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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Auditor?«
    Miles legte die Hände gefaltet auf den Tisch. »Ich bin Auditor: meine erste Aufgabe ist somit zuzuhören. Beschreiben Sie mir doch bitte, Admiral Vorpatril, den Lauf der Ereignisse von Ihrem Standpunkt aus. Wie sind Sie in diese Sackgasse geraten?«
    »Von meinem Standpunkt aus?« Vorpatril verzog das
    Gesicht. »Am Anfang schien es nicht mehr zu sein als das Übliche, ein verdammtes Ding nach dem anderen. Wir sollten fünf Tage lang hier an Station Graf angedockt liegen, um vereinbarte Fracht-und Passagiertransfers vorzunehmen. Da es zu diesem Zeitpunkt keinen Anlass gab für die Vermutung, die Quaddies seien feindlich eingestellt, gewährte ich so vielen Leuten wie möglich Stationsurlaub, was ja das standardmäßige Vorgehen ist.«
    Miles nickte. Der Zweck der barrayaranischen militärischen Eskorten für komarranische Schiffe reichte vom Offenkundigen über das Raffinierte bis hin zum Nieerwähnten. Offenkundig fuhren Eskorten mit. um Entführer von den Frachtschiffen abzuhalten und dem militärischen Teil der Flotte Manövriererfahrung zu vermitteln, die kaum weniger wertvoll war als die in Kriegsspielen gewonnene.
    Etwas raffinierter boten diese Unternehmungen die Gelegenheit für alle Art von nachrichtendienstlichen Ermittlungen – im ökonomischen, politischen und sozialen wie auch 30
    militärischen Bereich. Und sie boten Kadern junger Barrayaraner aus der Provinz, zukünftigen Offizieren und zukünftigen Zivilisten, ein Kennenlernen der umfassenderen galaktischen Kultur.
    Was nie erwähnt wurde, waren die anhaltenden Spannungen zwischen Barrayaranern und Komarranern. ein Erbe der – nach Miles’ Ansicht völlig gerechtfertigten – Eroberung der Letzteren durch die Ersteren eine Generation zuvor. Es war die ausdrückliche Politik des Kaisers, von einer Besatzungspolitik überzugehen zu einer vollen politischen und sozialen Assimilierung der beiden Planeten.
    Dieser Prozess erwies sich als langsam und problematisch.
    »Das Schiff Idris der Toscane-Handelsgesellschaft dockte an, damit Korrekturen an seinem Sprungantrieb vorgenommen werden konnten, und es traten unerwartete Komplikationen auf, als man die Apparaturen auseinander nahm. Reparierte Teile fielen bei den Kalibrierungstests während des Wiedereinbaus durch und wurden in die
    Werkstätten der Station zur Überholung zurückgeschickt.
    Aus fünf Tagen wurden zehn, während diese Streitereien hin und her gingen. Dann stellte sich heraus, dass Leutnant Solian fehlte.«
    »Habe ich richtig verstanden, dass es sich bei dem Leutnant um den barrayaranischen Sicherheitsoffizier an Bord der Idris handelt?«, fragte Miles. So eine Art Flottenpolizist, beauftragt mit der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung bei Besatzung und Passagieren, mit der Ausschau nach illegalen oder bedrohlichen Aktivitäten oder verdächtigen Personen – nicht wenige Entführungen im Laufe der 31
    Geschichte waren von Insidern eingefädelt worden –, und mit der ersten Verteidigungslinie in der Spionageabwehr.
    Außerdem musste man in aller Ruhe ein Ohr haben für mögliche Verstimmungen unter den komarranischen Untertanen des Kaisers. Und war verpflichtet, dem Schiff jede mögliche Hilfe bei physischen Notfällen zukommen zu lassen und eine Evakuierung oder Rettungsaktion mit der militärischen Eskorte zu koordinieren. Sicherheitsoffizier war ein Job, der binnen eines Wimperzuckens von gähnender Langeweile zur lebensgefährlichen Herausforderung übergehen konnte.
    »Jawohl, Mylord«, meldete sich Kapitän Brun zum ersten Mal.
    Miles wandte sich ihm zu. »Einer von Ihren Männern, oder? Wie würden Sie Leutnant Solian beschreiben?«
    »Er war neu auf diesem Posten«, erwiderte Brun, dann zögerte er. »Ich war mit ihm nicht näher bekannt, aber alle seine bisherigen persönlichen Beurteilungen gaben ihm die besten Bewertungen.«
    Miles schaute auf den Frachtmeister. »Kannten Sie ihn, Sir?«
    »Wir sind uns ein paar Mal begegnet«, sagte Molino.
    »Ich befand mich zumeist an Bord der Rudra, aber mein Eindruck von ihm war. dass er freundlich und kompetent war. Er schien mit der Besatzung und den Passagieren gut zurechtzukommen. Er war ganz die wandernde Werbung
    für die Assimilation.«
    »Wie bitte?«
    Vorpatril räusperte sich. »Solian war Komarraner, Mylord.«

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    »Ach so.« Grrr. Dieses Detail hatten die Berichte nicht erwähnt. Den Komarranern war erst vor einiger Zeit erlaubt worden, in den kaiserlich barrayaranischen Militärdienst einzutreten; die erste

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