Vorsicht Playboy
mit einem anderen Mann erwischt, den sie liebte, der aber kein Geld hatte’ Sie hatte vor, sich später scheiden zu lassen und dann mit dem anderen von der Abfindung zu leben, die sie von Joel fordern wollte. Und damit nicht genug, sie rächte sich auch noch an Joel, als er mit ihr Schluss machte, und sagte ihm brutal, sie hätte sein Baby abgetrieben”, enthüllte Agnes schaudernd.
Kathryn konnte nicht verbergen, wie entsetzt sie war. Also hatte sie richtig vermutet. Hinter Joels zynischem Verhalten steckte eine andere Frau. “Wie kann jemand nur so grausam sein?” flüsterte sie fassungslos.
“Sie war eine kalte, bösartige Person. Lange Zeit war Joel am Boden zerstört, und wir haben alle mit ihm gelitten. Schließlich hat er den Schock überwunden, aber seitdem ist es, als hätte er eine Mauer um sich errichtet, die mit jedem Jahr unüberwindbarer wird. Liebe gibt es für ihn nicht. Er lässt niemanden an sich heran, und das wird letztlich jede Frau verprellen, die ihn liebt. Er ist nett und großzügig, doch sein Herz bleibt verschlossen. Ich habe es immer wieder erlebt und möchte nicht, dass es Ihnen auch so ergeht”, sagte Agnes mitfühlend.
“Woher wollen Sie wissen, dass es so kommt?” fragte Kathryn matt.
Nachdenklich trank Agnes einen Schluck Tee, dann sah sie sie offen an. “Weil Sie hier sind und er nicht. Sie denken an ihn und nicht an sich.”
Kathryn schoss das Blut in die Wangen. “Er musste gestern mit einer Rettungsmannschaft in die Berge ausrücken und ist erst gegen Morgen zurückgekommen. Da braucht er den Schlaf “, versuchte sie, ihn in Schutz zu nehmen.
Doch Agnes konnte sie nichts vormachen. “Mag sein. Aber die meisten anderen hätten ihn geweckt und zu mir rausgeschickt, damit er sie in Schutz nimmt.”
An die anderen Frauen oder die Geliebten, die nach ihr kommen würden, wollte Kathryn nicht erinnert werden. Jetzt war sie bei Joel, und diese Zeit gehörte ihr. “Ich bin nicht wie die anderen.“
Tröstend tätschelte Agnes ihr die Hand. “Nein, das sind Sie nicht. Ich wünschte nur, das würde die Dinge anders machen.” Sie seufzte und schüttelte traurig den Kopf. “Ich fürchte, Master Joel wird sich nicht ändern.”
Sekundenlang schwieg Kathryn. “Sie haben Recht”, gestand sie endlich. “Ich liebe ihn. Aber von mir wird er es nicht erfahren. Er darf es nie wissen. Sie müssen mir versprechen, es ihm nicht zu sagen. Ich erwarte ja gar nicht, dass er mich liebt. Er hat mir unmissverständlich klargemacht, dass dies für ihn nur eine weitere flüchtige Affäre ist. Es wird wehtun, wenn’s vorbei ist, aber es wäre für mich noch viel schmerzlicher, wenn er mich bemitleiden würde. Alles könnte ich ertragen, nur das nicht”, fügte sie leise hinzu.
Wieder sah Agnes sie mitfühlend an. “Keine Sorge, ich schweige wie ein Grab”, versprach sie. “Ihr Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. Ich wünschte, ich könnte etwas tun. Aber bei Master Joel sitzt das Ganze zu tief. Trotzdem werde ich für Sie beten, dass er zur Vernunft kommt und erkennt, was er an Ihnen hat. Sie wären die Richtige für ihn, und ich kann nur hoffen, dass er es auch merkt. “
Damit war alles gesagt, und sie kamen nicht mehr auf Joel zu sprechen. Eine Weile plauderten sie über allgemeine Dinge, dann entschuldigte Kathryn sich und ging nach oben, um zu duschen und sich umzuziehen - und zu packen.
Vorher schaute sie bei Joel vorbei, doch er schlief immer noch fest, und sie brachte es nicht übers Herz, ihn zu wecken. Geräuschlos schloss sie die Tür. Sie würde die unauslöschliche Erinnerung an ihre leidenschaftliche Liebesnacht mitnehmen, das musste ihr genügen.
Kathryn verspürte einen schmerzlichen Stich in der Brust. Es genügte ihr aber nicht. Sie wollte für immer mit Joel zusammenbleiben, doch es gab keine gemeinsame Zukunft, weil eine unbekannte Frau Joel seelisch zerstört hatte.
Niedergeschlagen wandte Kathryn sich ab. Da sie die Vergangenheit nicht ändern konnte, blieb ihr nur, tapfer zu sein und sich mit den Gegebenheiten abzufinden.
Kathryn war fertig angekleidet und packte gerade ihre Sachen zusammen, als ein Geräusch sie aufmerken ließ. Joel stand an der Tür, unrasiert, das Haar zerzaust, die Decke wie eine Toga um sich gewickelt, so dass die nackten Füße unten herauslugten. Bei seinem Anblick musste Kathryn lächeln. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme gestürzt, um ihn nie mehr loszulassen, doch sie widerstand der Versuchung.
“Was tust du
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