Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Augen waren noch wild wie die eines gefangenen Tieres. Sie starrten in die Ferne zu den dunstigen Vorbergen; und langsam bildeten sich zwei Tränen in ihnen, quollen über die Lider und rannen über sein hageres Gesicht.
    »Heim ...«, sagte er plötzlich mit gebrochener Stimme, »heim ...«
    Jix streckte seinen Arm aus und rieb langsam und besänftigend Williams Schulter.
    »Nun, Mr. Johnson«, sagte er. »Sie wissen, daß Sie nicht nach Hause gehen können. Sie können in der Zeit nur vorwärts gehen, nicht rückwärts. Wir haben Ihnen immer und immer wieder gesagt, daß Sie nicht nach Hause gehen können.«
    William verbarg sein Gesicht in den Händen und schluchzte.
    »Aber Mr. Johnson«, sagte Jix, »es hat wirklich keinen Zweck, unglücklich zu sein. Wenn Sie die Augen aufmachen und sich umsehen, werden Sie alle möglichen Dinge entdecken, die Sie erfreuen. Sehen Sie, wie die Vorberge aus der Ebene steigen – sehen Sie nur, Mr. Johnson.« Langsam und widerwillig hob der Mann seinen Kopf und blickte in die angezeigte Richtung. »Diese helleren Umrisse hinter ihnen und über dem Dunst, das sind die richtigen Berge, bloß sieht man sie nicht so gut, weil wir hohe Luftfeuchtigkeit und eine Temperaturinversion haben. Ist das nicht ein schöner Anblick, Mr. Johnson?«
    William schluckte.
    »Und sehen Sie das an«, warf Raby ein und hielt ihm ein Gras vor die Nase. »Sehen Sie das an, Mr. Johnson. Sehen Sie, wie fein und scharf die Strukturlinien sind. So schön. Vollkommenheit in einem kleinen Stück. Macht Sie das nicht glücklich?«
    Plötzlich schlug William die Hand, die das Gras hielt, zur Seite.
    »Nein!« rief er. »Nein!«
    »Bitte, Mr. Johnson«, sagte Jix. Er ließ seine Hand besänftigend über das knochige Rückgrat des Erwachsenen streichen, abwärts und wieder aufwärts. »Versuchen Sie, Ihre Umwelt zu mögen. Sie werden sich viel besser fühlen, wenn Sie es tun. Es ist hübsch hier, aber Sie wollen sich nicht eingestehen, daß es Ihnen gefällt.«
    »Das ist nicht wahr!« William blickte finster von einem jungen Gesicht zum anderen. »Es ist nicht wie daheim.«
    »Aber Sie können nicht nach Hause«, sagte Raby. »Außerdem war es damals wirklich nicht sehr schön, Mr. Johnson, Sie wissen das so gut wie ich, aber Sie wollen es nicht zugeben. Es war schmutzig, und die Leute waren die ganze Zeit krank, oder etwa nicht?«
    »Nein!« explodierte William. »Es war schön und einfach und natürlich ...« Er schluchzte wieder auf. »Es gab Leute, mit denen man reden konnte. Einfache Leute, die einfache Dinge mochten und in einfachen Häusern wohnten. Gewöhnliche Leute, und sie aßen richtiges Essen – richtige, gekochte Mahlzeiten.«
    »Sie können alles zu essen haben, was Sie wollen, Mr. Johnson«, sagte Jix. »Wir werden es Ihnen geben, sobald wir nach Hause kommen.«
    »Ich will euer Essen nicht!« rief William verzweifelt. »Es ist nicht richtig! Es ist nicht natürlich! Es ist künstliches Zeugs und schmeckt nach nichts.«
    »Wieso, es ist richtiges, gesundes Essen«, widersprach Jix. »Und Sie wissen auch das, Mr. Johnson. Es ist genausogut wie das Essen, das Sie sich zu verschaffen pflegten, indem Sie Tiere töteten und Pflanzen kochten. Es ist bloß aus den wesentlichen Grundstoffen hergestellt, das ist alles.«
    »Ich sage, es ist ein eintöniger, ekelhafter Fraß!« William rückte herum und machte Bewegungen, als wolle er aufspringen und fliehen, aber er tat es nicht. Er ließ den Kopf hängen. »Es ist nicht richtig«, flüsterte er zu dem Gras zwischen seinen Knien. Nach einem Moment hob er seinen Kopf mit einem Ruck und starrte Jix höhnisch ins Gesicht. »Ihr glaubt so genau zu wissen, was ich wirklich will, und ihr seid so bemüht, es mir zu geben, nicht wahr? Und warum? Warum?«
    »Wir haben Mitleid mit Ihnen, Mr. Johnson«, sagte Jix, der sein Gesicht nicht abwandte und keine Miene verzog, als der heiße Atem des Mannes ihm entgegenschlug.
    »Das kann ich mir denken.« William stieß sich plötzlich vorwärts und auf seine Knie, so daß er vor Jix kniete und den sitzenden Jungen überragte. »Weißt du, was ich bin?« sagte er mit zitternder Stimme. »Ich bin Physiker, ein Forschungsphysiker. Ich habe vier Universitätsgrade. Ich habe einen Jahresetat von einer Million, mit dem ich anfangen kann, was ich will – und ich tat etwas damit, das noch nie getan wurde, etwas, zu dem noch nie jemand intelligent und geschickt und kenntnisreich genug gewesen ist. Ich reiste in die Zukunft, in die

Weitere Kostenlose Bücher