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Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)

Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)

Titel: Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Schönbein , Neil Ennever , Christian Ditter
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Plastiktüte plumpsen. Angewidert betrachtete sie ein aufgequollenes Gummibärchen. Es war grün. Die grünen waren immer ihre Lieblingsgummibärchen gewesen, wenn sie sich vor dem Schlafengehen noch eine Tüte geteilt und von Bett zu Bett geworfen hatten. Damit wird dann wohl auch Schluss sein, dachte Maria wehmütig. Bei Oma würden sie sich künftig erstmal ein Zimmer mit ihren Eltern teilen müssen.
    »Hey, nicht mal richtig zielen kannst du«, versuchte Maria, Olli halbherzig aufzuziehen, und zeigte ihm das aufgequollene Gummitier.
    Doch Olli war nicht nach Scherzen zumute. Ein gegrummeltes »Hmmm« war alles, was er herausbrachte. Dann begann er, die Zeitungsausschnitte von der Wand zu nehmen, die von der Festnahme der Einbrecherbande durch die Vorstadtkrokodile berichteten.
    Maria ging zur gegenüberliegenden Seite und entfernte die Fotos ihrer Freunde. Sie legte sie fein säuberlich in eine kleine Schachtel. Auf der leeren Tapete blieben helle Flecken zurück.
     
    Auch im Hauptquartier der Krokodile herrschte Aufbruchstimmung. Frank war damit beschäftigt, das Graffiti-Krokodil von der Wand zu schrauben. Jorgo öffnete seine Box mit den Walkie-Talkies und nahm die beiden von Hannes und Maria raus. Traurig legte er die beiden Geräte in eine Kiste, auf der »Olli & Maria« stand. Auch Kai machte ein Gesicht wie bei einer Beerdigung. Er sammelte die Notizen und Skizzen der Lagebesprechung zusammen und packte sie ebenfalls in die Kiste. Peter klappte die Liegestühle vor dem unterirdischen See zusammen. Und Hannes schraubte gemeinsam mit Jenny und mit todtraurigem Blick Marias Hängematte ab.
    »Freunde kommen und gehen. So ist das nun mal, wenn man älter wird«, versuchte Jenny, ihn auf ihre ganz eigene Art zu trösten.
    »Olli ist der Anführer«, erklärte Hannes mit belegter Stimme. »Ohne ihn und Maria gibt es keine Krokodile mehr.«
    »Dann wählt ihr halt’nen neuen Anführer und macht’ne neue Bande, ›Die Leoparden‹ oder so«, schlug Jenny vor. »Ich bin sieben Mal umgezogen – Freunde gibt’s wie Sand am Meer, glaub mir.«
    Hannes hielt inne und sah Jenny in die Augen. »Halten deine Freunde immer zu dir, egal was kommt? Egal wie viel Mist du schon gebaut hast?«
    Jenny wirkte etwas irritiert und schwieg.
    »Wenn die ganze Welt gegen dich ist – kannst du dich immer bedingungslos auf sie verlassen?«, fuhr Hannes fort.
    Jenny stockte. »Klar. Ich denk schon …«, erwiderte sie nach einigem Zögern.
    Hannes lächelte matt. »Dann hast du deine Krokodile gefunden. Lass sie dir von keinem wegnehmen.« Und er packte die Hängematte in die »Olli & Maria«-Kiste.
    Jenny blieb mit nachdenklichem Gesicht zurück.
     
    Beim Abendessen bei den Weißmanns sprach kaum einer ein Wort. Die Familie saß inmitten des fast ausgeräumten, leeren Wohnzimmers. Über dem Tisch baumelte nur noch eine nackte Glühbirne. Niemand schien großen Appetit zu haben. Olli stocherte lustlos in seinem Essen herum. Maria brachte überhaupt keinen Bissen herunter.
    »Ich geh dann mal schlafen«, murmelte sie und erhob sich vom Tisch.
    »Habt ihr alles gepackt?«, erkundigte sich ihre Mutter.
    Maria nickte schweigend.
    »Na dann, wir müssen morgen früh aufstehen …«, sagte Eva Weißmann.
    »Ich geh auch«, erklärte Olli und schob seinen halb leeren Teller von sich.
    Olli und Maria schlüpften ein letztes Mal in ihre Betten. Doch an diesem Abend flogen keine Gummibärchen. Sie murmelten sich nur ein »Gute Nacht« zu und kuschelten sich in ihre Decken.
    Maria weinte leise in ihr Kissen. Irgendwann übermannte sie dennoch der Schlaf – der Tag war anstrengend gewesen.
    Olli lag noch immer wach. Er konnte einfach nicht einschlafen. Draußen prasselte der Regen an die Scheibe. Olli nahm seinen Krokodilanhänger in die Hand und betrachtete ihn traurig im Mondlicht. Dann schloss er fest seine Faust darum, drehte sich auf die Seite und zog sich die Decke über den Kopf.

12. Kapitel

    Am nächsten Morgen hingen die Wolken tief und trüb über der Stadt. Das graue Wetter entsprach ganz der Laune der Krokodile. Die Sachen der Weißmanns waren bereits auf einen großen Anhänger verladen worden. Eva und Bernd Weißmann zogen gerade eine dicke LKW-Plane über ein Regal von Olli und Maria, als die Krokodile eintrudelten.
    Als Bernd Weißmann die Freunde seiner Kinder bemerkte, wirkte er ein wenig betreten.
    »Ich geh mit Mama noch mal alles durch. Passt auf die Sachen auf, ja?«, rief er und zog seine Frau hinter sich her ins

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