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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ersten Generation genmanipuliert oder aus einer sich selbst vermehrenden Linie von… von Wasserleuten?«
    Gupta riss überrascht die Augen auf. »Sie kennen
    Jackson's Whole?«
    »Sagen wir mal, ich habe dem Planeten einige
    schmerzvoll lehrreiche Besuche abgestattet.«
    In Guptas Überraschung mischte sich ein leiser Respekt und eine gewisse einsame Erwartung. »Das Haus Dyan hat mich hervorgebracht. Ich war einmal Teil eines Sets – wir waren eine Unterwasser-Balletttruppe.«
    ·»Sie waren Tänzer?«, platzte Granat Fünf überrascht heraus.
    Der Gefangene zog die Schultern hoch. »Nein. Ich war
    für die Unterwasser-Bühnenmannschaft bestimmt. Doch
    das Haus Dyan erlebte eine feindliche Übernahme durch
    das Haus Ryoval – bloß ein paar Jahre, bevor Baron
    Ryoval ermordet wurde, schade, dass das nicht früher geschah. Ryoval löste die Truppe zugunsten anderer Aufgaben auf und kam zu dem Schluss, dass er für mich keine anderweitige Verwendung hatte, sodass ich ohne
    Arbeit und ohne Schutz war. Naja, es hätte noch schlimmer sein können. Er hätte mich behalten können. Ich ließ mich treiben und nahm verschiedene Technikerjobs an, die ich 1243
    bekommen konnte. Eines führte zum anderen.«
    Mit anderen Worten, Gupta war in eine jacksonische
    Techno-Leibeigenschaft geboren und dann auf die Straße gesetzt worden, als seine ursprünglichen Schöpfer und Besitzer von ihrem skrupellosen kommerziellen Rivalen geschluckt worden waren. Angesichts dessen, was Miles
    von dem verstorbenen zwielichtigen Baron Ryoval wusste, war Guptas Schicksal vielleicht glücklicher gewesen als das seiner Unterwasser-Kollegen. Nach dem bekannten Zeitpunkt von Ryovals Tod zu schließen, bezog sich diese letzte vage Bemerkung, dass eines zum anderen führte, auf einen Zeitraum von mindestens fünf, vielleicht auch zehn Jahren.
    »Sie haben also gestern nicht auf mich geschossen«, sagte Miles nachdenklich. »Und nicht auf Hafenmeister Thorne.« Dann blieb nur noch…
    Gupta blinzelte ihn an. »Ach so! Da habe ich Sie also schon einmal gesehen. Tut mir Leid, nein.« Er furchte die Stirn. »Was haben Sie denn dann dort getan? Sie sind doch keiner von den Passagieren. Sind Sie auch so ein Einwanderer auf der Station wie dieser verdammte übereifrige Betaner?«
    »Nein. Mein Name ist«, er traf eine spontane, fast
    unterschwellige Entscheidung, alle Titel fallen zu lassen,
    »Miles. Ich wurde ausgeschickt, mich um barrayaranische Belange zu kümmern, als die Quaddies die komarranische Flotte beschlagnahmten.«
    »Aha.« Gupta verlor das Interesse an ihm.
    Wo zum Teufel blieb eigentlich das Schnell-Penta?
    Miles dämpfte seine Stimme. »Was ist denn mit Ihren
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    Freunden passiert, Guppy?«
    Das weckte wieder die Aufmerksamkeit des Amphibiers.
    »Man hat sie reingelegt. Unterworfen, injiziert, infiziert…
    verworfen. Wir wurden alle eingewickelt. Verdammter
    cetagandanischer Mistkerl. Das war nicht abgemacht.«
    Etwas in Miles schaltete auf Schongang. Hier ist endlich die Verbindung. Sein Lächeln wurde bezaubernd, mitfühlend, und seine Stimme wirkte noch sanfter. »Erzählen Sie mir von dem cetagandanischen Mistkerl. Guppy.«
    Die Schar der Quaddie-Zuhörer hatte aufgehört zu
    rascheln und atmete sogar ruhiger. Roic hatte sich an eine Stelle im Schatten gegenüber Miles zurückgezogen. Gupta blickte auf die Leute von der Station Graf, dann auf Miles und sich selbst, die jetzt als einzige Personen mit Beinen in der Mitte des Kreises zu sehen waren. »Was bringt das?«
    Der Ton war nicht ein Aufheulen der Verzweiflung,
    sondern eine bittere Frage.
    »Ich bin Barrayaraner. Ich habe ein besonderes Interesse an cetagandanischen Mistkerlen. Die cetagandanischen Ghem-Lords haben fünf Millionen Menschen aus der Generation meines Großvaters tot zurückgelassen, als sie schließlich aufgaben und von Barrayar abzogen. Ich habe noch meines Großvaters Beutel mit Ghem-Skalps. Für eine bestimmte Art von Cetagandanern wüsste ich vielleicht eine Verwendung, die Sie interessant finden würden.«
    Der umherschweifende Blick des Gefangenen blieb an
    Miles hängen und heftete sich auf sein Gesicht. Zum ersten Mal hatte Miles Guptas vollkommene Aufmerksamkeit gewonnen. Zum ersten Mal hatte er angedeutet, dass er
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    vielleicht etwas hatte, das Guppy wirklich haben wollte.
    Haben wollte? Nach dem er brannte, gelüstete, mit einem verrückten besessenen Hunger gierte. Seine glasigen
    Augen verrieten einen Heißhunger nach … vielleicht
    Rache,

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