gerichtet: es hätte so gut wie sicher die Abreise der Flotte verzögert, jedoch nicht so spektakulär, wie es die realen Ereignisse dann getan hatten. Wenn man annahm, die Probleme von Granat Fünf und Corbeau seien zufällig gewesen. Schließlich war sie so etwas wie eine Schauspielerin. Was Corbeaus Kommunikator anging, so hatte man nur sein Wort.
    »Vermutlich«, sagte Miles nachdenklich, »haben wir
    keine deutliche Aufnahme dieses Froschmenschen, wie er irgendwann ein halbes Dutzend Literkrüge wegschleppt?«
    »Leider nicht, Mylord. Er kam und ging allerdings zu
    verschiedenen Zeitpunkten mit einer Menge von Paketen
    und Schachteln: die Krüge könnten gut in etwas versteckt gewesen sein.«
    Pah. Die Gewinnung von Fakten sollte das Denken klären. Diese Sache hier wurde nur immer undurchsichtiger. »Haben die Quaddie-Sicherheitsleute von einer der Herbergen schon zurückgerufen?«, fragte Miles. »Sind Dubauer und Firka schon zurück?«
    »Nein, Mylord. Das heißt, keine Rückrufe.«
    Miles rief beide Posten an, um es zu überprüfen: keiner der beiden Passagiere, für die er sich interessierte, war schon zurück. Es war jetzt nach vier Uhr früh, 04:20 nach der von der Erde stammenden Vierundzwanzigstundenuhr, an die sich der Quaddie-Raum noch hielt, Generationen nachdem die noch nicht genetisch veränderten Vorfahren ihrer Vorfahren die Heimatwelt verlassen hatten.
    Nachdem er die Verbindung unterbrochen hatte, fragte
    Miles quengelig: »Also wohin zum Teufel sind sie
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    gegangen, die ganze Nacht lang?«
    Roic zuckte die Achseln. »Wenn es das Naheliegende
    wäre, dann würde ich nicht erwarten, dass sie vor dem
    Frühstück zurück sind.«
    Miles ignorierte bewusst Roics deutliches Erröten.
    »Vielleicht unser Froschmensch, aber ich garantiere Ihnen, dass der Ba keinerlei weibliche Gesellschaft gesucht hat.
    Hieran ist leider überhaupt nichts Naheliegendes.«
    Entschlossen griff Miles erneut nach der KomKonsolentastatur.
    Anstelle von Chef Venn erschien das Bild einer
    QuaddieFrau in grauer Sicherheitsuniform vor dem
    Schwindel erregenden radialen Hintergrund von Venns
    Büro. Miles war sich nicht sicher, was ihre Rangabzeichen bedeuteten, aber sie sah vernünftig aus, war mittleren Alters und wirkte gestresst genug, um einen ziemlich hohen Rang zu haben.
    »Guten Morgen!«, begann er höflich. »Kann ich bitte
    Chef Venn sprechen?«
    »Er schläft, hoffe ich.« Ihr Gesichtsausdruck legte den Gedanken nahe, dass sie loyal ihr Bestes tun würde, damit es auch so bliebe.
    »In Zeiten wie diesen?«
    »Der arme Mann hatte gestern eine Doppelschicht und
    eine halbe…«Sie kniff die Augen zusammen und schien
    ihn erst jetzt zu erkennen. »Oh, Lord Auditor Vorkosigan.
    Ich bin Teris Drei, Chef Venns Leiterin für die dritte Schicht. Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Beamtin im Nachtdienst, ja? Sehr gut. Ja, bitte. Ich
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    möchte die Verhaftung und Vernehmung, möglicherweise
    unter Schnell-Penta, eines Passagiers der Rudra

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