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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Stahl schießen. Eilends ließ sie los. Eine Stimme erklang zu ihrer Rechten.
    „Die Zapfen drehen sich ein bißchen schwer in den Angeln, Miss Kai-sung.“ Es war Philip. „Ah, jetzt!“
    Gleich darauf brach zu ihrer Linken etwas mit lautem Platschen an die Oberfläche durch. Es war Hammurabi. Sekunden später folgte ihm ein dünnes Pfeifen: Porsupah. Sogar der Tolianer keuchte. Nicht aus Erschöpfung, sondern weil die Luft hier alles andere als frisch war.
    „Sind alle okay? Gut, ich tauche jetzt nach unten, um das Tor anzuheben“, sagte der junge Mann. „Miss Kai-sung, Sie und Porsupah-al warten zehn Sekunden und kommen mir dann nach. Der Tunnel öffnet sich hinter einem kleine Gefalle ins Meer. Sehr tief geht es nicht hinab, gerade nur soweit, daß die Öffnung ständig vor Entdeckung von der Wasseroberfläche aus geschützt ist. Das Ufer hier ist ziemlich felsig. Suchen Sie sich eine Stelle, die Ihnen zum Land hin Deckung bietet. Kapitän, sobald die beiden draußen sind, tauche ich drinnen wieder auf. Dann kommen Sie mit mir nach unten. Ich werde das Gitter von der Seeseite her aufhalten. Wenn Sie die Unterkante des Gitters fühlen, klopfen Sie mit Ihrer Armbanduhr dagegen und ziehen die Leiche einfach hinter sich her. Ich werde es hören und das Tor fallenlassen. Es müßte die Leiche fest auf dem Meeresgrund halten.“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, holte der junge Mann tief Atem und versank. Porsupah und Kitten zählten gemeinsam die Sekunden ab und folgten. Wasser bespritzte die ständig feuchten Wände und Malcolms Gesicht. Ein paar Jahrtausende später hörte er den jungen Mann auftauchen.
    „Sind Sie soweit, Kapitän?“
    Malcolm packte den Hals der Leiche mit unlösbarem Griff. „Nur eine Frage. Ich bin kein Schlangenfachmann, aber ich erinnere mich nicht, an Ihrem schuppigen Gefährten Kiemen bemerkt zu haben.“
    „Oh, Pip? Ich habe – ganz durch Zufall – entdeckt, daß er überraschend lange Zeit ohne Sauerstoff auskommt. Irgendwann werde ich einmal einen Xenoherpetologen kennenlernen, der es mir erklären kann. Ich gehe jetzt.“ Ein tiefer Atemzug, ein widerhallendes Klatschen in der beengenden Luftblase. Malcolm folgte ihm gleich darauf. Die Leiche des Technikers erwies sich als hinderlichen klotziger Parasit. Glücklicherweise reichte das Tor, wie Philip gesagt hatte, nicht soweit nach unten. Malcolm tastete umher und fand die Zacken an der Unterkante. Vorsichtig schob er die Leiche mit dem Bauch nach oben gegen sie. Dann klopfte er ein-zwei-dreimal mit seinem Armband. Sofort fiel das Gitter mit überraschender Geschwindigkeit und klemmte den unglücklichen, namenlosen Mann auf dem schlammigen Kanalboden fest.
    Malcolm drehte sich und schwamm, noch tiefer tauchend, hinaus. Er spürte die Druckwellen, die von einem Körper neben ihm ausgingen. Einen Augenblick lang bekam es der Schiffseigner mit der Angst. Wenn jetzt der Strom wieder eingeschaltet wurde, mußte die Leiche, die das Einrasten verhinderte, auf der ganzen Insel Alarm auslösen.
    Aber bis dahin würde er längst fort sein.
    Hoffentlich.
    Die beiden Männer kamen gleichzeitig an die Oberfläche. Es stand nur noch ein Mond am Himmel, aber es war hell genug, daß sie zwei undeutliche Gestalten erkennen konnten, die sich unter einen überhängenden Gneißblock am Ufer drückten. Zwei beschattete Gesichter, eins menschlich, das andere nicht, blickten zurück. Malcolm und Philip schwammen zu ihnen hin, hielten sich an dem Felsen fest und rangen nach Atem.
    „Wie schön, wieder frische Luft in die Lungen zu bekommen“, sagte Malcolm.
    „Ja. Auch ich würde mich gern ausruhen, aber in der Stadt. Mir wird sehr viel wohler zumute sein, wenn wir erst einmal an Bord Ihres Schwebers sind.“
    „In welcher Richtung liegt die Hafeneinfahrt?“ flüsterte Kitten. „Ich habe völlig die Orientierung verloren.“
    „Gleich hinter diesem Vorsprung.“ Philip zeigte geradeaus. „Die Insel ist nicht sehr groß, aber Teile des Komplexes reichen tief landeinwärts. Miss Kai-sung, Sie und Porsupah-al wissen nicht, wo der Schweber des Kapitäns geparkt ist, deshalb geben Sie gut acht, daß Sie nicht von ihm getrennt werden. Der Hafen ist so überfüllt, daß man leicht in Verwirrung geraten kann.“
    „Halten Sie mir keine Predigten, Sie dürrer Samariter. Ich bin schon ein großes Mädchen.“
    „Was ist mit Hafenpatrouillen und inneren Alarmvorrichtungen?“ fragte Malcolm, um das Thema zu wechseln.
    „So dicht am Ufer gibt es nicht

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