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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Jungen sahen ihn mit traurigen und ernsten Augen an.
    »Armer Mr. Johnson«, sagte Jix. »Das können wir nicht machen. Wenn Sie verstünden, dann würden Sie wissen, daß es nicht recht von uns wäre. Wenn wir Sie veränderten, würde es Sie verderben, und wir selbst wären verdorben, uns darauf einzulassen. Es ist nicht recht, Leute zu verändern, Mr. Johnson. Nur sie selbst dürfen das tun. Verändert der Mensch sich selbst, ist das in Ordnung, aber andere dürfen das nicht mit ihm machen.«
    »Aber ich bin kein Mensch!« rief er verzweifelt. »Ich bin ein Tier. Ich bin ein Haustier für euch. Habt Mitleid, ich bitte euch! Habt Mitleid ...«
    »Nein, Mr. Johnson«, sagte Jix. »Selbst Sie wissen das. Sie sind kein Tier oder Haustier. Sie sind ein Mensch mit einem Verstand, der seinen eigenen Weg finden muß, wie jeder.«
    »Aber ich kann nicht ... ihr alle sagt, daß ich es nicht könne!«
    »Armer Mr. Johnson«, sagte Raby leise. »Wenn Sie nur verstünden.«
    »Macht mich verstehen«, bat William.
    »Niemand kann Sie verstehen machen, Mr. Johnson. Sie wissen das. Wir haben es Ihnen gesagt.«
    William schrie und sprang auf die Füße. Er reckte seine zitternden Hände in die Luft und schrie zum Himmel. Und dann wirbelte er herum, bevor die schnellen Reflexe der Jungen zu Reaktionen führen konnten, und rannte auf den Steinbruch zu. Im vollen Lauf erreichte er die Kante und schoß vorwärts ins Leere. Einen Sekundenbruchteil schien er in der freien Luft vorwärts zu rennen, dann stürzte er in die Tiefe und kam außer Sicht.
    Die Jungen waren aufgesprungen und liefen zum Rand des Steinbruchs, doch bevor sie ihn erreichten, hörten sie den dumpfen Aufschlag in der Tiefe. Geröll polterte und prasselte, dann war alles still. Sie standen am Rand, blickten hinunter und sahen tief unten William Johnsons zerschmetterten Körper im nassen grauen Felsgeröll liegen.
    Sie sahen einander an. Dann wanderten sie am Rand des Steinbruchs entlang abwärts, bis sie an die Zufahrt kamen und durch sie den Boden des Steinbruchs betraten.
     
    Die Mutter war im Garten ihres Hauses, das nicht wie ein Haus aussah, wenigstens nicht wie eins von den Häusern, die William bisher gekannt hatte, als sie den zerbrochenen und blutigen Leichnam brachten. Sie wandte sich zu ihnen um, eine große Frau mit blasser Haut und dunklem Haar, und so schön wie sie. Sie sah, was von William Johnson übrig war, und ein Austausch von Blicken mit den Jungen schien ihr alles zu sagen, was sie wissen mußte.
    »Er stürzte sich plötzlich in den Steinbruch, Mutter«, sagte Raby. Er blickte mit Augen, die noch die Augen eines Kindes waren, zu der großen Frau auf. »Ist er ganz kaputt?«
    »Nein, Raby«, antwortete sie. »Nichts kann jemals ganz kaputt sein. Gib ihn mir.« Sie nahm den toten Mann mit Leichtigkeit aus Jix' Armen in ihre eigenen. »Ich werde ihn eurem Vater geben, wenn er zurückkommt. Euer Vater wird ihn richten, und morgen früh wird er so gut sein wie zuvor.«
     

 
Nenne ihn »Herr«
     
    So sicher die Sonne morgens über den Hügeln von Kentucky aufging, so sicher war Kyle Arman beim ersten Tageslicht auf den Beinen. Um diese Jahreszeit hatte der Tag mehr als elfeinhalb Stunden, die es zu nutzen galt. Kyle kleidete sich an und ging hinaus, um den grauen Wallach und den Schimmelhengst zu satteln. Er ritt den Hengst, bis der erste Übermut aus dem Tier war, dann führte er beide Pferde um das Haus und band sie vor der Küchentür an zwei in das Mauerwerk eingelassene Eisenringe. Er ging hinein, um zu frühstücken.
    Die Botschaft, die vor einer Woche gekommen war, lag neben seinem Teller mit gebratenem Schinken und Spiegeleiern. Tina, seine Frau, stand mit dem Rücken zu ihm am Brotkasten. Er setzte sich und fing zu essen an, während er den Brief noch einmal las.
    »... der Prinz wird inkognito unter einem seiner Familientitel reisen, als Graf Sirü North, und sollte nicht mit Majestät«, angeredet werden. »Du wirst ihn ›Herr‹ nennen ...«
    »Warum mußt gerade du es sein?« fragte die Frau.
    »Tina«, sagte er in einem Ton, der halb ungeduldig und halb bekümmert war.
    »Warum?«
    »Meine Vorfahren waren Leibwächter – damals in den Eroberungskriegen gegen die Fremden. Ich habe es dir schon erzählt. Meine Ahnen retteten mehr als einmal die Dynastie.«
    »Die Fremden sind jetzt alle tot, und der Herrscher hat ein Dutzend andere Welten! Warum kann sein Sohn nicht dort reisen? Warum muß er ausgerechnet hierher auf die Erde kommen

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