Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)
inzwischen auch seinen Bruder auf Hannes und Maria aufmerksam werden lassen. »Die kleinen Fuzzis! Was machen die denn hier?«, fluchte er laut und sprang, etwas weniger elegant als Hannes und Maria kurz zuvor, von dem Zwischengeschoss auf den Boden. Dann nahm er ebenfalls die Verfolgung auf.
Hannes und Maria konnten ihren kleinen Vorsprung noch etwas weiter ausbauen und flitzten Haken schlagend zwischen den Maschinen hindurch, wo sie schließlich auf Kai stießen.
»Nichts wie weg hier!«, flüsterte ihm Hannes zu. »Sie haben uns entdeckt und sind hinter uns her.«
Kai, der einen Teil der Verfolgungsjagd über Jorgos Kopfkamera auf seinem Notebook beobachtet hatte, war schon startklar. Hannes schnappte sich sein Skateboard und Maria ihre Rollerblades, die sie bei Kai in der Nähe deponiert und eigentlich nur vorsorglich mitgenommen hatten. Jetzt wussten sie, wozu sie gut waren.
In Windeseile streifte Maria ihre Blades über. Gerade noch rechtzeitig. Denn in diesem Moment bogen die Brüder um die Ecke und entdeckten die Krokodile.
Zu dritt rasten sie los. Sie schafften es ohne Probleme von dem Maschinenpark in die Haupthalle. Doch als Maria sich besorgt zu Kai umdrehte, sah sie, dass er mit seinem Rollstuhl doch erheblich zu kämpfen hatte und das hohe Tempo sicherlich nicht mehr allzu lange würde mithalten können.
In diesem Moment tauchte die heftig hin und her schwingende Eisenkette des Krans vor Kai auf, der sich schnell seinen Sicherheitsgurt umschnallte.
»Festhalten!!!«, hörten sie Frank aus voller Lunge brüllen.
Tatsächlich schaffte es Kai, die schlingernde Kette mit beiden Händen zu erwischen und zu sich ranzuziehen. Er hakte sich mit einem Arm ein und hielt sich mit der anderen Hand am Rollstuhl fest. Mit einem Ruck wurde er vorwärtsgerissen und mit nun doppeltem Tempo in Richtung Ausgang gezogen. Maria konnte wieder Vollgas geben.
Doch auch die Boller-Brüder hatten jetzt die Haupthalle erreicht und entschieden sich für ein schnelleres Fortbewegungsmittel. Sie sprangen kurzerhand in den Camaro, legten den Rückwärtsgang ein und schlitterten mit einer 180-Grad-Drehung in Fahrtrichtung.
Der rote Zwilling saß am Steuer und grinste siegessicher. Er ließ den Motor aufheulen, legte einen Gang ein, gab Vollgas und löste die Bremse. Die Reifen drehten durch, quietschten und qualmten und hinterließen schwarze Streifen auf dem glatten Boden. In der Halle machte sich der Gestank nach verbranntem Gummi breit. So nahm der Camaro schließlich mit schlingerndem Heck die Verfolgung der drei Krokodile auf.
10. Kapitel
Von ihrem Versteck hinter den Drahtrollen aus hatten Olli und Jenny die wilde Verfolgungsjagd beobachtet. Da sie sich dem Ausgang am nächsten befanden, fiel Olli nur eins ein, um seinen Freunden möglichst schnell und effektiv zu Hilfe zu kommen.
»Los, wir müssen dem Auto den Weg versperren!«, rief er Jenny zu und stemmte sich mit aller Kraft gegen eine der schweren Stahldrahtrollen. Aber Jenny rührte sich nicht.
»Jenny! Hilf mir!«, befahl Olli.
»Vergiss es, die Hose habe ich mir schon versaut!«, weigerte sich Jenny.
»Jenny, das ist KEIN Spiel!!!«, schrie Olli sie an. Er war – was eigentlich eher selten vorkam – wirklich richtig verzweifelt. Mit aller Kraft stemmte er sich noch einmal gegen die Stahlrollen. Doch vergeblich. »Kommt … schon …«, schrie er und schmiss sich wütend dagegen.
Gezogen von der Eisenkette, die Frank geschickt lenkte, war Kai mit dem Rollstuhl jetzt ebenso schnell unterwegs wie Maria auf ihren Rollerblades. Doch nun schienen Hannes’ Kräfte nachzulassen, er kam auf dem Skateboard nicht mehr ganz so schnell voran und war etwas zurückgefallen.
»Komm schon!«, rief Kai ihm zu.
»Hannes, schneller!«, flehte Maria.
Jorgo und Frank blickten besorgt nach hinten. Der Camaro holte auf.
Als Jenny sah, wie der Camaro seinen Abstand zu Kai und den anderen immer mehr verringerte, bekam sie es doch mit der Angst zu tun. Wimmernd drückte sie mit einer Hand gegen die Stahlrolle vor ihr. Nichts rührte sich. Auch ein Versuch mit beiden Händen brachte kein Ergebnis. Missmutig stemmte sich Jenny schließlich gemeinsam mit Olli und ganzem Körpereinsatz gegen den Stapel Stahlrollen. Dann blickte sie fassungslos an sich herunter – ihr Shirt und ihre Hose waren nun vollends verdreckt.
»Ich kotze. Echt!«, schimpfte sie leise vor sich hin. Doch sie stemmte sich weiter tapfer gegen die Rollen. Und plötzlich bewegten sie sich ein paar
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