Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest
zurückschauen kann wie, wie … verdammt, ich möchte, dass sie sich wie Cinderella fühlt, die zum Ball weggezaubert wurde.
Sie hat es Gott weiß verdient. Mitternacht schlägt es verdammt zu früh.«
Roic versuchte sich Lord Vorkosigan als den feenhaften Patenonkel der riesigen Frau vorzustellen. »Und … wer ist der gut aussehende Prinz?«
Mylords Lächeln wurde schief; fast so etwas wie Schmerz klang in seinem Atemholen an. »Ach ja. Das wäre jetzt das Hauptproblem, nicht wahr?«
Er entließ Roic mit seiner üblichen Andeutung des militärischen Grußes, einem vagen Winken mit der Hand in der Nähe seiner Stirn, und gesellte sich zu seinen Gästen in der Bibliothek.
In seiner ganzen Laufbahn als Mitglied der Stadtwache von Hassadar war Roic nie in einem Bekleidungsgeschäft gewesen, das dem von Lady Vorpatrils Modistin ähnelte.
Nichts verriet ihren Standort in der Durchgangsstraße von Vorbarr Sultana außer einer diskreten Messingtafel, auf der einfach nur ESTELLE geschrieben stand. Vorsichtig stieg er zum ersten Stock empor, während Sergeantin Tauras massive Schritte die mit Teppich belegte Treppe hinter ihm knarzen ließen, und steckte den Kopf in einen stillen Raum, der auch der Salon einer Vor-Lady hätte sein können. Es war kein Kleiderständer zu sehen, nicht einmal ei
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ne Schneiderpuppe, nur ein dicker Teppich, sanfte Beleuchtung und Tische und Stühle, die aussahen, als wären sie für eine Teestunde in der kaiserlichen Residenz geeignet. Zu Roics Erleichterung war Lady Vorpatril vor ihnen eingetroffen und stand da plaudernd mit einer anderen Frau in einem dunklen Kleid.
Die beiden Frauen wandten sich um, als Taura hinter Roic den Kopf unter dem Türsturz hindurchduckte und sich wieder aufrichtete. Roic nickte höflich grüßend. Er hatte keine Ahnung, was Mylord zu seiner Tante gesagt hatte, aber ihre Augen weiteten sich nur leicht, als sie zu Taura aufblickte. Die andere Frau zitterte nicht, als sie die Fangzähne, Krallen und die Körpergröße sah, aber als ihr Blick über das Outfit mit der pinkfarbenen Hose schweifte, zuckte sie zusammen.
Es gab eine kurze Pause; Lady Alys warf Roic einen fragenden Blick zu, und er erkannte, dass es seine Aufgabe sein müsste, die Neuangekommene anzukündigen, wie wenn er einen Besucher ins Palais Vorkosigan brachte.
»Sergeantin Taura, Mylady«, sagte er laut, dann hielt er inne und wartete auf weitere Fingerzeige.
Nach einem weiteren Moment gab Lady Alys alle weitere Hoffnung auf ihn auf, trat lächelnd vor und streckte Taura die Hände entgegen. »Sergeantin Taura, ich bin Miles Vorkosigans Tante, Alys Vorpatril. Gestatten Sie mir, Sie auf Barrayar willkommen zu heißen. Mein Neffe hat mir von Ihnen erzählt.«
Unsicher streckte Taura eine riesige Hand aus, umfasste Lady Alys’ schlanke Finger und schüttelte sie vorsichtig.
»Leider hat er mir nicht sehr viel über Sie erzählt«, sagte
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sie. Die Schüchternheit machte ihre Stimme zu einem rauen Gebrumm. »Ich kenne nicht viele Tanten. Ich hatte Sie mir irgendwie älter vorgestellt. Und … nicht so schön.«
Lady Vorpatril lächelte beifällig. Nur ein paar Silbersträhnen in ihrer dunklen Frisur und eine leichte »Mürbheit« ihrer Haut verriet Roics Auge ihr Alter; sie war gepflegt und elegant und voller Selbstbeherrschung wie immer. Sie stellte die andere Frau vor, Madame Irgendwer –
nicht Estelle, obwohl Roic sie in Gedanken sofort so taufte
–; offensichtlich handelte es sich um die leitende Modistin.
»Ich bin sehr glücklich, dass ich die Gelegenheit habe, Miles’ – Lord Vorkosigans Heimatwelt zu besuchen«, sagte Taura zu ihnen. »Als er mich allerdings einlud, ich solle zur Winterfestsaison kommen, da war ich mir nicht sicher, ob es um die Jagdsaison oder die gesellschaftliche Saison ging und ob ich Waffen oder Kleider einpacken sollte.«
Lady Vorpatrils Lächeln wurde raffinierter. »Kleider sind Waffen, meine Liebe, wenn sie sich in genügend geschickten Händen befinden. Gestatten Sie uns, Sie nun mit den übrigen Mitgliedern unseres Artillerieteams bekannt zu machen.« Sie wies auf eine Tür am anderen Ende des Raums, die vermutlich zu zweckmäßiger eingerichteten Arbeitsräumen führte, voll mit Laserscannern und Designkonsolen. Ballen exotischer Stoffe und kundigen Näherinnen. Oder Zauberstäben?
Die andere Frau nickte. »Bitte folgen Sie mir, Sergeantin Taura. Wir haben heute allerhand vor uns, wie mir Lady Alys sagte …«
»Mylady?«, rief
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