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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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und näherte sich dem Haus. Jeder trug einen langen, schlanken, matt schimmernden Speer mit feuergehärteter Spitze. Es traf Carter wie ein Schlag, daß sie wahrscheinlich das Haus umstellt hatten, während seine Bewohner ihre Aufmerksamkeit auf den Tanz des Häuptlings konzentriert hatten.
    Sein Verstand arbeitete mit einer Geschwindigkeit, die ihn selbst überraschte. Er zog sich geräuschlos vom Fenster zurück und machte kehrt. In der Mitte des Raumes war der Transporter, ein ungefüger, klumpiger Umriß im schwachen Licht. So leise wie die Eingeborenen draußen schlich er hin und erstieg die Plattform. Der Transporter konnte ihn innerhalb von wenigen Sekunden zu allen Anschlußstellen in den zivilisierten Teilen des Planeten tragen. Und eins der möglichen Ziele war das Polizeihauptquartier in der Hauptstadt. Die Rückkehr, zusammen mit einigen Bewaffneten, wäre genauso schnell möglich. Viel besser so, dachte Carter mit einer ruhigen Klarheit, wie er sie noch nie in seinem Leben so deutlich empfunden hatte, als die Leute im Nebenraum zu alarmieren, die zweifellos in Panik geraten und eine Verwirrung auslösen würden, die sie alle das Leben kosten konnte.
    Carter fühlte im Dunkeln herum und stellte die Instrumente auf das Polizeihauptquartier ein. Er drückte den Sendeknopf.
    Nichts geschah.
    Er stierte die Maschine an. Eine dunklere Stelle auf der dünnen, lackierten Verkleidung der Frontseite fand seine Aufmerksamkeit. Er bückte sich, um sie zu untersuchen.
    Es war ein Loch. Etwas wie der rituelle Stoß eines feuergehärteten Holzspeeres hatte die Verkleidung des Transporters durchbohrt und seine edlen Teile getroffen. Der empfindliche Mechanismus der Maschine war zertrümmert und zerbrochen.
     

 
James
     
    James schnaubte.
    Er hielt an, und seine Fühlhörner sondierten die Luft. Etwas kam auf dem Ziegelstein, den er selbst gerade querte, auf ihn zu. Einen Moment spannte er sich, dann erkannten seine scharfen Sinne, daß der Ankömmling eine andere Schnecke war. James erglühte vor Freude und eilte ihm entgegen.
    »Ich bin James«, sagte er und berührte freudig die Fühlhörner des anderen. »Und du?«
    »Egbert«, antwortete der andere. »Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, James.«
    »Ganz meinerseits«, erwiderte James; und dann erkundigte er sich begierig, wie alle Schnecken es tun: »Was gibt es Neues?«
    »Die Nachricht«, sagte der andere. »Die Nachricht ist durchgekommen.«
    »Nein!« rief James.
    »Tatsache«, bestätigte Egbert. »Es ist Homo sapiens, natürlich; man hätte es sich denken können.« Er seufzte.
    »Homo sapiens?« fragte James. »Also, ich hätte es nicht von ihnen gedacht. Bei all ihrem Herumgerenne schienen sie so harmlose große Wesen zu sein. Ich habe gerade einen beobachtet ...«
    »Sie mögen harmlos aussehen«, unterbrach Egbert streng, »aber der Übermut ist in ihnen. Und wir können es natürlich nicht dulden. Nachdem wir durch die halbe Galaxis gekommen sind, um den anderen zu entgehen. Ihnen, du weißt schon.«
    »Richtig«, sagte James. Gedankenvoll setzte er hinzu: »Manchmal denke ich, wir hätten sie letztes Mal zerschmettern sollen, als sie den Planeten überrannten, auf dem wir waren. Wenn nicht das vorletzte Mal.«
    »Aber was für eine Arbeit es gewesen wäre«, protestierte Egbert. »Natürlich hatten sie nur die primitiven materiellen Waffen, Desintegratoren und dergleichen. Aber es waren so viele von ihnen – Hunderte von planetarischen Systemen, alle bevölkert bis zur Belastbarkeitsgrenze. Was für eine mühevolle Arbeit, sie alle auszulöschen. Und wie einfach, im Vergleich dazu, wenn wir uns auf unseren eigenen Schutz beschränken.«
    »Ach ja«, seufzte James. »Wir sind eben von Natur aus sensibel und müssen darauf bedacht sein, uns vor Überanstrengung zu hüten. Nun, ich glaube, hier sind wir schließlich doch besser daran, selbst wenn Homo sapiens hin und her stürzt, als ob sein Gehäuse in Flammen stünde. Wer hätte je gedacht, daß eine Lebensform so aktiv werden könnte? Aber was ist es übrigens, das sie getan haben?«
    »Nun«, sagte Egbert geheimnisvoll, »es ist fast unglaublich, aber da es durch die normalen Kanäle kommt, muß es wahr sein. Die offizielle Nachricht ist gerade vom Euphrat, oder vom Niltal, oder irgendwo dort durchgesickert. Einer von ihnen hat tatsächlich das Rad erfunden!«
    »Nein!« rief James verblüfft.
    »So heißt es«, bekräftigte Egbert. »Ich kann verstehen, daß du überrascht bist. Ich

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