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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Metallverkleidung beiseite. »Nicht, daß ein Vergleich zwischen Menschenleben und dem Verschleiß von Maschinen möglich wäre.«
    »Natürlich nicht.«
    »Wie also kann einer von euch, egal wie kompliziert eure elektronischen Systeme sind, verstehen ...« Charlie verstummte und stocherte zwischen den Innereien des Essensträgers herum.
    »Beschädige mich nicht«, sagte der Essenträger.
    »Nicht, wenn ich es vermeiden kann«, sagte Charlie. »Wie könntet ihr also verstehen, was es für einen Mann bedeutet, Tag für Tag in einem vorgeschobenen Schützenloch zu sitzen, auf einen Angriff zu warten und gelegentlich auf einen Knopf zu drücken, ohne jemals zu wissen, was er damit bewirkt? Gewiß, wenn es regnet, habe ich dieses Plastikdach, das Essen ist nicht schlecht, und es gibt unbequemere Orte als dieses Schützenloch. Aber man langweilt sich und muß zugleich mit der Möglichkeit rechnen, plötzlich tot zu sein, bevor man es weiß. Das ist kein Leben für einen Menschen.«
    »Schrecklich, schrecklich«, sagte der Essenträger. »Aber es gibt immer noch Hoffnung auf eine Verbesserung.«
    »Halt still, verdammt nochmal«, sagte Charlie. »Ah – da ist was!« Er zog ein kleines Stück Papier aus dem Innern des Essenträgers und richtete sich auf.
    »Ist was nicht in Ordnung?« sagte der Essenträger.
    »Nein«, sagte Charlie. Er hob seinen Kopf und spähte über den Erdwall der Brustwehr. Der Schrottsammler kehrte zurück. Er war nur noch hundert Meter vom Schützenloch entfernt. »Alles ist in Ordnung«, sagte Charlie. »Der Krieg ist vorbei. Tatsache.«
    »Wie interessant«, sagte der Essenträger.
    »Ja, was?« sagte Charlie. »Hier, ich will dir vorlesen, was in dem kleinen Liebesbrief steht, den ich von Schützenloch vierunddreißig gekriegt habe: ›Heute abend in der Kantine, Charlie.‹ Es ist alles vorbei. Der Feindsender sagt eben, daß man sich geeinigt hätte, und unser Nachrichtenheini bestätigt die Meldung. Die drüben haben die Schnauze genauso voll wie wir. Seit zwölf Uhr haben wir Waffenstillstand, und bis Sonnenuntergang werden wir den Rückzugsbefehl kriegen. Die Automaten werden gerade über Funkkode umprogrammiert. Und damit ist der Krieg aus.«
    »Es sieht wirklich so aus«, sagte der Essenträger. »Hurra! Und leb wohl.«
    »Wieso?« sagte Charlie.
    »Du wirst ins Zivilleben zurückkehren«, sagte der Essenträger, »und ich werde verschrottet.«
    »Ja, richtig«, sagte Charlie. »Pflege und Wartung würden sich nicht lohnen, und eure Schaltungen verrotten so schnell. Ein Jammer, trotzdem. Wer weiß, wann es wieder losgeht? Zwar heißt es jedesmal, dies sei der letzte Krieg, aber dann kommt doch immer noch einer, nicht? Und dann müssen wir euch alle neu bauen.« Er zögerte einen Moment, dann sagte er sinnend: »Nun – wer weiß? Vielleicht werde ich dich doch ein wenig vermissen.«
    Er blickte hinaus. Der Schrottsammler hielt direkt auf sein Schützenloch zu.
    »Tja, hm«, sagte er. »Nun, wo der Augenblick gekommen ist ... eigentlich hatten wir doch eine recht nette Zeit zusammen, dreimal am Tag. Kein Trockengemüse mehr, was?«
    Der Essenträger lachte dünn.
    »Und keinen Karamelpudding mehr.«
    »Ja«, sagte der Essenträger. »Und keine Bohnensuppe.«
     
    Der Schrottsammler hielt neben dem Schützenloch. Ein Greifer brach das halb zurückgeschobene, splittersichere Plastikdach los und legte es sorgfältig zur Seite.
    »Entschuldige mich«, sagte er, und sein kolbenförmiger Schmelzkopf nickte höflich einige fünf Meter über Charlie.
    »Der Krieg ist aus.«
    »Ich weiß«, sagte Charlie.
    »Jetzt wird es Frieden geben. Der Befehl lautet, daß alles Kriegsgerät eingeschmolzen und für spätere friedliche Zwecke auf Lager genommen wird.« Der Schrottsammler hatte einen schönen Bariton. »Entschuldige mich«, sagte er, »aber bist du mit dem Essenträger da fertig?«
    »Du hast noch keinen Bissen angerührt«, sagte der Essenträger vorwurfsvoll. »Möchtest du nicht wenigstens von der Mahlzeit kosten?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Charlie langsam. »Nein, wirklich nicht.«
    »Dann leb wohl«, sagte der Essenträger. »Ich bin jetzt entbehrlich.«
    Der Schmelzkopf des Schrottsammlers senkte sich auf den Essenträger herab. Charlie öffnete plötzlich den Mund, aber bevor er sprechen konnte, schoß etwas wie ein unsichtbarer Glutstrahl aus dem Schmelzkopf, und der Essenträger sank qualmend in sich zusammen und wurde zu einer kleinen Pfütze aus flüssigem Metall. Ein

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