Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
protestierend aufheulenden Getrieben drehte sich das kleine Fahrzeug um 360 Grad. Dann raste es mit einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern aus dem Hafen und wirbelte einen Wall leicht phosphoreszierenden Schaums auf. Ein paar Schlammenten, die sich im Dunkeln herumtrieben, sahen es verschwinden.
    „Ich erinnere mich nicht, nach Ihnen geschickt zu haben, Techniker.“
    Der Mann in der blauen Serge-Uniform hatte offensichtlich große Angst. Und die Luft war ihm auch ausgegangen. „Ich bitte um Verzeihung, Lord. Die beiden unter Verdacht stehenden Kirchenagenten und der Frachter-Kapitän, der, wie Sie befahlen, mit ihnen eingesperrt war, sind verschwunden.“
    Zwei Vögelchen sangen in einem Käfig an der einen Zimmerwand. Rose drehte sich zu ihnen um. Die Farbe des einen war ein leuchtendes, etwas milchiges Blau wie Chalcedon, die des anderen ein gesprenkeltes Gelb. Rose betrachtete sie eine Weile, bevor er sich wieder dem Techniker zuwandte.
    „Sie haben die Insel verlassen.“ Das war keine Frage.
    „So muß es sein, Lord. Der Schweber, mit dem der Frachter-Kapitän eintraf, steht nicht mehr auf dem Landestreifen. Der Wachtposten dort wurde unter der Pier gefunden. Er ist gelähmt, aber der Meditech meint, er wird sich wieder erholen.“
    „Überall nichts als Schlamperei“, bemerkte Rose mit ruhiger Stimme. Durch nichts verriet er, daß die Nachricht ihn aufregte. Er war schon zu alt, um wegen so etwas die Beherrschung zu verlieren. „Ist bekannt, wie sie es fertiggebracht haben?“
    „Zwei Männer, die in der Nähe des Aufenthaltsraums der Gefangenen stationiert waren, sind in einem Wartungstunnel tot aufgefunden worden. Eine Überprüfung des zentralen Rekorders zeigt, daß der Strom für einen Teil des überwachten Inselabschnitts, insbesondere die Tore, die die Zu- und Abflüsse schützen, heute früh etwa dreißig Minuten lang abgeschaltet war. Bei dem daraufhin vorgenommenen Personalappell fehlten zwei Männer, ein Sanitäringenieur-Lehrling und ein leitender Biotechniker. Die Leiche des letzteren war unter dem Gitter eingeklemmt, das den Abwasserkanal zur Hafenseite hin abschließt. Die beiden ersten Toten tragen deutliche Spuren, daß sie mit Säure und mit Nervengift angegriffen worden sind. Wie allgemein bekannt ist, trug der Ingenieur ständig ein giftiges Reptil mit sich herum.“
    „Richtig genial“, murmelte Rose. Er griff zur Seite und drückte einen der vielen Schalter, der unauffällig in der Armlehne einer üppig gepolsterten Couch angebracht waren. Die Decke des künstlerisch gestalteten Käfigs begann, sich langsam zu senken.
    Rose sprach, ohne den Techniker anzusehen. „Gibt es Hinweise darauf, wie lange es her ist, daß das Fahrzeug den Hafen verlassen hat?“
    „Nach der Zeit, zu der der Strom abgeschaltet wurde, und dem letzten Bericht des Wachtpostens auf der Pier kann man schätzen, daß sie jetzt etwa eine Stunde fort sind, Lord.“
    „Viel zu lange, als daß sie noch in Schußweite unseres äußeren Verteidigungsrings sein könnten, hmmm.“ Der Raum innerhalb des Käfigs hatte sich auf ungefähr die Hälfte reduziert. Das schwache Summen eines elektrischen Motors war zu hören. Der Gesang des blauen Vogels brach immer wieder ab.
    „Das ist natürlich nachgeprüft worden?“
    „Sofort, Euer Lordschaft. Sie sind nirgendwo innerhalb des Verteidigungsrings.“
    Jetzt war in dem Käfig kaum noch genug Platz, daß die Vögel aufrecht stehen konnten. Der gesprenkelte Gelbe sprang in panischer Angst zwischen dem unbeweglichen Fußboden und der sich herabsenkenden Decke hin und her. Der Gesang des blauen Vogels hatte sich in hysterisches Piepsen verwandelt.
    „Ich werde gezwungen sein, den Planeten zu verlassen,“
    „Der Versuch, Sie in den Raumhafen einzuschleusen, würde am besten jetzt gemacht, Lord. Oder es könnte eine Vereinbarung getroffen werden, daß ein mutiger Fährenpilot Sie von einer der größeren unbewohnten Inseln abholt.“
    Rose schüttelte traurig den Kopf.
    „Sobald Major Orvenalix den Bericht jener beiden Agenten erhält, wird er als erstes einen Befehl an die Zollfregatte abstrahlen. Wenn er das nicht bereits getan hat. Sie wiederum wird dem nächsten Hafen der Flotte seine Anforderung auf einen Kreuzer und einen Schwärm Stachelschiffe weitergeben. Fährenlandungen an anderen Orten als Repler Port und Masonville sind auch sonst so selten, daß man sie mit Null ansetzen kann. Jetzt, wo die Jagd auf mich begonnen hat, wird die Bahn eines jeden

Weitere Kostenlose Bücher