Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
eins von seinen Opfern auf dem Land gefunden, ein siebenjähriges Mädchen, das auf seinem Fahrrad über einen unbefestigten Weg geradelt war.
    Himmel, das ist doch nur ein Film!
    Er musste sich auf die Wirklichkeit konzentrierten statt auf seine Fantasie, und so teilte er im Geist den Weinberg in verschiedene Sektionen ein. Es war gerade mal drei Uhr, doch derart bewölkt, dass man im diffusen Licht nur mit Mühe etwas erkannte. Der Schlamm zerrte an seinen Schuhen, als er die ersten beiden Rebstockreihen durchlief. Tracy hatte gesagt, Steffie hätte eine kurze rote Hose angehabt. Also suchte er nach einem bunten Fleck. Wo auch immer sie steckte, hoffte er, dass es dort keine Spinnen gäbe.
    Street hätte Spinnen verwendet.
    Seine Kehle wurde eng. Er musste den Gedanken an Street endlich verdrängen. Komm schon. Steffie. Wo bist du?
    Tracy gab Bernardo, als er auf Rens Anruf hin in der Villa erschien, ein Foto von Steffie, das sie stets in ihrer Brieftasche mit sich trug, und bat Anna, für sie zu übersetzen, damit es keine Missverständnisse gab. Ab und zu unterbrach sie das Gespräch, um Brittany zu trösten oder Connor auf den Arm zu nehmen, doch nichts konnte ihr Entsetzen mildern. Ihr kostbares kleines Mädchen ...
    Isabel durchsuchte das gesamte Haus, doch nirgends hatte sich ein Kind versteckt. Sie suchte auch im Garten, spähte unter die Glyzine, die die Pergola umrankte, und schließlich nahm sie eine Taschenlampe und ging zu dem kleinen Wäldchen, das sich entlang der Straße zwischen der Villa und dem Bauernhaus erstreckte. Während sie lief, war jeder ihrer Schritte ein inbrünstiges Gebet.
    Harry fuhr im Schneckentempo über die Straße und blickte aus dem linken Seitenfenster, während Jeremy auf der Beifahrerseite hinaussah. Der Himmel war so düster, dass man von Minute zu Minute schlechter sah.
    »Glaubst du, dass sie tot ist, Dad?«
    »Nein!« Er schluckte. »Nein, Jeremy Sie hat einfach einen Spaziergang unternommen und sich dabei verlaufen.«
    »Steffie geht nicht gern spazieren. Dazu hat sie zu große Angst vor Spinnen.«
    Etwas, was Harry versucht hatte zu vergessen.
    Erste Regentropfen schlugen auf die Scheiben. »Es ist alles in Ordnung«, wiederholte er. »Sie hat sich nur verlaufen, das ist alles.«
    Inzwischen regnete es derart heftig, dass Ren die Tür des Lagerhauses gar nicht wahrgenommen hätte, wäre nicht gerade, als er daran vorübertrottete, ein Blitz über den Himmel gezuckt und hätte sie für den Bruchteil einer Sekunde in gleißende Helligkeit getaucht. Zwei Tage zuvor hatten sie die Tür sorgfältig hinter sich verschlossen, nun jedoch stand sie einen kleinen Spaltbreit auf.
    Er wischte sich den Regen aus den Augen. Es war unwahrscheinlich, dass ein Kind, das Angst vor Spinnen hatte, freiwillig ein solches Haus betrat. Er erinnerte sich daran, wie schwer sich die Tür hatte öffnen lassen. Steffie wäre demnach gar nicht stark genug gewesen, um sich selber Zugang zu verschaffen. Aber möglicherweise hatte jemand anderes die Tür geöffnet und sie hineingetragen ...
    Kaspar Street saß ihm eindeutig im Nacken. Er trat an die Tür, und als er daran zerrte, merkte er, dass sie viel leichter als erwartet aufzuschieben war. Sicher hatte der Regen einen Teil der Erde, die sie hatte klemmen lassen, mit sich fortgespült.
    Vorsichtig schob er die Tür ein Stückchen weiter auf. Im Inneren des Schuppens war es trocken und stockfinster, trotz der geöffneten Tür. Er tastete sich an einem Stapel Holzkisten vorbei und wünschte sich, er hätte eine Taschenlampe.
    »Steffie?«
    Kein Geräusch außer dem Trommeln des Regens auf dem Dach. Er stieß sich das Schienbein an einer der Kisten, sie polterte auf den Boden, und beinahe hätte er deshalb den anderen Laut überhört.
    War da nicht ein leises Schniefen?
    Vielleicht hatte er es sich nur eingebildet. »Steffie?«
    Keine Antwort.
    Er blieb reglos stehen. Die Sekunden zogen sich endlos in die Länge, bis er es endlich noch einmal hörte - ein gedämpftes Schluchzen aus dem hinteren Ende des Raums.
    Vor Erleichterung zitterten ihm die Knie. Er setzte sich in Bewegung, verharrte dann jedoch wieder. Er hatte keine Ahnung, in welchem Zustand er sie finden würde. Womöglich erschreckte er das arme Mädchen noch mehr. Gott, das wollte er ganz sicher nicht.
    »Du willst doch die Kleine nicht erschrecken. Oder zumindest nicht eher, als bis es für sie zu spät ist, um noch vor dir zu fliehen.«
    Sein Magen verknotete sich. Er hatte das Drehbuch

Weitere Kostenlose Bücher