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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ferne Zukunft. So ein Mann bin ich.«
    »Wir wissen es, Mr. Johnson«, sagte Raby hinter ihm. »Sie haben es uns oft gesagt, wissen Sie.«
    »Wozu sitzen wir dann hier?« rief William, von einem zum anderen blickend. »Wo sind die Männer, die mit mir sprechen sollten? Wo sind die Wissenschaftler? Wo sind die Historiker? Wo sind die wissenschaftlichen Institute, die sich für einen Mann wie mich interessieren sollten?«
    »Es gibt keine«, sagte Jix. »Jeder hat Ihnen das gesagt. Es ist nicht so, wie Sie sich das vorstellen. Alle wissen alles über diese Dinge, die Sie wissen, aber sie sind zu beschäftigt, um sich damit abzugeben.«
    »Beschäftigt? Beschäftigt mit was?« rief William.
    »Wir haben Ihnen gesagt und wieder gesagt, Mr. Johnson«, sagte Raby geduldig, »daß es keinen Zweck hat, uns danach zu fragen, weil es keine Sprache gibt, die erklären könnte, was die Leute tun. Sie müssen einfach verstehen.«
    »Dann helft mir. Helft mir, daß ich verstehe.«
    »Aber Sie können nicht«, sagte Raby. »Sie wurden nicht gezüchtet, um zu verstehen, Mr. Johnson. Es erforderte viele Generationen von Genselektion und Kreuzung, um Menschen zu entwickeln, die verstehen konnten. Das ist der Grund, warum die Erwachsenen nichts haben, worüber sie mit Ihnen sprechen könnten.«
    William ballte seine Fäuste. »Warum redet dann ihr zwei mit mir? Warum?«
    »Aber wir sind bloß Kinder, Mr. Johnson.«
    »Kinder!« Williams Stimme wurde von einem trockenen Aufschluchzen unterbrochen. »Ihr nennt euch Kinder? O nein. Kinder sind klein und nicht stark. Man zeigt ihnen, was sie lernen müssen. Kinder glauben einem. Ihr? Kinder?«
    »Aber wir sind Kinder«, sagte Jix.
    »Nein, das seid ihr nicht.« William richtete sich auf, starrte sie wild an. »Kinder? Ihr seid Ungeheuer. Ungeheuer, die stärker sind als ich. Ungeheuer, die alles wissen, alles können, die keine Spur von natürlichen Gefühlen haben. Kinder? Kinder lachen. Kinder weinen. Ihr lacht oder weint nicht, keiner von euch. Ihr haßt nicht. Ihr liebt nicht.«
    »Mr. Johnson!« sagte Raby. »Sie wissen es besser. Wir lieben alle. Wir lieben auch Sie.«
    »Mich? Lieben? Wenn ihr mich so quält, Tag für Tag? Wenn ihr mir nachgeht, mich lächerlich macht, immer hinter mir her seid, mich aufstöbert ...«
    »Wir werden fortgehen, wenn Sie es wollen«, sagte Jix. »Aber jedesmal, wenn wir weggehen, kommen Sie und suchen uns.«
    »Nicht euch! Nicht euch!« William fuchtelte mit seinen Fäusten. »Ich will richtige Leute, erwachsene Menschen, mit denen ich reden kann!«
    »Aber niemand außer uns hat Zeit, mit Ihnen zu reden«, sagte Jix. »Das haben wir Ihnen schon gesagt. Außerdem müssen wir auf Sie achtgeben. Wenn wir nicht aufpassen, laufen Sie Gefahr, daß Ihnen etwas passiert. Sie tun immer irgend etwas, das Sie in Gefahr bringt, wenn wir Sie allein lassen, und dann müssen wir Sie fangen, bevor Sie es tun.« Er machte eine Handbewegung zur tiefen Wunde im Berghang, wenige Meter von ihnen entfernt. »Vorgestern wären Sie beinahe in den Steinbruch gefallen.«
     
    »In den Steinbruch!« ächzte William. »Mein Gott! Und warum habt ihr dort einen Steinbruch angelegt? Wolltet ihr einfach einen? So zum Spielen, wie? Ihr habt mir doch erklärt, heutzutage werde nicht mehr mit Stein gebaut?«
    »Unser Vater wollte den Steinbruch«, sagte Raby. »Das haben wir dir gesagt.«
    »Er?« William stieß ein hohes, hysterisches Lachen aus. »Der große Mann? Das geheimnisvolle Oberhaupt des Haushalts, das einen Teil der Zeit nicht einmal existiert? Ihr meint, er brauche richtigen Stein? Einfachen Stein?« Williams Stimme hob sich in Wellen hysterischen Gelächters. »Einfachen, gewöhnlichen Kalkstein? Wozu?«
    Die beiden Jungen sahen einander hilflos an.
    »Das gehört wahrscheinlich zu den Dingen, die ich ›verstehen‹ muß, nicht wahr?« brüllte William, als er ohne Antwort blieb. Er sprang auf. »Lügner! Schwindel, alles Schwindel!« Er begann mit den Füßen zu stampfen. »Humbug! Dummes Zeug ...«
    Plötzlich verstummte er, ließ die Arme sinken und starrte sie an, während der gequälte, hoffnungslose Ausdruck in sein Gesicht zurückkehrte. Er fiel auf die Knie und streckte ihnen die mageren Arme entgegen.
    »Bitte«, sagte er. »Bitte ...! Ihr könnt alles. Ich weiß, daß Ihr alles könnt. Befreit mich aus meinem Elend. Macht mich glücklich hier. Macht, daß ich nichts anderes weiß. Macht mich vergessen. Richtet mich her ... bringt mich in Ordnung ...«
    Die zwei

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