Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)
den ganzen Raum verteilt. Inmitten des ganzen Chaos saß Eva Weißmann und schlug sorgfältig einen Stapel gerahmter Fotografien in Packpapier, bevor sie sie in einem der Kartons verstaute.
Sie hielt inne und betrachtete eines der Bilder. Es stammte aus den 30er-Jahren und zeigte eine Handvoll Männer in dem Bergwerk, das nun das Hauptquartier der Krokodile war.
»Soll das Bild von deinem Vater in der Mine in die Keller- oder in die Wohnzimmer-Kiste?«, unterbrach sie ihren Mann beim Kartonfalten.
»Keller«, murmelte Ollis Vater düster.
Da hörten sie, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde, und im nächsten Moment stürmten die Krokodile auch schon ins Wohnzimmer. Wie so oft waren sie mal wieder völlig verdreckt und außer Atem. Bernd Weißmann schüttelte den Kopf.
»Mama, Papa, hört auf zu packen!«, befahl Olli seinen Eltern.
»Die Fabrik wird sabotiert!«, rief Maria aufgeregt.
»Alles, was in den letzten Monaten passiert ist, war Absicht!«, ergänzte Olli.
»Wir haben Beweise«, erklärte Hannes stolz.
Kai zog sein Notebook aus der Tasche, klappte es auf und versuchte, einen Platz auf dem in völligem Chaos versunkenen Tisch zu finden. Schnell rückte Eva Weißmann unbeholfen einige Bücherstapel gerade.
»Ja, also, normalerweise sieht es nicht so bei uns aus …«, murmelte sie entschuldigend und versuchte, mit dem Fuß unauffällig einige Zeitungsstapel unter dem Sofa verschwinden zu lassen. Dann fuhr sie sich mit den Fingern durch die Haare, um ihre zerzauste Frisur ein wenig in Ordnung zu bringen.
Kai schaltete den Rechner an. Alle schauten gebannt auf den Monitor. Doch zunächst tat sich erst einmal gar nichts. Der Rechner, der nicht mehr das jüngste Modell war, brauchte ewig zum Hochfahren.
»Will vielleicht jemand etwas trinken?«, versuchte Ollis Mutter, das angespannte Schweigen etwas aufzulockern.
Die Krokos schüttelten den Kopf. Sie waren viel zu aufgeregt und warteten ungeduldig auf die Bilder von Kais Rechner.
»Ich hätte gerne ein Evian, bitte«, meldete sich dann jedoch Jenny zu Wort.
»Äh, so was haben wir leider nicht«, antwortete Eva Weißmann irritiert.
»Oh«, meinte Jenny enttäuscht. »Na dann, Volvic geht auch.«
»Wir haben leider nur Wasser«, erklärte Ollis Mutter.
»Nein, danke!« Jenny winkte ab. »Dann lieber gar nichts.«
Auf dem Monitor des Notebooks bewegte sich endlich etwas. »Okay, es geht los!«, verkündete Kai. Alle rückten ein wenig näher, um möglichst viel auf dem kleinen Bildschirm erkennen zu können.
Kai startete das Videoprogramm: Hannes und Maria erschienen auf dem Monitor. Sie schnitten sich gegenseitig Grimassen und kicherten.
Alle im Raum drehten sich zu Hannes und Maria um, denen die Situation ausgesprochen peinlich war.
»Ja, also … Das Wichtige kommt gleich«, lenkte Kai die Aufmerksamkeit wieder auf den Rechner. Das Bild auf dem Monitor begann jetzt heftig zu wackeln und wurde unscharf. Dann lag die Kamera still auf der Seite und versuchte, die Playmates im Schrank scharf zu stellen.
»Wo ist das denn bitte?«, fragte Marias Mutter ein wenig pikiert.
»Ähm, ja … Kai: Anderes Video vielleicht?«, bat Hannes.
Kai klickte hastig auf eine Taste. Das nächste Video öffnete sich. Es zeigte die Bilder aus Jorgos Helmkamera, die er aus dem Führerhaus des Krans gefilmt hatte.
»Oh Gott, das ist ja … OLIVER!«, rief Eva Weißmann entsetzt. »Wart ihr etwa in der Fabrik?!«
»Ja, kurz …«, verteidigte sich Olli. »Aber mach hier jetzt mal keinen Aufstand! Wir sind hier gerade dabei, euch zu retten!«
Seine Mutter warf ihm einen zweifelnden Blick zu.
Auf dem Video war jetzt zu sehen, wie Jorgo und Frank den Kran wild hin und her fahren ließen und sich dabei fast totlachten.
»Sagt mal, was hat euch denn da geritten!?«, mischte sich jetzt auch Ollis und Marias Vater ein. »Wie seid ihr da überhaupt reingekommen?«
»Ist doch egal«, sagte Maria, die jetzt nicht auch noch beichten wollte, dass sie die Ausweise ihrer Eltern gestohlen hatte. »Jetzt schaut’s euch doch erst mal richtig an!!«
»Egal? EGAL!?« Ihre Mutter war nun endgültig aufgebracht. »Das ist überhaupt nicht egal, ihr könnt da doch nicht einfach einbrechen!!!«
»Wir sind nicht eingebrochen, DIE sind eingebrochen!«, verteidigte Hannes die Geschwister.
Bernd Weißmann konzentrierte sich plötzlich wieder auf das Geschehen, das über den Monitor flimmerte. Gerade sah man, wie der Camaro in die Halle einbog. Die Wagentür öffnete sich
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