Vorsicht, Casanova!
ein paar Wochen, ja.“
Sie starrte ihn an. „Du und Phoebe …?“
„Ich und vier Frauen, um genau zu sein. Sie waren furchtbar betrunken und albern. Amys Junggesellinnenabschied. Sie hatte mich dazu verdammt, den Chauffeur zu spielen.“
Mariels Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, doch er sah, dass irgendetwas in ihren Augen aufflackerte. Sie griff nach einem Croissant und brach es auseinander. „Ich wette, das hat dein gesellschaftliches Leben gehörig beeinträchtigt.“
„Ganz im Gegenteil.“ Auch er nahm sich ein Croissant. „Ich würde auch für dich den Chauffeur spielen. Du hast doch noch kein Auto, oder?“
„Doch, habe ich. Ein hübscher gelber Sportwagen. Ich hole ihn heute ab.“
Einen Moment lang beobachtete er sie schweigend beim Essen und dachte über seine nächsten Worte nach, doch letztendlich musste er einfach Gewissheit haben. „Wie steht es zwischen dir und deinem Geschäftspartner?“ Er drehte den Kaffeebecher zwischen den Fingern. „Er ist nicht nur dein Geschäftspartner, oder?“
„Nein. Er …“ Sie schüttelte den Kopf und presste die Lippen zusammen, ganz so, als habe sie Angst, zu viel zu sagen. „Und das richtige Wort lautet war . Er gehört der Vergangenheit an. Belass es dabei.“
Gierig trank sie ihren Kaffee und verputzte das Croissant in drei, vier Bissen. „Es trifft sich gut, dass du hier bist. Du kannst dein Angebot, den Chauffeur zu spielen, gleich in die Tat umsetzen und mich zum Autohändler fahren. Falls du keine … ähm … anderweitigen Verpflichtungen hast.“ Ohne ihn anzusehen, erhob sie sich und trug ihr Geschirr zum Spülbecken hinüber.
„Nein, ich habe heute frei.“ War das nicht praktisch? „Wann möchtest du los?“
Sie spülte rasch das Geschirr ab und stellte es weg. „Ich bin in ein paar Minuten fertig.“
„Das sagen sie alle.“
Während er auf sie wartete, las er die Zeitung zu Ende. Zwanzig Minuten später faltete er sie zusammen und wanderte zum Fenster hinüber. Was war zwischen Mariel und ihrem Liebhaber vorgefallen? Er redete sich selbst ein, dass ihn das nichts anging. Doch als er ihre Schritte auf der Treppe hörte, grübelte er noch immer.
Das Sommerkleid hatte sie mit pinkfarbenen Sandalen und passenden Armreifen kombiniert.
Sie sah frisch aus. Fröhlich. Anbetungswürdig.
Vor langer Zeit hätte er ihr das gesagt, doch in der gegenwärtigen Situation traute er sich nicht.
Mariel schien ein wenig enttäuscht, dass er sich nicht zu einem Kompliment aufraffen konnte, doch dann entdeckte sie seinen Schlüsselbund auf dem Küchentisch. Ihre Blicke begegneten sich und duellierten sich auf die alte Weise, die er beinahe vergessen hatte. „Ah, ich fahre“, verkündete sie und schaffte es tatsächlich, die Schlüssel als Erste zu erreichen. Lachend ließ sie den Bund von ihrem Finger baumeln. „Deinen Porsche. Die ganze Strecke bis in die Stadt.“
„Meinst du?“ Innerhalb von einer Sekunde stand er hinter ihr und kämpfte mit ihr um die Schlüssel.
Mariels Lachen erstarb. Danes verführerischer männlicher Duft umhüllte sie. Sie lehnte sich zurück … oder trat er vor? Jedenfalls stieß er mit dem Körper gegen sie, und ihr Griff um den Schlüsselbund lockerte sich.
Plötzlich erstarb jegliche Bewegung. Selbst ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen. Sein Atem streifte ihr Haar. Mein Gott, die Macht, die er über sie hatte, wenn sie es nur zuließ …
Sie zögerte eine Sekunde zu lang. Im nächsten Moment wirbelte er sie zu sich herum. Gerade noch sah sie den geschmolzenen Stahl in seinem Blick, ehe er seine Lippen auf ihre senkte. Hart. Fordernd. Ungeduldig.
Mariel blieb keine Zeit, nachzudenken, denn schon strömten überwältigende Empfindungen auf sie ein. Die Hitze seiner Hände auf ihrem nackten Rücken. Ihre Brüste, die gegen seinen Oberkörper gepresst wurden. Der laute Puls, der in ihren Ohren hämmerte.
So als hätte er es ihr befohlen, teilten sich ihre Lippen, gaben nach und gewährten Einlass, hießen seine Zunge willkommen und nahmen die Einladung zum erotischen Tanz an.
Es war nichts Sanftes an diesem Kuss, nein, es war ein fulminanter Angriff auf ihre Sinne.
Berauschend. Erschreckend. Doch das gab ihr die Kraft, die sie brauchte, um ihn zum zweiten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden von sich zu stoßen. „Für wen hältst du dich, dass du mich derart behandelst?“, presste sie hervor und war selbst entsetzt, wie atemlos sie klang.
„Du bist über ihn hinweg, oder du hättest
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