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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hereingelegt«, gab er unumwunden zu. »Da war nicht wirklich eine Spinne, aber deine Mama und dein Papa sind außer sich vor Sorge, und sie müssen erfahren, dass dir nichts passiert ist.«
    Sie versuchte sich ihm zu entwinden, doch er rieb weiter beruhigend ihre Arme und überlegte, wie Isabel mit dieser Situation wohl umgegangen wäre. Was auch immer sie gesagt hätte, hätte natürlich ganz genau gepasst - einfühlsam, verständnisvoll, rundherum perfekt.
    Verdammt.
    »Dein Plan hätte sowieso nicht funktioniert. Schließlich hättest du dich nicht ewig hier verstecken können, oder? Früher oder später hättest du was essen müssen, und dann wärst du wieder dort gelandet, wo du angefangen hast.«
    »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.«
    Sie entspannte sich ein wenig, und er lächelte auf sie herunter. »Was du brauchst, ist ein neuer Plan. Einer, bei dem nichts schief laufen kann. Am besten fängst du damit an, dass du deiner Mama und deinem Papa sagst, was dich so fertig gemacht hat.«
    »Dadurch würde ich vielleicht ihre Gefühle verletzen.«
    »Na und? Sie haben auch deine Gefühle verletzt, oder etwa nicht? Ich gebe dir einen guten Rat: Wenn du durchs Leben gehst und dabei versuchst, niemanden jemals zu verletzen, bist du ein Schwächling, und Schwächlinge hat noch nie jemand gemocht.« Beinahe meinte er zu sehen, wie Isabel diese Erklärung mit einem Stirnrunzeln quittierte, aber sie war nicht hier, und er gab sich die allergrößte Mühe. Trotzdem fügte er vorsichtshalber einschränkend hinzu: »Ich will damit nicht sagen, dass du den Menschen absichtlich wehtun sollst. Ich versuche nur dir deutlich zu machen, dass du um die Dinge, die dir wichtig sind, tatsächlich kämpfen musst, und dass es nicht dein Problem ist, wenn du dabei die Gefühle eines anderen verletzt.« Nicht viel besser, aber ehrlich.
    »Eventuell werden sie dann böse.«
    »Ich wollte es vorhin nicht sagen, aber ich gehe davon aus, dass deine Eltern sowieso böse auf dich werden. Nicht sofort. Anfangs werden sie so glücklich darüber sein, dass du wieder da bist, dass sie dich gar nicht mehr aus ihren Armen lassen werden. Aber wenn die erste Erleichterung verfliegt, solltest du möglichst clever vorgehen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass du alles daransetzen solltest, um den größten Ärger zu vermeiden.«
    »Und wie soll ich das machen?«
    »Wenn sie aufhören, dich abzuknutschen, und anfangen, dir Vorwürfe zu machen, weil du weggelaufen bist, fangen die Probleme für dich an. Dann müsstest du ihnen Schuldgefühle machen, weil sie miteinander gestritten haben, und vor allem - das ist wirklich wichtig - müsstest du anfangen zu weinen und möglichst elend gucken. Meinst du, dass du das schaffst?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher.«
    Beinahe hätte er gelächelt. »Lass uns zur Tür gehen. Dort ist es heller, und ich kann dir zeigen, wie du es am besten machst. Okay?«
    »Okay.«
    Er zog sie in seine Arme und trug sie Richtung Tür. Die Spitzen ihrer Sandalen schlugen schmerzhaft gegen seine Schienbeine, denn eigentlich war sie zu groß, um noch getragen zu werden. Doch in dem Verlangen nach tröstlicher Nähe schlang sie ihm beide Arme um den Hals. Als sie die Tür erreichten, ging er wieder in die Hocke und setzte sie auf seinen Schoß. Es hatte aufgehört zu regnen, und es war hell genug, dass er ihr schmutziges, tränenfeuchtes Gesicht mit den ernsten, ausdrucksvollen Augen sah... Ihrem Blick zufolge schien er für sie so etwas wie der Weihnachtsmann zu sein. Wenn sie nur wüsste ...
    »Okay, es geht darum zu verhindern, dass du bis an dein Lebensende Stubenarrest oder sonst so etwas bekommst, richtig?«
    Sie nickte stumm.
    »Wenn sie sich beruhigt haben, werden sie beschließen, dass sie dich bestrafen müssen, damit du so was nie, nie wieder tust.« Er setzte seinen gefährlichsten Gesichtsausdruck ein. »Und damit wir uns verstehen, falls du tatsächlich jemals wieder einen solchen Blödsinn machst, werde ich nicht halb so leicht zu manipulieren sein wie deine Eltern. Also versprichst du mir besser auf der Stelle, dass du dir in Zukunft eine bessere Lösung für deine Probleme einfallen lassen wirst.«
    Sie nickte erneut. »Versprochen.«
    »Gut.« Er schob ihr eine Strähne ihrer Haare aus der Stirn.
    »Wenn deine Eltern anfangen, darüber zu reden, dass dein Treiben Folgen haben muss, dass sie also erwägen, dich dafür zu bestrafen, musst du ihnen erzählen, weshalb du

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