Vorsicht, heiß!
‚wohlverdiente Strafe‘.“ Die Schatten unter ihren Augen traten nun noch deutlicher hervor. „Nach zwei Jahren auf dem Oston College wurde ich bei einer Veranstaltung verhaftet, die ich selbst organisiert hatte. Ich hatte noch nie etwas so Demütigendes erlebt.“
In ihren Augen lag ein fragender Ausdruck, doch Paulo konnte nicht antworten, denn ihre zarte Haut, ihr Duft und – viel schlimmer – die Gefühle, die ihr Händedruck vermittelte, lenkten ihn ab.
Als er noch nach Worten suchte, stand Alyssa abrupt auf und lief durchs Zimmer. „Wage es ja nicht, Mitleid mit mir zu haben!“ Sie wandte sich zu ihm um und verschränkte die Arme. „Verstehst du überhaupt, was das wirklich Tragische war?“
So schmerzlich es auch sein mochte, sie leiden zu sehen – er schwieg, denn er musste ihre Antwort hören.
„Es war nicht die Armut oder die Art und Weise, wie man mich behandelte“, brachte Alyssa mühsam heraus. „Sondern die Tatsache, dass ich nicht stark genug war, über alldem zu stehen.“
Wieder begann sie, hin und her zu gehen. „Ich habe zugelassen, dass mir die Meinung von ein paar Angebern wichtig war. Und ich habe nicht an meine Chefin gedacht, die bei ihrem Einsatz für mich ein Risiko eingegangen war. Auch die Vereinbarung, die ich mit meiner Mutter getroffen hatte, war vergessen. Ich habe sie beide im Stich gelassen – und mich selbst auch.“
Nun legte sie sich die Hand auf die Stirn und blieb stehen. „Und das alles nur wegen eines Outfits! “, sagte sie entgeistert. Dann schloss sie die Augen, sank gegen die Wand und fügte erschöpft hinzu: „Das wäre wirklich ein toller Spruch für mein Grab: ‚Eitelkeit und die Lust auf ein Designerkleid waren ihr Verderben‘.“
Paulo konnte ihren Schmerz förmlich spüren. Und plötzlich wurde ihm etwas klar. „Jetzt verstehe ich, warum du so hart arbeitest. Warum du dich so antreibst.“ Er stand auf, ging zu ihr hinüber und drückte ihr die Hand. „Aber ich kann dir eins versichern. Was auch immer du mit deiner Arbeit beweisen möchtest, es wird nicht reichen.“
Sie atmete bebend ein, während sie seine Hand umklammerte. „Aber ohne meine Arbeit bin ich nur eine …“
Mit einem Kuss brachte Paulo sie zum Schweigen. Eigentlich hatte er sie nur unterbrechen wollen, doch nun erlaubte er sich, das Gefühl ihrer sanften, sinnlichen Lippen und das holzige Aroma des Bourbon noch ein wenig länger zu genießen.
Dann löste er sich von ihr und strich ihr sanft über die Wange. „Alles, was du durchgemacht hast, hat dich stark gemacht. Sonst wäre deine Firma nicht so erfolgreich.“
Als Alyssa widersprechen wollte, kam er ihr zuvor. „Die Leute, die auf dieser Welt den höchsten Respekt genießen, sind diejenigen, die ihre Fehler eingestehen und versuchen, bessere Menschen zu werden. So, wie du es getan hast.“ Die Unsicherheit, die ihr Gesicht ausdrückte, weckte einen übermächtigen Beschützerinstinkt in ihm. „Jeder macht Fehler. Aber du bist so wild entschlossen, dich lebenslang zu bestrafen, dass du darüber zu leben vergisst“, schloss er und zog sie an sich.
Seufzend barg sie die Stirn an seiner Brust. „Ich … habe es nur ein bisschen aufgeschoben.“ Sie schniefte leise.
Intensive Gefühle ergriffen von ihm Besitz. „Lass die Vergangenheit los, und konzentriere dich darauf, wer du jetzt bist. Du hast es verdient, wirklich zu leben und glücklich zu sein“, sagte Paulo sanft und versuchte, das Gleichgewicht wiederzuerlangen.
Aber dann spürte er plötzlich, wie Alyssa sein Hemd aufknöpfte und ihn auf die nackte Haut küsste. Heißes Begehren durchzuckte ihn, und er musste sich zwingen, sich von ihr zu lösen.
„Alyssa“, sagte er warnend. Sosehr er sie auch begehrte, er konnte das jetzt nicht tun. Doch sie hatte nun den letzten Knopf geöffnet und sah ihn so vertrauensvoll an, dass es ihm den Atem verschlug. Was hatte er da gemacht?
„Nein“, sagte er und umfasste ihre Ellbogen. Sie ignorierte ihn allerdings und zog ihm das Hemd aus der Hose. Dann streichelte sie seine Brust und küsste wieder seine nackte Haut. Als sie die Lippen tiefer gleiten ließ, zogen sich seine Muskeln vor Verlangen zusammen. „Alyssa, warte“, bat er, aber sie kniete sich hin und nahm ihn durch den Stoff seiner Hose in den Mund.
Heiße Flammen schienen in ihm aufzuzüngeln, und er keuchte leise. Dann umfasste er ihr Kinn. „Hör auf“ , sagte er eindringlich. „Du bist erschöpft, und es geht dir nicht gut.“
Das
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