Vorsicht, Casanova!
Schulter und sah einen ihr bekannt vorkommenden Typen mit struppigen Haaren, der sich bereits einen Weg durch die Menge zu ihr bahnte. Mehr als begierig, wenn Mariel sich nicht täuschte.
„Ihr zwei seid zusammen gekommen?“, fragte Dane.
„Ja, meine wundervolle Schwester hat mich begleitet … ähm … weil Kyle es nicht geschafft hat. Es macht dir doch nichts aus, Mari, oder?“
„Natürlich nicht, aber ich finde, du solltest daran denken, dass …“
„Kein Grund, Brad zu behelligen“, schaltete sich Dane ein. Seine Stimme klang beunruhigend tief und nah. „Es ist bereits alles geregelt. Ich bringe Mariel nach Hause.“
2. KAPITEL
„Oh? Okay … aber …“ Phoebes Blick schnellte zwischen den beiden hin und her.
„Ich kläre das mit Brad“, versicherte Dane.
„Okay. Danke, Dane. Wir sehen uns dann später, Sis.“ Phoebe hauchte einen Kuss auf Mariels Wange und verschwand in einer Wolke aus pinkfarbener Seide und französischem Parfum.
„ Geregelt? “, echote Mariel, während sie Dane ungläubig anstarrte.
„Warte einen Moment“, entgegnete er und setzte sich bereits in Bewegung, ehe sie nur ein Wort erwidern konnte.
Wohl kaum. Dennoch stand sie wie angewurzelt da und beobachtete, wie er Brad in ein paar Sekunden abfertigte. Warum konnte sie sich nicht vom Fleck rühren? Wieso floh sie nicht, solange noch Zeit dazu war?
Als Dane zurückkehrte, erkannte er, dass Mariel von der abrupten Wende des Geschehens ein wenig erschüttert war. Immerhin hatte sie die Gelegenheit nicht genutzt, um in der bunten Schar der Gäste zu verschwinden.
„Ich hatte gehofft, früh gehen zu können“, erklärte sie, sobald er wieder an ihrer Seite war. Sie stellte das Punschglas ab und öffnete ihre Abendhandtasche. „Genau genommen, jetzt sofort. Ich möchte dir den Abend nicht verderben. Wahrscheinlich bist du in Begleitung hier …“ Demonstrativ holte sie ihr Handy aus der Tasche. „Ich werde mir ein Taxi rufen.“
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nach Hause bringe. Und es ist kein Problem; ich bin allein hier.“
„Oh …“ Als sich ihre Blicke begegneten, sah er, wie sie diese Information abspeicherte.
Kein Problem? Dane schüttelte innerlich den Kopf. Es lag noch verdammt viel Unausgesprochenes zwischen ihnen, was zehn Jahre zurückging. Zum Beispiel eine Nacht voll jugendlicher Leidenschaft, in einem Mädchen-Schlafzimmer, das in silbriges Mondlicht getaucht war.
Die dann ein sehr hässliches Ende vor der Garage seines Vaters fand.
Keine Angelegenheit, die sie an diesem Abend klären konnten, das wusste Dane, doch ein Blick auf Brad genügte, und schon stellte sich ein unerklärlicher Besitzanspruch in ihm ein.
„Also gut“, versetzte Mariel sehr förmlich. „Dann würde ich jetzt gerne gehen, falls das okay ist. Ich habe meinen Jetlag noch nicht richtig überwunden.“
„Wir sollten uns nur noch kurz verabschieden.“ Er legte eine Hand auf ihren Rücken. Dummerweise hatte er nicht mit der Hitze gerechnet, die ihn aufgrund des elektrisierenden Körperkontaktes durchfuhr. Mariel zuckte zusammen, als habe sie sich verbrannt. Also spürte sie es auch. Interessant. Hatten sie und ihr französischer Liebhaber sich getrennt? Sie war allein zurückgekehrt, und in ihrer Stimme hatte definitiv eine gewisse Kälte gelegen, als sie von Paris sprach.
Etliche Paparazzi, die nach prominenten Hochzeitsgästen Ausschau hielten, lagen an der Einfahrt zu dem Anwesen auf der Lauer. Ein Sicherheitsmann winkte Dane durch das Tor. Sofort blitzten Fotokameras auf und zahlreiche Gesichter pressten sich gegen die Fensterscheiben.
„Bist du an so etwas gewöhnt?“, fragte Dane, während er den Wagen vorsichtig durch die Schar der Fotografen lenkte. „Ich hätte dich vorher fragen sollen, ob du damit klarkommst.“
„Allerdings. Aber in diesem Fall sind sie nicht an mir interessiert.“
„Das ist nicht gesagt. Mittlerweile bist du selbst sehr bekannt.“
„Aber nicht hier in Australien. Außerdem ist es ja nicht so, als wäre ich dein Date oder dergleichen.“
Dane warf ihr einen langen Blick zu, ehe er den Wagen auf die Landstraße steuerte und die Pressemeute hinter sich ließ. „Das wissen sie ja nicht.“
Mariel entgegnete nichts. Genau genommen, starrte sie schweigend geradeaus, doch sie war nicht so ruhig, wie es der Eindruck vermitteln sollte. Innerlich aufgerührt umklammerte sie ihre Abendhandtasche so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten, und mit der anderen Hand
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