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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch!
Autoren: Gordon R. Dickson
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Kaltluftstrahl erhärtete sie, dann wurde sie vom Magneten des Schmelzkopfes aufgenommen und in den rückwärtigen Laderaum geschwenkt.
    »Verdammt!« sagte Charlie bekümmert. »Ich hätte einen Antrag stellen sollen, um das Ding als Erinnerungsstück zu behalten.«
    Der schwere Schmelzkopf nickte entschuldigend zurück.
    »Ich fürchte, das würde nicht möglich sein«, sagte der Schrottsammler. »Der Befehl läßt keine Ausnahmen zu. Alles militärische Gerät ist einzuschmelzen.«
    »Nun«, sagte Charlie. Aber in diesem Moment bemerkte er, daß der Schmelzkopf auf ihn herabstieß.
     

 
Schwarzer Charlie
     
    Sie fragen mich, was ist Kunst? Sie erwarten, daß ich eine logische Antwort aus dem Ärmel schüttle, weil ich lange genug für Museen und Galerien eingekauft habe, um dabei graue Haare zu kriegen? So einfach ist es nicht.
    Also, was ist Kunst? Seit vierzig Jahren habe ich viele Dinge untersucht, geprüft, befühlt, bewundert und geliebt, die als hoffnungsvolle Gefäße für jenen strahlenden Geist verfertigt wurden, den wir Kunst nennen – und ich bin unfähig, die Frage direkt zu beantworten. Der Laie antwortet leichthin: Schönheit. Aber Kunst ist nicht notwendigerweise schön. Manchmal ist sie häßlich. Manchmal ist sie unfein. Manchmal ist sie unvollkommen.
    Wie viele Männer, die häufig ähnliche Entscheidungen zu treffen haben, bin ich zur Beurteilung von Kunst auf das Gefühl zurückgefallen. Sie kennen das. Wo von Kunst die Rede ist, ist meist auch von Gefühl oder Gespür die Rede. Nehmen wir einmal an, Sie machen einen Fund, lesen etwas auf. Ein Bruchstück von einer Statuette – oder besser noch, ein Steinfragment, geritzt und eingefärbt von irgendeinem Menschen aus prähistorischer Zeit. Sie betrachten den Fund. Zuerst ist er nichts, eine halbentwickelte, unvollkommene Wiedergabe irgendeines wilden Tieres, als Zeichnung nicht einmal so gut, wie es heutzutage ein Volksschüler anfertigen könnte.
    Aber dann, während Sie es in der Hand halten, greift Ihre Phantasie plötzlich aus, zurück durch Stein und Zeit zu dem Mann selbst, wie er vor der Felswand seiner Höhle hockt, und Sie sehen dort nicht das staubige Ding, das Sie in der Hand halten, sondern das, was der Mann selbst darin sah, als er es machte. Sie blicken über die physikalische Reproduktion hinaus auf die großartige Leistung seiner Phantasie.
    Dies mag man Kunst nennen – gleichgültig, in welch seltsamer Verkleidung sie erscheint –, diese Magie, die jede Kluft von Zeit und Raum zwischen dem Künstler und Ihnen selbst überbrückt. Lassen Sie mich ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung anführen.
     
    Vor einigen Jahren, als ich in meiner Eigenschaft als Aufkäufer für einige unserer staatlichen Museen die neueren Welten bereiste, erhielt ich eine Botschaft von einem Mann namens Cary Longan, der mich bat, wenn möglich einen Planeten mit dem sonderbaren Namen Elmans Welt zu besuchen und mir eine Plastik anzusehen, die er zu verkaufen habe.
    Es war selten, daß Botschaften mich direkt erreichten. Sie wurden mir gewöhnlich von den Institutionen übermittelt, für die ich tätig war. Weil die fragliche Welt jedoch in der Nähe war und demselben Sonnensystem angehörte wie der Planet, den ich gerade besuchte, antwortete ich, daß ich kommen würde. Nachdem ich meine Geschäfte abgeschlossen hatte, nahm ich ein interplanetarisches Schiff und landete einige Tage später auf Elmans Welt.
    Es schien in der Tat ein sehr neuer, wilder Planet zu sein. Der Hafen, auf dem wir landeten, war, wie ich erfuhr, einer von den zwei Plätzen, die für den interplanetarischen Verkehr zugänglich waren, und die zugehörige Stadt war kaum mehr als ein Dorf. Longan erwartete mich nicht am Flugfeld, und so ließ ich mich von einem der wenigen Taxis zum einzigen Hotel des Ortes bringen.
    Am gleichen Abend wurde mein Besucher gemeldet. Ich öffnete die Tür meines Zimmers und sah mich einem untersetzten, braungebrannten Mann mit langem Haar und Vollbart gegenüber, der mich durch besorgt blickende grünbraune Augen musterte.
    »Mr. Longan?« fragte ich.
    »Mr. Jones?« sagte er. Er steckte den rohen Holzkasten, den er mitgebracht hatte, unter seinen linken Arm und streckte mir seine Rechte hin. Nach kurzem Händedruck schloß ich die Tür hinter ihm und führte ihn zu meinem Sessel, dann setzte ich mich auf die Bettkante.
    Er stellte den verschlossenen Holzkasten auf den kleinen Kaffeetisch zwischen uns. Ich bemerkte, daß er verarbeitete Hände
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