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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dem Moment, als die Schleusen
    geschlossen waren, flogen sie los.«
    »Wohin? Konnten Sie das erkennen?«
    »Nun, Hewlet sagte, sie hätten eine seltsame Flugbahn.
    Es war in diesem unbewohnten binären System ein paar
    Sprünge entfernt von Rho Ceta, ich weiß nicht, ob Sie es kennen…«
    Miles nickte aufmunternd.
    »Sie flogen einwärts, tiefer hinein in das Gravitationsloch. Vielleicht planten sie, um die beiden Sonnen herumzuschwenken und sich einem der Sprungpunkte auf einer versteckten Flugbahn zu nähern. Ich weiß es nicht.
    Das würde einen Sinn ergeben, in Anbetracht alles
    Übrigen.«
    »Nur der eine Passagier?«
    »Ja.«
    »Erzählen Sie mir mehr von ihm.«
    »Da gab es nicht viel zu erzählen – damals. Er blieb für sich, aß seine eigenen Rationen in seiner Kabine. Mit mir hat er überhaupt nicht gesprochen. Er musste mit Firka reden, weil Firka ja sein Ladeverzeichnis ausstellte. Zu der Zeit, als wir die erste barrayaranische Sprungpunktinspektion erreichten, hatte die Fracht einen völlig neuen Ursprung. Da war auch er jemand anderer.«
    »Ker Dubauer?«
    Venn zuckte bei dieser ersten Erwähnung des bekannten
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    Namens in seiner Hörweite zusammen, öffnete den Mund
    und holte Luft, aber dann machte er ihn wieder zu, ohne Guppys Gesprächsfluss abzulenken. Der unglückliche
    Amphibier war jetzt in voller Fahrt und sprudelte seinen Ärger hervor.
    »Noch nicht, da war er es noch nicht. Er muss während
    seines Aufenthaltes auf der komarranischen Transferstation Dubauer geworden sein, meine ich. Ich habe seine Identität sowieso nicht aufklären können, dafür war er einfach zu gut. Er hat euch Barrayaraner getäuscht, nicht wahr?«
    In der Tat. Ein offensichtlicher cetagandanischer Agent von höchstem Kaliber war wie Rauch durch Barrayars Schlüsselpunkt im Nexushandel hindurchgezogen. Der KBS würde Anfälle bekommen, wenn dieser Bericht
    eintraf. »Wie sind Sie ihm hierher gefolgt?«
    Der erste Anflug von einem Lächeln huschte über die
    Lippen in Guptas gummiartigem Gesicht. »Ich war der
    Schiffstechniker. Ich habe ihn nach der Masse seiner
    Fracht aufgespürt. Die war irgendwie unverwechselbar, als ich später ging und nachschaute.«
    Das verzerrte Lächeln ging in düstere Blicke über. »Als wir ihn und seine Paletten an der Ladebucht der
    komarranischen Transferstation absetzten, schien er
    glücklich zu sein. Ausgesprochen herzlich. Er ging zum ersten Mal zu jedem von uns und überreichte uns
    persönlich unsere Boni dafür, dass es keine Probleme
    gegeben hatte. Er schüttelte Hewlet und Firka die Hand. Er wollte meine Schwimmhäute sehen, und so spreizte ich meine Finger für ihn, und er beugte sich vor und fasste mich am Arm und schien wirklich interessiert zu sein, und 1250
    er dankte mir. Er tätschelte Gras-Grace die Wange und
    lächelte sie so glücklich an. Er grinste, als er sie berührte.
    Wissend. Da sie den Bonusbon in der Hand hielt, erwiderte sie irgendwie sein Lächeln, anstatt ihm eine zu verpassen, obwohl ich sah, dass sie nahe daran war. Und dann stiegen wir aus. Hewlet und ich wollten Urlaub auf der Station nehmen und etwas von unserem Bonus ausgeben, aber Gras-Grace sagte, wir könnten später noch feiern, und Firka sagte, das barrayaranische Reich sei kein gesunder Ort für Leute wie uns, um dort zu verweilen.« Ein verwirrtes Lachen, das nichts mit Humor zu tun hatte, kam von seinen Lippen. Also, dieser erstaunliche Schrei, den Guppy ausgestoßen hatte, als Miles das Testpflaster auf die Haut des Amphibiers legte, war keine Überreaktion, sondern ein Flashback gewesen. Miles unterdrückte ein Schaudern. Tut mir Leid, tut mir Leid.
    »Es war sechs Tage nach Komarr, nach dem Sprung
    nach Pol, als das Fieber begann. Gras-Grace ahnte es als Erste, von der Art, wie es begann. Sie war immer die Schnellste von uns. Vier kleine rosafarbene Schwielen, wie eine Art Wanzenbiss, auf Hewlets und Firkas Handrücken, auf ihrer Wange, auf meinem Arm, wo der cetagandanische Mistkerl mich berührt hatte. Sie schwollen an, bis sie so groß waren wie Eier, und in ihnen war ein pochender Schmerz, allerdings nicht so stark wie in unseren Köpfen.
    Es dauerte nur eine Stunde. Mein Kopf tat so weh, dass ich kaum sehen konnte, und Gras-Grace, der es nicht besser ging, half mir in meine Kabine, sodass ich in meinen Tank konnte.«
    »Tank?«
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    »Ich hatte einen großen Tank in meiner Kabine
    aufgebaut, mit einem Deckel, den ich von der Innenseite her zuschließen konnte, weil die

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