Vorsicht, Casanova!
um deine Sicherheit machen, wenn du allein bist. Ich hätte auch irgendein Fremder sein können.“
Mariel griff nach dem Handtuch und trocknete ihr Gesicht ab. „Bist du aber nicht. Du hast dich an den Sicherheitscode erinnert, den ich dir gestern gegeben habe – sehr clever von dir.“
„Hast du schon die Zeitung gelesen?“ Er warf sie ihr auf den kleinen Glastisch zwischen den Liegestühlen hin.
„Nein.“ Zuerst rubbelte sie einen Arm trocken, dann den anderen. „Ist es schlimm?“
„Das kannst du selbst entscheiden.“
Sein Blick glitt langsam hinunter zu ihren Brüsten, dann tiefer, über den hoch ausgeschnittenen Slip. „Wenn du nicht aufpasst, verbrennst du dir diese zarte europäische Winterhaut.“
Verbrennen? Ihre Haut fühlte sich bereits völlig überhitzt an, und ihre Brustspitzen versteiften sich.
Ein letztes Mal fuhr sie mit dem Handtuch über ihren Körper, dann legte sie es sich um den Nacken, ballte die Hände zu Fäusten und hob das Kinn. Ihre Blicke begegneten sich. „Ist es der Gesellschaftsteil oder die furchtbare Klatschkolumne?“
„Sieh selbst. Seite dreiundzwanzig.“
Es gab zwei Fotos. Das eine zeigte, wie sie gemeinsam die Hochzeit verließen, das andere war eine Aufnahme von Danes Wagen in der Auffahrt vor ihrem Elternhaus.
Die mysteriöse Schönheit an der Seite von Dane Huntington am gestrigen Abend war niemand Geringeres als Mariel Davenport, Tochter des wohlhabenden Randolph Davenport und Europas neuestes Topmodel. Miss Davenport kam direkt aus Paris und begab sich scheinbar unverzüglich in die Arme ihres alten Freundes. Ob dieses intime Wiedersehen das Ende der Herrschaft von Adelaides beliebtestem Junggesellen des Jahres bedeutet?
Schlimm. Schlimm. Schlimm. Die Bildunterzeilen las Mariel gar nicht mehr durch. Sie versuchte sich an einem Lachen, doch es klang gezwungen. „Lokaler Klatsch. Du schenkst diesem Unsinn doch wohl hoffentlich keine Beachtung, oder?“
Seine ausdruckslose Miene veränderte sich nicht. „Was denkst du denn darüber?“
Achselzuckend steuerte sie aufs Haus zu. Die heißen Marmorplatten brannten unter ihren Füßen. „In ein oder zwei Tagen hat sich der ganze Aufruhr gelegt.“ Wenn Dane sein normales Playboy-Leben wieder aufnimmt. „Ich gehe jetzt unter die Dusche. Hast du schon gefrühstückt?“
„Ich habe auf dem Weg hierher ein paar Croissants besorgt. Dachte, du hast bestimmt auch Hunger. Sie sind in der Küche, wenn du so weit bist.“
Mariel dachte über den Artikel nach, während sie duschte. Mit Dane gesehen worden zu sein, hatte sie ins Rampenlicht gerückt, und zwar zu einem Zeitpunkt, wo sie es absolut nicht gebrauchen konnte. Wenn sich jemand für ihre Vergangenheit in Paris interessierte, war es nicht schwer, die schmutzige Geschichte um ihren französischen Ex-Freund auszugraben, die sie doch nur zu gerne hinter sich lassen wollte. Bei einer derartig negativen Publicity würde es ihr nie gelingen, hier ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Hoffentlich würde das Interesse abflauen, sobald die Presse begriff, dass zwischen Dane und ihr nicht das Geringste vor sich ging.
4. KAPITEL
Dane fand Kaffee, Kanne und Becher, stellte den Wasserkessel auf und las den Wirtschaftsteil der Zeitung, während er darauf wartete, dass Mariel aus der Dusche kam. Er hörte das Wasser fließen und gab sich größte Mühe, nicht an ihre seidige, nackte Haut zu denken.
Als Mariel nach einer Weile in der Küche auftauchte, schaute er hoch und ließ seinen Blick wie von selbst über ihren Körper gleiten. Sie trug ein kurzes marineblaues Sommerkleid mit weißem Spitzensaum. Es umhüllte ihre sensationelle Figur wie eine zweite Haut und ließ ihre ewiglangen, wohlgeformten Beine weitgehend unbedeckt. Der Himmel stehe ihm bei!
„Jetzt fühle ich mich schon wesentlich besser“, murmelte sie zufrieden und nahm auf dem Stuhl ihm gegenüber Platz. Ihr verführerischer Duft umspielte seine Sinne.
Dane konnte ihr Wohlbefinden nicht teilen. Mühsam ignorierte er die unvermeidliche Reaktion seines Körpers und schenkte ihnen beiden Kaffee ein. In diesem Moment fiel ihm etwas ein, und er zog eine kleine Plastiktüte aus seiner Hosentasche. „Ich habe vorgestern meinen Wagen sauber gemacht und dabei Phoebes Diamant-Ohrring gefunden.“
„Sie hat ihren Ohrring verloren? In deinem Auto?“
Ihm entging nicht, dass sie eine Spur blasser geworden war und dass ihre Augen einen leicht frostigen Ausdruck angenommen hatten. Interessant.
„Vor
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