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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mehr, was ich zu sehen erwartete. Etwas von irgendwie humanoider Gestalt, nehme ich an. Aber was auf Longans Pfiff aus dem Eingang kam, war mehr wie ein großer Fischotter, mit flachen und muskulösen Schwimmfüßen. Es war schwarz und ganz mit glänzendem, feucht aussehendem Fell bedeckt. Ungefähr eineinhalb Meter lang, schätzte ich, schwanzlos und mit einem langen, schlangenhaften Hals. Die Kreatur mochte das Gewicht eines Menschen haben. Der Kopf auf dem langen Hals war ebenfalls lang und schmal, hatte große, intelligente Augen und ein Maul wie ein Collie.
    »Dies ist der schwarze Charlie«, sagte Longan.
    Das seltsame Geschöpf starrte mich an, und ich erwiderte seinen Blick. Allmählich ging mir die Absurdität der Situation auf. Jeder gewöhnliche Mensch hätte es schwierig gefunden, in diesem Wesen einen Bildhauer zu sehen. Als ich daran dachte, daß ich die Verpflichtung übernommen hatte, dieser Kreatur klarzumachen, daß sie kein Bildhauer war – wo ich doch keine Ahnung hatte, wie ich mich mit ihr verständigen sollte –, kam mir das Ganze wie eine Farce vor. Wütend schwang ich herum.
    »Hören Sie mal«, fing ich hitzig an. »Wollen Sie sich über mich lustig machen? Wie soll ich diesem Otter erklären ...«
    »Charlie versteht Sie«, unterbrach Longan.
    »Er versteht Sprache?« sagte ich ungläubig. »Wirkliche, menschliche Sprache?«
    Longan schüttelte seinen Kopf. »Nein. Das nicht. Aber er versteht Handlungen.«
    Er ließ mich stehen und brach ins Gestrüpp, das die Lichtung umgab. Gleich darauf kehrte er mit zwei Gegenständen zurück, die wie gigantische Boviste aussahen. Einen davon reichte er mir. »Setzen Sie sich darauf, der Boden ist zu naß«, sagte er. Ich gehorchte, und auch er setzte sich.
     
    Der schwarze Charlie – ich wußte nicht, wie ich ihn anders hätte nennen sollen – kam näher und ließ sich auf ebenholzschwarze Keulen nieder. Die ganze Zeit hatte ich den Holzkasten mit seinen Skulpturen unter den Arm getragen, und nun, da wir saßen, richtete er seine großen, glänzenden Augen fragend auf mich.
    »Geben Sie mir den Kasten«, sagte Longan.
    Ich gab ihn ihm, und des schwarzen Charlie Augen folgten der Bewegung wie hypnotisiert. Longan steckte den Kasten unter den Arm und zeigte zum Flußarm, wo wir gelandet waren. Dann hob er seine Hand in einem langsamen, eindrucksvollen Kreis zum Himmel und zeigte nordwärts, von wo wir gekommen waren.
    Der schwarze Charlie pfiff plötzlich. Es war eine seltsame Note, ähnlich dem Ruf eines Käuzchens – ein ferner, trauriger Ton.
    Longan schlug sich auf die Brust, den Kasten mit einer Hand haltend. Dann klopfte er auf den Kasten und zeigte auf mich. Er blickte zum schwarzen Charlie, wieder zu mir – und legte den Kasten in meine Hände.
    »Sehen Sie die Steine an und geben Sie mir den Kasten zurück«, sagte er mit gepreßter Stimme. Wider Willen blickte ich zu Charlie.
    Seine Augen begegneten mir. Seltsame, klare und tiefschwarze Augen. Ich mußte meinen Blick von ihnen losreißen.
    Hin und her gerissen zwischen Verärgerung über meine eigene Einfältigkeit und einer echten Sympathie für die wartende Kreatur, öffnete ich ungeschickt den Kasten und hob die Steine aus ihren Fächern. Einen nach dem anderen drehte ich sie in den Fingern, betrachtete sie von allen Seiten und legte sie zurück. Ich schloß den Kasten und reichte ihn mit einem Kopfschütteln Longan zurück, ohne zu wissen, ob Charlie das verstehen würde.
    Einen unerträglich langen Moment saß Longan einfach da, den Kasten auf den Knien haltend, und sah mich an. Dann wandte er sich langsam um und stellte den Kasten vor Charlie ins Gras.
     
    Charlie reagierte nicht gleich. Der schmale Kopf an dem langen, biegsamen Hals senkte sich auf den Kasten herab und öffnete mit einer leichten Aufwärtsbewegung der Schnauze den Deckel und schien in den Fächern herumzuschnüffeln. Dann zog er überraschend die Lefzen zurück und enthüllte lange, meißelartige Zähne. Mit diesen nahm er die Steine vorsichtig heraus. Er hielt sie zwischen den Vorderpfoten und drehte und wendete sie, als ob er nach den Mängeln suchte. Endlich hob er einen – es war der Stein, der eine entfernte Ähnlichkeit mit einem kauernden Tier hatte – mit beiden Pfoten an seine Zähne und nagte daran herum. Dann brachte er den Stein mir.
    Hilflos nahm ich ihn in die Hände und untersuchte ihn. Die geringen und oberflächlichen Veränderungen, die er gemacht hatte, hatten das Ding in keiner Weise zu

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