Vorsicht Playboy
habe ich keinerlei Schutzvorkehrungen getroffen”, erklärte er grimmig. “Ich war so verrückt nach dir, dass ich einfach nicht daran gedacht habe.“
Nun begriff Kathryn. Blind vor Liebe, hatte auch sie keinen Gedanken daran verschwendet. Doch ganz offensichtlich erschreckte Joel die Vorstellung, sie könnte ihn jetzt möglicherweise in der Hand haben.
“Ich verstehe. Aber ich glaube nicht, dass etwas passiert is t“, erwiderte sie mühsam gefasst. Es tat weh, wie kühl Joel ihre Beziehung sah. Für Kathryn hatte es nur den Rausch der Leidenschaft gegeben. An etwaige Folgen hatte sie nicht gedacht. Bei ihm war das offensichtlich anders.
Er schob die Hände in die Taschen und kam zu ihr. “Trotzdem wäre es möglich, dass du schwanger geworden bist“, erwiderte er hart.
“Sicher… aber ich habe gerade die Periode gehabt, da ist das Risiko gering”, gab sie zu bedenken.
“Aber falls du schwanger sein solltest … was wirst du dann tun?”
Hilflos zuckte sie die Schultern. “Was jede andere Frau auch tun wurde.”
Abschätzig verzog Joel die Lippen. “Dann würdest du abtreiben”, stellte er kalt fest.
Sekundenlang konnte Kathryn ihn nur schockiert ansehen. Das hatte sie nicht gemeint. “Nein”, erklärte sie bestimmt und richtete sich auf. “Natürlich würde ich das nicht tun!” Die Kehle war ihr plötzlich wie zugeschnürt. “Wie kannst du so etwas denken … dass ich meinem eigenen Kind das antun würde? Wofür hältst du mich eigentlich?” fügte sie zornig hinzu und kniete sich hin. Ihr fiel ein, dass sie nackt war, und sie hüllte sich in die Bettdecke.
Ihr Ausbruch schien Joel zu überraschen. “Du wärst nicht die Erste”, erklärte er schroff.
Kathryn fiel ein, was Agnes ihr erzählt hatte, und ihr Zorn verflog. “Nein, ich wäre nicht die Erste. Aber so bin ich nicht. Wenn ich schwanger wäre, würde ich mein Baby behalten. Dass würden wohl die meisten Frauen tun, wenn sie die Wahl hätten”, sagte sie eindringlich.
Einen Augenblick lang betrachtete Joel sie mit zusammengekniffenen Augen, dann ging er zum Fenster, zog die Vorhänge beiseite und blickte hinaus. Ihr entging nicht, wie angespannt seine Haltung war. Sprich mit mir, beschwor Kathryn i stumm. Sag mir, was in dir vorgeht. Lass mich an dich heran.
Als hätte er sie gehört, drehte Joel sich um und sah sie an. Seine Miene war starr. “Vielleicht findest du meine Reaktion übertrieben, aber ich habe gute Gründe dafür.” Er atmete tief durch, und es schien ihm schwer zu fallen, so viel von sich preiszugeben. “Ich war einmal mit einer Frau verlobt, die ich geliebt habe und von der ich mich wiedergeliebt glaubte. In Wirklichkeit wollte sie nur mein Geld. Als sie ein Kind von mir erwartete, ließ sie es abtreiben”, enthüllte er mit ausdrucksloser Stimme.
Kathryn spürte, wie sehr er selbst jetzt noch darunter litt. „Es tut mir so Leid”, sagte sie sanft.
Joel sah sie eindringlich an. “Ich will nicht, dass mir so etwas noch einmal passiert, Kathryn.”
Sie nickte und fragte sich, ob ihm bewusst war, was er damit offenbart hatte.
Dass er einmal geliebt hatte. Ein Hoffnungsschimmer. Was einmal war, konnte wieder geschehen. “Das ist verständlich. “
Seufzend setzte Joel sich zu ihr auf die Bettkante. “Sonst treffe ich stets Vorkehrungen, aber du schaffst es, mich völlig um den Verstand zu bringen. Du könntest schwanger geworden sein, und wenn es so ist, musst du mir versprechen, das Baby nicht abtreiben zu lassen.”
Um zu überspielen, dass sie mit den Tränen kämpfte, legte Kathryn ihm die Hand an die Wange. “Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich das niemals tun würde. Aber wenn es dich beruhigt, gebe ich dir mein Wort.”
Joel schloss kurz die Augen und schien sich zu etwas durchzuringen. “Du wirst es mir sagen, wenn du schwanger bist? Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, und ein Kind sollte wissen, wer seine Eltern sind.”
“So denke ich auch.” Spontan legte sie ihm die Arme um den Nacken. “Wenn’s passiert ist, sag ich’s dir, Joel. Ich würde dir dein Kind niemals vorenthalten”, flüsterte sie bewegt. Als er sie an sich zog, schloss sie die Augen, weil die Gefühle sie zu überwältigen drohten.
“Danke”, sagte er rau. “Bitte entschuldige, dass ich dir wehgetan habe, aber ich hatte Angst, das Gleiche noch einmal durchmachen zu müssen. Ich hätte wissen müssen, dass du nicht wie sie bist. Du bist eine wunderbare Frau, Kathryn Templeton.”
Alles hätte
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