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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch!
Autoren: Gordon R. Dickson
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nicht, wovon ich rede ...«
    »Doch«, sagte sie leise. »Ich verstehe sehr gut, was Sie sagen wollen.«
    Er starrte sie wieder an. »Dann – dann könnten Sie wenigstens etwas sagen, das mich beruhigen würde. Ich meine vermutlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, nicht? Wir werden zusammenkommen und unser Wissen austauschen, Ihre Leute und wir, nicht wahr?«
    Sie blickte ihn aus der Dunkelheit an.
    »Nein«, sagte sie mit ruhiger Bestimmtheit, »das werden wir nicht, Mal Sinclair. Niemals. Und das ist der Grund, warum ich Ihnen nichts sagen kann.«
    Er schluckte verstört.
    »Wir werden nicht zusammenkommen?« rief er schließlich. »Wir werden keine Kontakte haben? Niemals, sagen Sie? Aber warum nicht? Sie kamen doch und sprachen mit mir und mit anderen, nehme ich an. Sie sahen, daß uns eine Kommunikation mit den Delphinen gelingen wird, eine anderen intelligenten Rasse. Warum lehnen Sie den Kontakt mit uns ab?«
    Sie hatte sich ein paar Schritte zurückgezogen, während er sprach. Nun blickte sie ein letztes Mal zu ihm auf und sagte es ihm. Nachdem er gehört hatte, was sie zu sagen hatte, stand er unbeweglich und stumm wie ein Stein, denn es gab nichts mehr zu sagen oder zu tun. Und sie wandte sich langsam und endgültig von ihm ab und ging an den Rand des Seewasserbeckens und die Stufen hinunter ins seichte Wasser, wo die Delphine herangeschossen kamen, um sie zu empfangen, zwei schaumweiße Streifen auf der dunklen Oberfläche.
    Dann zogen die drei in lautloser, magisch anmutender Bewegung über die glatte Oberfläche des Beckens und zum Einlaß hinaus. Und so entfernten sie sich, bis sie in der Dunkelheit und den im Sternenlicht matt schimmernden Wellen des Ozeans untertauchten.
    Als er dastand und ihnen verloren nachstarrte, kam Mal der Gedanke, daß die Delphine diese ganze Zeit auf sie gewartet haben mußten. Alle die wilden Delphine, die zur Station gekommen waren, nachdem die beiden ersten Gefangenen die Freiheit erhalten hatten, nach Belieben fortzuschwimmen oder zu bleiben. Die Delphine hatten gewußt, vielleicht seit Jahrhunderten, daß sie allein es waren, zu denen die lange erwarteten Besucher von den Sternen endlich kommen würden.
     

 
Und dann war Friede
     
    Um neun Uhr gab es siebenhundert Meter weiter rechts eine Reihe schwerer Explosionen. Um elf Uhr kam der Schrottsammler vorbei, um die beschädigten und zerstörten Apparate mitzunehmen. Charlie sah den Schmelzkopf am Ende des schweren Magnetarms auf und ab gehen, und er fühlte sich an ein fleißiges Huhn erinnert. Der Schrottsammler bewegte sich ungefähr eine halbe Stunde lang über das Schlachtfeld, dann verschwand er langsam hinter dem niedrigen Hügel im Westen, beladen mit dem geschmolzenen Metall von beschädigten Robotern aller Formen und Arten. Es war ein schwüler Augusttag irgendwo in Ohio, und die feuchte Hitze ließ für den Nachmittag ein Gewitter erwarten.
    Um zwölf Uhr kam der Essenträger durch das Kratergelände hinter dem Schützenloch getickt. Er krabbelte über die Brustwehr und an den Rand des Schützenlochs, dann klappte er die Rückenplatte zurück, so daß sie als improvisierter Tisch dienen konnte. Charlie hob sein Mittagessen aus dem offenen Behälter. Es gab Leber und Zwiebeln mit Kartoffelpüree, und als Nachspeise Stachelbeeren.
    »Was?« sagte Charlie. »Und keine Schlagsahne?«
    »Du hast deine Gymnastikübungen nicht gemacht«, sagte der mechanische Essenträger in einer feinen Sopranstimme.
    »Ich bin ein Frontschwein«, brummte Charlie. »Ich bin ein Infanterist in einem Schützenloch der vordersten Linie. Ich will verdammt sein, wenn ich Frühgymnastik mache.«
    »Jedenfalls gibt es keine Entschuldigung, daß du dich nicht rasierst.«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich mich rasiere.«
    »Aber warum nicht rasieren? Wäre es nicht besser, als diesen juckenden, kratzenden Bart zu haben?«
    »Nein«, sagte Charlie. Er trat zum Hinterteil des Essenträgers und begann die rückwärtige Verkleidung abzuschrauben.
    »Was tust du mit mir?« sagte der Essenträger.
    »Nur was nachsehen«, brummte Charlie. »Halt still.« Er unterbrach seine Arbeit, um in seinem Vierwochenbart zu kratzen. »Es ist Krieg, verstehst du?«
    »Ich weiß das«, sagte der Essenträger. »Natürlich.«
    »Täglich verrecken Infanteristen wie ich.«
    »Leider«, sagte der Essenträger in einem Ton unschuldiger Einfalt.
    »Gar nicht zu reden vom Verschleiß von euch technischen Geräten«, sagte Charlie und stellte die
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