Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
würde Vorpatril wahrscheinlich aufhören, auf eine Erlaubnis der Quaddies zum 1353
    Losschicken seiner Männer zu warten, Irgendwann würde
    Miles zustimmen.
    Miles richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das
    Problem, den Navigationsraum auszuspionieren. Falls der Ba den Monitor außer Betrieb gesetzt hatte, so wie es die Quaddies gerade bei ihrer Flucht getan hatten, oder vielleicht einfach bloß eine Jacke über die Vid-Kamera geworfen hatte, dann würde Miles kein Glück haben … ah\
    Endlich. Über seiner VidScheibe bildete sich ein Bild des Navigationsraums. Aber jetzt hatte er keinen Ton. Miles knirschte mit den Zähnen und beugte sich vor.
    Das Vid-Aufnahmegerät war anscheinend mitten über
    der Tür angebracht und gab einen guten Überblick über ein halbes Dutzend Dienstplätze und deren dunkle Konsolen.
    Der Ba war da, immer noch in das betanische Gewand
    seiner aufgegebenen Tarnidentität gekleidet: Jacke, Sarong und Sandalen. Allerdings lag in der Nähe, über die Lehne eines Arbeitssessels geworfen, ein Druckanzug – nur einer –, der aus den Vorräten der Idris genommen war. Corbeau, immer noch verletzlich nackt, saß auf dem Pilotensessel, hatte aber noch nicht sein Kopfaggregat gesenkt. Der Ba hielt die Hand hoch und sagte etwas; Corbeau blickte finster drein und zuckte zusammen, als der Ba kurz ein Hypospray an den Oberarm des Piloten hielt und dann mit einem Aufflackern von Befriedigung auf dem angespannten Gesicht zurücktrat.
    Drogen? Bestimmt war nicht einmal der Ba verrückt
    genug, einen Sprungpiloten unter Drogen zu setzen, auf dessen neurale Funktion er in Kürze sein Leben setzen würde. Eine Impfung mit einer Krankheit? Da galt dasselbe 1354
    Problem; allerdings konnte es etwas Latentes sein –
    Kooperieren Sie, dann werde ich Ihnen später das
    Gegenmittel geben. Oder purer Bluff, vielleicht ein Schuss Wasser. Das Hypospray schien insgesamt als cetagandanische Methode zur Verabreichung von Drogen zu primitiv und zu offensichtlich zu sein; für Miles' Denkweise erinnerte es an einen Bluff, aber vielleicht nicht für die Corbeaus. Man hatte keine Wahl als die Kontrolle dem Piloten zu übergeben, wenn er sein Kopfaggregat senkte und das Schiff an seinen Geist anschloss. Das machte es schwer, einem Piloten wirksam zu drohen.
    Es machte eher Vorpatrils paranoide Furcht zunichte,
    dass Corbeau zum Verräter geworden war und sich
    freiwillig dafür gemeldet hatte, um einen freien Flug aus seiner Haftzelle bei den Quaddies und aus seinem Dilemma zu bekommen. Oder? Ungeachtet früherer oder geheimer Vereinbarungen, der Ba würde nicht einfach bloß vertrauen, wenn er seiner Meinung nach eine Garantie
    haben konnte.
    Über seinen Kommunikator hörte Miles – wie aus der
    Ferne – gedämpft einen plötzlichen, überraschenden
    Aufschrei von Admiral Vorpatril: » Was! Das ist unmöglich. Sind die verrückt geworden? Nicht jetzt …«
    Nach einigen Augenblicken ohne weitere Erklärungen
    murmelte Miles: »Hm, Ekaterin? Bist du noch da?«
    Sie atmete hörbar ein. »Ja.«
    »Was ist dort los?«
    »Admiral Vorpatril ist von seinem Nachrichtenoffizier
    weggerufen worden. Gerade ist eine Art prioritärer Bot1355
    schaft vom Hauptquartier für Sektor V eingetroffen. Es scheint etwas sehr Dringendes zu sein.«
    Auf dem Vid-Bild vor sich beobachtete Miles, wie
    Corbeau begann, die Vorflugprüfungen zu durchlaufen,
    indem er unter den harten, wachsamen Augen des Ba sich von Dienstplatz zu Dienstplatz bewegte. Corbeau sorgte dafür, dass er sich mit unverhältnismäßiger Sorgfalt bewegte; nach den Bewegungen seiner ziemlich steifen Lippen zu schließen, erklärte er anscheinend jeden Schritt, bevor er eine Konsole berührte. Und er tat es langsam, wie Miles bemerkte. Viel langsamer als notwendig, wenn auch nicht so langsam, dass es offensichtlich gewesen wäre.
    Endlich meldete sich wieder Vorpatrils Stimme, oder
    eher Vorpatrils schwerer Atem. Dem Admiral schienen die Schimpfwörter ausgegangen zu sein. Miles fand das

wesentlich beunruhigender als sein vorhergehendes Marinegebrüll.
    »Mylord.« Vorpatril zögerte. Seine Stimme sank zu
    einer Art benommenem Knurren herab. »Ich habe gerade
    Befehle 1. Priorität vom HQ für Sektor V bekommen; ich soll meine Begleitschiffe bereit machen, die komarranische Flotte verlassen und mich mit maximal möglicher Geschwindigkeit zu einem Flottentreffpunkt bei Marilac begeben.«
    Aber nicht mit meiner Frau, war Miles' erster Gedanke.
    Dann blinzelte er und

Weitere Kostenlose Bücher