Vorsicht, Casanova!
fand ich auch.“ Mariel lächelte einer attraktiven Brünetten zu und beobachtete, wie Justin sich auf den Weg zu ihr machte. Dann drehte sie sich wieder zu Dane um. „Also … Junggeselle des Jahres, ja? Wie funktioniert das noch mal?“
„Es ist für einen guten Zweck“, versetzte er knapp. „Es geht darum, Spenden zu sammeln. Ich brauche einen neuen Drink – was ist mit dir?“ Energisch drängte er sie von einigen interessierten Beobachtern fort in Richtung eines Tisches, auf dessen Mitte eine Karaffe Punsch stand.
Rasch füllte er die orangefarbene Flüssigkeit in zwei bereitstehende Gläser und reichte ihr eins. „Vielen Dank“, sagte sie, wobei sie sorgsam darauf achtete, seine Hand nicht zu berühren.
„Du meinst, dass diese Babes …“, Mariel betonte das Wort mit besonderem Vergnügen, „… wo auch immer sie herkommen, die Kandidaten bewerten, und wer das beste Ergebnis erzielt, gewinnt? Auf welcher Basis bewerten sie dich, das frage ich mich.“ Sie konnte sich das Lächeln nicht verkneifen … doch irgendwo tief im Inneren schmerzte ein Gefühl, das sie beinahe vergessen hatte. „Ich kann es gar nicht abwarten, dich auf dem Cover dieses Magazins zu sehen.“
Dane schüttelte den Kopf. „Es ist nicht so schlimm, wie du denkst.“
„Was denke ich denn Schlimmes?“
„Das Date endet an der Haustür.“
Es gelang ihr nicht recht, die Verbitterung hinunterzuschlucken, von der sie eigentlich geglaubt hatte, sie schon vor Jahren überwunden zu haben, und so sagte sie: „Das wäre aber ganz was Neues für dich. Wie ich hörte, bist du mittlerweile ein regelrechter Casanova.“
Um seine Mundwinkel spielte ein nachsichtiges Lächeln, das seine Augen nicht ganz erreichte. „Glaub nicht alles, was du hörst.“
Sein lässiger Ton ging ihr durch und durch. Rasch schlug sie die Augen nieder, wobei sie den engen Sitz seiner Jeans bemerkte und die Art und Weise, wie das teure Hemd seinen Oberkörper umschmeichelte, auch wenn es für seine breiten Schultern etwas zu schmal war. „Wenn du deiner Rolle als Junggeselle des Jahres allerdings gerecht werden willst, dann solltest du mehr Wert auf deine Garderobe legen oder dir einen anderen Schneider zulegen.“
„Ah, immer noch die Modeexpertin. Dafür sieht dein Kleid ziemlich teuer aus“, konterte er, wobei sein Blick ein wenig länger auf ihrem Körper verweilte als es unter den gegebenen Umständen schicklich war. „Einer deiner Entwürfe?“
Sie begegnete seinem Blick, lächelte innerlich und nippte an ihrem Drink. „Nein.“ Ha. Offensichtlich wusste er gar nichts über ihre Karriere.
„Stimmt – du bist ja mittlerweile ein Fotomodell. Ich habe dein Bild vor ein paar Monaten hier auf einem Cover gesehen. Phoebe hat es uns gezeigt. Sehr hübsch.“
Erneut glitt sein Blick über ihren Körper. Verglich er sie etwa mit seinen Freundinnen? Wenn man nach Phoebes regelmäßigen E-Mails urteilte, hatte er mehr als genug davon.
„Ich bin kein Model mehr.“ Sie trank einen weiteren großen Schluck, um den bitteren Geschmack hinunterzuschlucken, den Lucs Verrat in ihrem Mund hinterließ.
„Oh?“
„Da bist du ja, Mari“, rief eine völlig atemlose Phoebe, die ihr Handy an die Brust presste und Mariel davor bewahrte, über ihre zerstörte Karriere reden zu müssen.
„Hi, Dane.“ Sie schenkte ihm kaum einen Blick, was Mariel den Eindruck vermittelte, dass das Leben hier seinen Gang gegangen war, während sie sich im Ausland aufgehalten hatte. Phoebe beugte sich zu ihr vor und wisperte: „Kyle hat gerade angerufen. Er will mich treffen. Jetzt.“
Mariel starrte ihre Schwester ungläubig an. „Und du hast zugestimmt? Was ist mit …“
„Ich weiß, ich weiß.“ Phoebe biss sich auf die Lippe.
„Lass nicht zu, dass er das Heft in der Hand hält, Pheebes.“
„Das werde ich nicht. Aber ich muss ihm doch zumindest ein Stück entgegenkommen, oder?“
Mariel hob eine Augenbraue, als sie das übermäßige Funkeln in den braunen Augen ihrer Schwester wahrnahm. „Und wo wäre das?“
„Oh … an einem Ort, an dem wir gerne sind. Ach, und falls ich dich später nicht mehr sehe, morgen früh werden wir uns nicht über den Weg laufen. Ich nehme einen ganz frühen Flug nach Melbourne. Da findet ein Musikfestival statt. Deshalb habe ich Brad Johnston gebeten, dich nach Hause zu bringen. Du erinnerst dich doch an Brad? Er ist schon ganz begierig, dich wiederzusehen.“
„Ah …“ Mit sinkendem Herzen blickte sie über Phoebes
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