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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wartete, um zu verschnaufen. Er hatte eine Strecke von vollen dreißig Zentimetern hinter sich, und er hatte sie mit Höchstgeschwindigkeit zurückgelegt.
    Schließlich sammelte er seine Kräfte und wandte sich dem Mann zu. Des Homo sapiens Kopf war über ein Papier gebeugt; aber was immer ihn da in Anspruch nahm, würden kleine Fische gegen das sein, womit James ihn jetzt überraschen würde. James holte tief Atem.
    »Huff«, sagte er. »Huff. Huff! Huff, huff, huff, huff, huff ...«
    James huffte wie eine Schnecke in Gefahr – und niemand hörte ihn.
     

 
Der Steinbruch
     
    »Da ist er hinein«, sagte der ältere der beiden Jungen. »Ich sah ihn.«
    »Er kann nicht einfach so unter einen Felsen kriechen, Jix«, sagte der andere. »Er ist zu groß.«
    »Aber er ist furchtbar dürr«, sagte Jix. »Raby, du gehst auf die andere Seite, und ich werde ihn rufen. Wenn er bei dir 'rauskommt, dann hältst du ihn fest, bis ich komme.« Raby zog ab, und Jix beugte sich zu der Öffnung unter der großen Felsplatte. »Mr. Johnson!« rief er. »Kommen Sie 'raus, Mr. Johnson! Wir sind es nur.«
    William Johnson zuckte krampfartig und wühlte sich tiefer in die modrig riechende Erde unter dem Fels. Er drückte sein Gesicht hinein, um das Geräusch seines Atmens zu ersticken.
    »Kommen Sie jetzt 'raus, Mr. Johnson«, sagte Jix' Stimme von draußen. »Wenn Sie nicht 'rauskommen, muß ich Sie holen.«
    William regte sich nicht. Dann, nach einer langen Pause, während der er mit angehaltenem Atem lag, hörte er das Kratzen und Scharren eines Körpers, der durch den schmalen Spalt unter den Felsen kroch, auf ihn zu. Er machte ein hohes, quietschendes Geräusch in der Kehle, warf sich herum und krabbelte durch lockere Erde und Geröll zur anderen Seite der Höhlung. Er sah das Tageslicht vor sich, und dann hatte er die überhängende Kante des Felsens erreicht und kroch hinaus ins sonnenbeschienene Gras. Er sprang auf und wollte rennen, aber zwei schlanke Arme fingen und hielten ihn.
    »Jix!« schrie Raby triumphierend. »Ich habe ihn! Ich habe ihn hier!«
    Unter dem Felsen hinter ihm wurden Geräusche laut, und eine Sekunde später krabbelte Jix heraus und stand vor Johnson. An seinen schimmernden Kleidern haftete keine Erde. Sein Kopf reichte Johnson an die Schulter, und sein Gesicht war so schön wie ein Profil auf einer Gemme, traurig und besorgt.
    »Mr. Johnson«, sagte er, »warum laufen Sie weg? Wissen Sie nicht, wie leicht Sie sich verletzen können? Wir haben es Ihnen wieder und wieder gesagt, Mr. Johnson.«
    William antwortete nicht. Er wimmerte und zappelte unwirksam in Rabys Umklammerung.
    »Was sollen wir machen, Jix?« fragte Raby. »Er ist ganz aufgeregt und wird sich noch verletzten, wenn er nicht aufhört zu zappeln.«
    »Ich glaube, er will wieder unter den Felsen kriechen«, sagte Jix. »Bringen wir ihn weg, wo es nichts gibt, unter das er kriechen könnte. Dann wird er sich vielleicht beruhigen.«
    Er ging voraus. Raby folgte, hielt William Johnsons Arme und stieß ihn vor sich her. Allmählich ließ der Widerstand des Mannes nach. Er hörte auf, sich gegen Rabys Drängen zu stemmen, und die Spannung wich aus seinen Armen. Nach einer Weile ließ der Junge ihn los, und er trottete mit gesenktem Kopf zwischen ihnen, daß sein graues Haar vorwärts über sein hohlwangiges, doch verhältnismäßig jung aussehendes Gesicht fiel. Seine in schimmernden Ärmeln steckenden Arme – er trug die gleiche Kleidung wie Jix und Raby – baumelten schlaff zu beiden Seiten.
     
    Sie waren am Hang eines steinigen Hügels gewesen, dicht unterhalb seine Gipfels. Jetzt umgingen sie den Gipfel und stiegen auf der anderen Seite ab, wo die Hänge sanft ausliefen, so gleichmäßig mit feinem Gras bedeckt, daß es beinahe parkähnlich schien. Nicht weit von ihnen war ein großes, abruptes Loch von mehreren hundert Quadratmetern Größe in den Hang gesprengt, dessen weiße, senkrechte Felsabbrüche in der Sonne gleißten. Jenseits waren die dunstigen blauen Schultern der Vorberge, und hier und dort zwischen ihnen war ein Aufblitzen heller Farbtupfen, deren Formen und Zwecke aus der Ferne nicht zu bestimmen waren.
    Sie gingen weiter, bis sie das weiche, fast ebene Wiesengras neben dem Steinbruch erreichten; und dort setzten die beiden Jungen sich, nachdem sie William Johnson zu Boden gezogen hatten. Sie hockten mit untergeschlagenen Beinen wie Indianer im Kreis.
    William schien jeden Gedanken an Widerstand aufgegeben zu haben, aber seine

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