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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hatte selber Mühe, es zu glauben, als es mir erzählt wurde, gerade erst vorletzten Monat.«
    »Das erklärt es!« rief James. »Ich dachte doch, daß ich Dinger mit Rädern in der Gegend gesehen hätte; aber natürlich konnte ich meinen Sinnen auf der Basis rein empirischer Beobachtung nicht vertrauen. Ein alter Freund von mir wurde kürzlich von einem zerquetscht. Sein Name war Charlie. Du kanntest ihn nicht zufällig?«
    »Nein«, erwiderte Egbert, »ich kannte nie einen Charlie.« Sie brüteten eine Weile in Schweigen.
    »Er war eine gute Schnecke«, sagte James endlich, von neuem bekümmert über den Hingang seines Freundes. Dann kehrten seine Gedanken zu der Nachricht zurück, die er eben gehört hatte. »Aber dies ...«, stammelte er, »dies ist schrecklich!«
    »Ohne Zweifel«, sagte Egbert. »Du weißt, was jetzt geschehen wird, nicht wahr? Sie werden seßhaft und machen Töpferwaren. Und ehe du dich's versiehst, werden sie Pyramiden bauen und Schießpulver erfinden. Schlimmer noch, bevor wir uns umdrehen können, werden sie das Atom spalten, und du weißt, was dann geschieht!«
    »Raumfahrt ...«, hauchte James entsetzt.
    »Genau!« erwiderte Egbert grimmig. »Und sobald sie ein Schiff über die Nachbarschaft dieses Planeten hinausbringen, wird es von den Instrumenten der anderen registriert. Und du weißt, was die machen werden, wenn sie es herausbringen.«
    »Armer Homo sapiens«, sagte James mit zitternder Stimme.
    »Ja«, sagte Egbert. »Innerhalb von drei Tagen werden sie eine Flotte hier haben. Was bedeutet, daß wir nur die begrenzte Zeit für Verteidigungsmaßnahmen haben, die zwischen jetzt und dem Abschuß der ersten Raumrakete verbleibt. Und diese Zeit wird mit jedem Jahrhundert kürzer. Ja, bei dem wahnsinnigen Tempo, mit dem diese Menschen sich bewegen, kann es sein, daß schon jetzt einer irgendwo mit einer Töpferscheibe experimentiert.«
    »In der Tat«, sagte James besorgt. »Ich könnte beinahe schwören, daß ich bei unseren lokalen Homo sapiens Zeichen einer Töpferkultur bemerkt habe. Natürlich habe ich keine Bestätigung der Tatsache in Form vergleichbarer Meldungen von anderen Schnecken.«
    »Es ist wahr. Ich auch nicht.« Egbert dämpfte seine Stimme. »Laß uns vertraulich sprechen, James. So unwissenschaftlich es sein mag, wenn nur zwei Beobachter ihre Wahrnehmungen vergleichen – sag mir: Du hast hier in Nordamerika keine Anzeichen von Pyramidenbau gesehen?«
    »N-nein ...« antwortete James vorsichtig. »Ich habe einige ziemlich komische Bauwerke gesehen – aber keine echte Pyramide.«
    »Dem Himmel sei Dank dafür«, sagte Egbert mit einem Seufzer der Erleichterung. »Ich auch nicht. Nicht, daß die privaten Beobachtungen von uns zweien etwas bedeuteten, aber sie sind eine Hoffnung, James, daß das, was wir gesehen haben, das Gesamtbild spiegelt, und daß der Homo sapiens überwiegend noch immer ein glücklicher Jäger und Hirte ist.«
    »Trotzdem«, sagte James zweifelnd, »wenn ich eine eigene Vermutung äußern müßte ...«
    »James!« wies Egbert ihn schockiert zurecht. »Das ist unschneckenhaft. Du solltest solche Gedanken aus deinem Geist verbannen. Nein, nein, sei versichert, daß wir noch einige tausend Jahre Zeit haben, in denen wir mit Homo sapiens Verbindung aufnehmen und ihn lehren können, wie er sich und seinen Planeten vor den anderen schützen kann. Es ist bloß eine Frage des richtigen Kontakts, das heißt, wir müssen ein Individuum finden, das uns glauben wird und das zugleich bei seinen Artgenossen Vertrauen genießt.«
    Für einen Moment hing die Stille schwer zwischen den beiden Schnecken.
    »Einige Leute«, sagte James schließlich in entschuldigendem Ton, »könnten uns langsam nennen.«
    »O nein!« rief Egbert, zutiefst schockiert. »Gewiß nicht!«
    »Und vielleicht«, fuhr James mit gekräftigter Stimme fort, »könnte es wirklich sein, daß wir ein bißchen langsam sind. Wer weiß? Wir müssen objektiv sein. Denk nach, Egbert: Wenigstens zwanzig Planeten wurden unter uns weggeblasen und ihr einheimisches Leben zerstört, einer nach dem anderen, trotz unserer guten Absichten, dieses einheimische Leben zu belehren, wie es sich wirksam vor ihnen schützen kann.«
    »Aber ...«
    »Kein aber, Egbert! Zwanzig Gelegenheiten hatten wir, die Schwachen und Wehrlosen zu schützen. Zwanzigmal hintereinander sind wir nur ein klein wenig zu spät gekommen, um Hilfe zu leisten. Und ich sage dir hier und jetzt, Egbert, daß wir, wenn wir unsere traditionell

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