Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
begann, Ihnen kostenlose militäri35
    sche Eskorten zur Verfügung zu stellen«, sagte Vorpatril mit gespielter Freundlichkeit. »Ein merkwürdiger Zufall, oder?« Seine Stimme wurde fester. »Ich lasse meine Männer nicht zurück. Das habe ich mir bei dem Debakel von Escobar geschworen, damals, als ich ein milchgesichtiger Fähnrich war.« Er schaute Miles an. »Zufällig unter dem Kommando Ihres Vaters.«
    Oje. Das könnte Schwierigkeiten geben … Miles zog neugierig die Augenbrauen hoch. »Was war Ihre Erfahrung damals, Sir?«
    Vorpatril schnaubte nostalgisch. »Ich war Juniorpilot auf einem Kampflandeshuttle, der verwaist war, als unser Mutterschiff von den Escos im Orbit in die Luft gejagt wurde.
    Vermutlich wären wir ebenfalls ins Nichts gesprengt worden, wenn wir den Rückzug noch geschafft hätten, aber trotzdem. Wir konnten nirgendwo andocken, nirgendwohin fliehen, selbst die wenigen überlebenden Schiffe, die noch eine offene Andockbühne hatten, warteten nicht auf uns, ein paar hundert Männer an Bord, Verwundete eingeschlossen – es war ein richtiger Albtraum, das kann ich Ihnen sagen.«
    Miles kam es vor, als hätte der Admiral am Ende dieses letzten Satzes gerade noch ein »mein Sohn« runter-geschluckt.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Miles vorsichtig, »ob Admiral Vorkosigan damals noch eine große Wahl hatte, als er das Kommando der Invasion nach dem Tod von
    Prinz Serg übernommen hatte.«
    »O nein, er hatte überhaupt keine Wahl«, stimmte ihm Vorpatril mit einer neuerlichen Geste zu. »Ich sage nicht, 36
    dass der Mann nicht alles tat, was er konnte, mit dem, was er noch übrig hatte. Aber er konnte nicht alles tun, und ich war unter denen, die geopfert wurden. Ich habe fast ein Jahr in einem escobaranischen Gefangenenlager zugebracht, bevor die Unterhändler mich schließlich nach Hause holten. Die Escobaraner machten für uns keinen Urlaub daraus, das kann ich Ihnen sagen.«
    Es hätte auch schlimmer sein können, Sie hätten eine weibliche escobaranische Kriegsgefangene in einem von unseren Lagern sein können. Miles beschloss, dem Admiral nicht ausgerechnet jetzt diese Übung der Vorstellungskraft vorzuschlagen. »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Was ich damit sagen will, ist: Ich weiß, was es heißt, zurückgelassen zu werden, und ich werde das keinem meiner Männer aus irgendeinem trivialen Grund antun.« Sein verkniffener Blick auf den Frachtmeister machte deutlich, dass dahinschwindende Profite einer komarranischen Handelsgesellschaft keineswegs als wichtig genug galten, um dieses Prinzip zu verletzen. »Die Ereignisse bestätigten
    …«Er zögerte und begann den Satz von neuem: »Eine Zeit lang dachte ich, die Ereignisse hätten mich bestätigt.«
    »Eine Zeit lang«, wiederholte Miles. »Und jetzt nicht mehr?«
    »Nun … ja … was dann geschah, war ziemlich … ziemlich beunruhigend. Es gab einen nicht autorisierten Funktionszyklus einer Personenluftschleuse in jener Ladebucht der Station Graf, die dem Andockplatz der Idris am nächsten lag. Allerdings wurde dort kein Schiff und keine Personentransportkapsel gesichtet – die Verschlüsse der Verbindungsröhre wurden nicht aktiviert. Als die Sicherheits37
    wache der Station dort eintraf, war die Bucht leer. Aber es gab eine bestimmte Menge Blut auf dem Boden sowie Anzeichen, dass etwas zu der Schleuse geschleppt worden war. Bel einem Test zeigte sich, dass das Blut von Solian stammte. Es sah aus, als hätte er versucht, auf die Idris zurückzukommen, und als hätte ihn dabei jemand überfallen.«
    »Jemand, der keine Fußspuren hinterließ«, fügte Brun düster hinzu.
    Miles blickte Vorpatril fragend an. »In den mit Gravitation ausgestatteten Bereichen, wo sich die Planetenbewohner aufhalten«, erklärte der Admiral, »flitzen die Quaddies in diesen kleinen Personenschwebern herum. Sie bedienen sie mit ihren unteren Händen, wodurch sie die oberen Hände frei haben. Keine Fußspuren. Überhaupt keine Füße, genau genommen.«
    »Ah ja, ich verstehe«, sagte Miles. »Blut, aber keine Leiche – hat man eine Leiche gefunden?«
    »Bis jetzt noch nicht«, erwiderte Brun.
    »Hat man danach gesucht?«
    »O ja. In allen möglichen Flugbahnen.«
    »Vermutlich ist Ihnen schon der Gedanke gekommen,
    dass ein Deserteur versuchen könnte, seinen eigenen Mord oder Selbstmord vorzutäuschen, um sich der Verfolgung zu entziehen.«
    »Daran hätte ich denken können«, sagte Brun, »aber ich habe den Boden der Ladebucht gesehen. Niemand

Weitere Kostenlose Bücher